Die Ankündigung von Metroid Dread“ auf der diesjährigen E3 war schon eine ordentliche Überraschung. Da rechnet man seit Jahren mit Neuigkeiten zu „Metroid Prime 4“ oder zur „Prime Trilogie HD“ und Nintendo enthüllt ein fast schon vergessenes Projekt. Wir konnten Protagonistin Samus Aran bereits vergangene Woche über den Planeten ZDR manövrieren und hatten zwei fesselnde Spielstunden, die es in sich hatten. Kommt mit an Bord!

„Lady, what's troubling you?“
Samus letzter Kampf führte sie auf den Planeten SR388, auf dem sie eine Forschungsstation samt X – einer parasitären Lebensform mit der Fähigkeit, organische Kreaturen in ihrer Gesamtheit nachzuahmen – vernichtete. Nach diesen Ereignissen erhält die Galaktische Föderation Videomaterial, das einen aktiven X-Parasiten zeigt. Die Föderation entsendet daraufhin sieben E.M.M.I.-Einheiten, um die Glaubwürdigkeit des Videos zu überprüfen, jene verschwinden jedoch plötzlich von der Bildfläche. Somit begibt sich Samus nach ZDR, dem angeblichen Fundort der X, um die Suche fortzusetzen.
Genau hier steige ich in die Geschichte von „Metroid Dread“ ein. Alles was bisher geschah wurde mir vom Spiel zum Einstieg kurz zusammengefasst. Hier werden also auch Neulinge abgeholt und müssen sich nicht externer Quellen bedienen, wenn es um die Vorgeschichte geht. Zwar werden hier keine pompösen Zwischensequenzen geboten, das braucht es aber auch gar nicht.

Kampfmaschine
Ab der ersten Sekunde, in der ich Samus´ Steuerung übernehme wird klar, wie schnell und agil sich das gesamte Spiel anfühlt. Am ehesten ist das gesamte Moveset mit dem aus „Metroid: Samus Returns“ zu vergleichen, nur eben viel flüssiger und homogener. Somit ist der Melee-Konter genauso wieder mit dabei, wie die Möglichkeit frei, 360°, zielen zu können. Dabei nutzt man, wie auch im 3DS-Ableger, die L-Taste um die Gegner mittels Laservisier aufs Korn zu nehmen. Aber auch während man läuft ist diesmal ein freies Zielen möglich. Recht schnell erlernt man außerdem das Rutschen. Samus ist es somit möglich, kleinere Tunnel und Lücken blitzschnell zu durchqueren. Hinzu gesellen sich alt bekannte Fähigkeiten, wie das Festhalten an Vorsprüngen, Ducken, der Wall Jump und so weiter.
Neben Samus´ athletischen Fähigkeiten sorgen natürlich ihre Waffen für die nötige Portion Überzeugungskraft bei den zahlreichen Widersachern und natürlich auch Türen. Von Anfang sind der Beam als Standardwumme sowie die Missiles nutzbar. Im Verlauf des Spiels wird ersterer um weitere Funktionen ergänzt, in meiner Spielzeit durfte ich so auch den Chargebeam freischalten. Dieser ermöglichte es, neben der erhöhten Feuerkraft, auch weitere Türen öffnen zu können. Völlig neu, und diesen konnte ich auch nutzen, ist der so genannte Spider Magnet. Mit Hilfe dieser Funktion ist es Samus möglich an blau markierten Bereichen entlang zu hangeln, beziehungsweise sich festzuhalten. Dies wird beispielsweis auch an beweglichen Plattformen und Aufzügen genutzt. Auch hierdurch eröffnen sich wieder neue Wege auf ZDR. Selbstredend werden sich im gesamten Spiel weitere Fähigkeiten zu Samus Repertoire hinzu gesellen.
Diesbezüglich lässt sich jetzt schon feststellen, dass das gesamte Moveset, wie bereits angedeutet, wunderbar flüssig von statten geht. Neulinge werden sicher einen Moment Eingewöhnungszeit benötigen, aber das liegt ganz einfach daran, dass Samus´ mögliche Aktionen so vielfältig sind.
Action, Spannung und Stealth?
„Kartoffelschnellerntemaschine“ hat sich sicher etwas holprig gelesen. Wie ist es mit „Extraplanetar-Mobil-Multiform-Identifizierer“? Noch schlimmer? Stimmt! Deswegen nutzt das Spiel auch die schöne Abkürzung E.M.M.I. für die Roboter, die normalerweise nicht zu Samus´ Feinden gehören. Wer jedoch schon mal einen Trailer zu „Metroid Dread“ gesehen hat weiß, dass die Gestalten es durchaus auf die Kopfgeldjägerin abgesehen haben und die zahlreichen Begegnungen mit dieser Spezies haben es tatsächlich in sich. Betritt man einen so genannten E.M.M.I.-Bereich, verändern sich sofort das Licht, die Soundkulisse und die Musik. Ein sich ins Trommelfell einbrennendes bizarres, piependes Geräusch unterstützt die bedrückende Stimmung umso mehr. Der erste Kontakt mit dem Feind läuft sogleich brutal und eindeutig ab: Die E.M.M.I.-Einheit macht kurzen Prozess mit Samus und der Game Over-Bildschirm zeigt sein hässliches Gesicht. Der fair gesetzte Speicherpunkt ermöglicht nun ein geschickteres Vorgehen mit vorerst nur zwei Optionen: Flucht oder Kampf. Letzteres sollte man gerade zu Beginn tunlichst vermeiden, weil Samus´ Waffen nicht stark genug sind. Die Flucht gelingt aber durch vorsichtiges Agieren und geschicktes Nutzen der Umgebung in den meisten Fällen sehr gut. Im Verlaufe des Anspielens bekam ich zudem den Phantomumhang, der einen etwas sicherer in den Gebieten fortbewegen lässt. Aber auch dieser ist nicht zu mächtig und mit Vorsicht einzusetzen, verbraucht er doch wertvolle Aeion-Energie.

Großartig inszenierte Action!
Bevor ich zu einem Vorab-Urteil kommen möchte, sei noch der Bosskampf erwähnt, den ich bestreiten durfte. Samus kämpft hier gegen ein Skorpion-ähnliches Wesen, in das sie mindestens zehn Mal rein passen würde und genau dies hat das mutierte Monster auch vor: Samus betäuben und verschlingen. Der Kampf fordert von Beginn an, hier gibt es keine Verschnaufpausen. Missiles und Charge Beam wollen wohl überlegt eingesetzt werden. Auch das Nutzen der Fähigkeiten und Umgebung ist unabdingbar. So hängt man mittels Spider Magnet an Seitenwänden oder rutscht in einer anderen Szene unter dem Fiesling hindurch, um ihn dann in einer kurzen 3D-Sequenz drei, vier Missiles ins Gesicht zu drücken. Ist man erfolgreich, wird das Ganze durch Samus´ Gnadenschuss und einer echt abgefahren-coolen Pose belohnt. So stark und voller Selbstbewusstsein habe ich Samus noch nie gesehen!
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Fazit
Metroid Dread“ hat mich während der Anspielzeit wirklich in den Bann gezogen. Das Spiel ist von der ersten Minute an zackenschnell, atmosphärisch und mitunter angsteinflößend. Der Untertitel „Dread“ ist hier wirklich passend. Das umfangeiche Move-Set, die vielen neuen Fähigkeiten und die zugleich klassischen Genre-Bestandteile gehen eine tolle Symbiose ein. Das neue, zentrale Element der E.M.M.I. hat während der ersten drei spielbaren Begegnungen, trotz anfänglicher Skepsis, ebenso überzeugt, sodass ich mich jetzt noch mehr auf den 8. Oktober freue.
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