Mit Super Mario Galaxy“, „New Super Mario Bros. Wii“ und „Super Mario Galaxy 2“ hat es auf der Wii kaum an Mario-Abenteuern gefehlt. Die Spiele gelten bis heute noch als die besten Wii-Titel und sollten daher keinem Besitzer der aktuellen Heimkonsole Nintendos fehlen. Dieses Jahr ist es aber nicht der Wii vergönnt mit einem weiteren Mario-Ableger Millionen von Fans zu begeistern, diese Ehre gebührt nämlich diesmal dem 3DS. Auf der GDC 2011 stellte Nintendos CEO Satoru Iwata „Super Mario 3DS“ vor, damals nur mit vier Bildern und einem Verweis auf den Schwanz im Logo. Für die meisten Fans war es natürlich sofort klar, dabei handelte es sich um Mario im Tanooki-Anzug. Die E3 2011 lieferte neben weiteren, zahlreichen Bildern einen ersten Trailer zum Spiel und bot einen tieferen Einblick ins nächste Abenteuer. Da wir nicht auf der E3 in Los Angeles waren, mussten auch wir uns mit den Materialien aus dem Internet zufrieden geben. Doch einen wirklichen ersten Eindruck kann man sich erst verschaffen, wenn man selbst die Hände am zukünftigen Top-Titel hatte. Glücklicherweise konnten wir dies auf dem Post-E3-Event in Frankfurt nachholen und präsentieren euch nun unseren Anspielbericht zu „Super Mario 3DS“.

Auf dem Event konnte man vier verschiedene Levels anspielen, die vom E3-Trailer schon bekannt waren. Auch wenn das ganze Spiel in 3D verläuft und somit eher einem „Super Mario Galaxy“ ähnelt, erfolgt das Gameplay im Stil der „(New) Super Mario Bros.“-Teile. Man muss zumindest in der Demo nicht bei jedem Level nach einem Stern suchen, sondern absolviert die Passage beim Erreichen des Fahnenmasts. Die einzelnen Herausforderungen haben bisher keinen besonderen Namen wie die verschiedenen Galaxien auf der Wii, sondern werden klassisch mit der Welten- und der Levelnummer beschriftet. Damit schickt Nintendo seine Fans erneut in die Welten 2-3 und 3-5 und belebt nostalgische Momente unserer Videospielerfahrung wieder. Weiterhin muss man im Laufe des Abenteuers besondere Münzen sammeln. Hierbei handelt es sich nicht etwa um die Kometenmünzen aus „Super Mario Galaxy 2“, sondern um die Sternenmünzen, von denen in jedem Level drei zu finden sind.
Außerdem wird Mario keinen Lebensbalken mit drei Kraftanzeigen besitzen, sondern verliert bei jeder Verletzung ein Power-Up bis er schlussendlich nur noch als kleiner Mario ohne Mütze dasteht. Bei jeder weiteren Berührung eines Gegners findet man sich dann im „Game Over“-Screen wieder und muss die Herausforderung von Neuem aufnehmen. Hat man nun bereits eine Fahne erreicht, so geht die Reise ab diesem Punkt und nicht etwa vom Startpunkt an weiter. Hierbei ist vielleicht auch zu erwähnen, dass die Feuer-Blume, die in Marios 3D-Abenteuern zuvor nur zeitlich begrenzt zum Einsatz kam, auf dem 3DS erst durch Schaden verloren geht. Ansonsten ist das Spiel ein typischer Mario-Titel mit den grünen Röhren, braunen Boxen und den bekannten Gegnern wie die Goombas und Koopas. Es heißt für den Spieler weiterhin Münzen sammeln und Pilze essen, was jedoch nicht ausschließt, dass das Spiel keine neuen Ideen beinhaltet. So kamen in den vier Level besonders die lila Boxen öfters zum Einsatz, die Mario zu weiteren Orten transportieren, während die neuen grünen Plattformen dem Spieler für eine begrenzte Zeit einen Weg in enormen Höhen verschafft. Man sieht, das neue „Mario“ glänzt mit neuen Elementen und erreicht trotzdem die Herzen älterer Fans.

Die gewöhnliche Power-Up-Sammlung aus Pilz, Feuer-Blume, Level-Up und Stern wird in „Super Mario 3DS“ durch den Tanooki-Anzug erweitert, der Mario in einen Waschbären verwandelt, mit dessen Schwanz er fliegen kann. Doch auch die Goombas scheinen ihren Nutzen daraus gezogen zu haben und besitzen ebenfalls den wedelnden Schwanz. So ist es möglich, dass auch das Elimieren dieser Gegner Mario diese Erweiterung bringen kann, sodass man nicht bei jeder zerstörbaren Box auf den netten Anzug hoffen muss. Falls man jedoch vorsichtiger umgehen möchte, spart man sich ein Power-Up auf dem Touchscreen, sodass man in dringender Not diese Rücklage noch besitzt. In den Demos konnten wir davon einmal abgesehen keine weiteren Power-Ups finden, doch wird es weitere Extras geben, schließlich weiß man durch die aktuellen News, dass Nintendo nicht bei den Items bleiben und weitere spezielle Anzüge einbauen wird.
Spricht man über die technischen Fakten eines Mario-Titels, so kann man eigentlich nahezu auf jeder Konsole von einem Meisterwerk reden. Es ist zwar nur ein erster Eindruck von einem Spiel, das erst noch erscheinen wird und an dem das Entwicklerteam noch fleißig arbeitet, doch das, was man auf dem Event bestaunen konnte, weiß zu überzeugen. Die Steuerung des italienischen Klempners klappt mit dem Schiebepad des 3DS wunderbar und ermöglicht die Bewegung in jeden Winkel des Raumes. Alle Aktionen, die man mit Mario durchführt, funktionieren flüssig per Knopfdruck und fühlen sich auch beim Spielen sehr gut an. Neben den einfachen Befehlen wie Springen, Rollen und Bewegen kann man durch clevere Kombination eine Stoßattacke oder gar einen Weitsprung ausführen.

Es ist aber nicht nur die Steuerung, die den Spieler fühlen lässt, dass man ein voll ausgereiftes Mario-Abenteuer spielt. Die Grafik des Spiels ist beeindruckend und setzt einen höheren Maßstab für die Handheld-Titel. Hierbei gilt es wieder, wer die Optik bei Marios „Galaxy“-Abenteuern als wundervoll empfunden hat, der wird auch an „Super Mario 3DS“ nichts auszusetzen haben. Die Welten sowie das Leveldesign sind sehr farbenfroh und lebendig, weisen keinerlei Makel auf und glänzen in den grafischen Möglichkeiten des 3DS. Damit kann bereits allein der 2D-Modus begeistern und macht das Spiel zu einem absoluten Pflichtkauf. Wenn aber der Titel schon auf dem 3D-Handheld Nintendos erscheint, dann darf natürlich das eigentliche Feature der Konsole nicht fehlen.
Schiebt man den 3D-Slider nach oben, eröffnet sich wahrlich eine weitere Dimension und man erlebt Mario in noch nie zuvor erkundeten Welten. Der 3D-Effekt verschafft dem Spiel den letzten Zuckerguss und schnürt somit das Paket ab. Zwar fehlen dem Titel bisher besondere Objekte, die perfekt dafür geeignet wären, dem Spieler ins Gesicht zu springen, wie die Feen oder die Hühnerfedern in „Zelda: Ocarina of Time 3D“, doch trotzdem ist der Effekt gelungen und lässt Mario das ein oder andere Mal aus dem Bildschirm herausspringen.

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