Fast drei Jahre sind seit den ersten veröffentlichten Spielszenen von The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ vergangen. Wir haben die ersten Schritte in die Wildnis gewagt und liefern euch einen kleinen Erlebnisbericht!

Vorweg ein kleiner Hinweis: Wir möchten bei diesem Bericht so spoilerfrei wie möglich bleiben, und werden daher nicht auf die Geschichte eingehen, sondern uns mehr auf das Erkunden der Wildnis konzentrieren. Das noch folgende Review wird dann mehr verraten!
Bis zum Horizont
Sobald man zum ersten Mal nach draußen gelangt, eröffnet sich einem unmittelbar ein Blick über eine weite Landschaft. Direkt vor einem gibt es einen Wald zu sehen, dahinter eine kahlere Landschaft. In der Ferne spuckt ein Berg bedrohlich Rauch, und an anderer Stelle ist eine Burg oder ein Tempel gerade noch zu erkennen. Wolken ziehen vorbei und werfen ihre Schatten auf die Landschaft darunter. Schon in diesem Augenblick weiß man als Videospieler: Vor mir liegt ein großes Abenteuer!
Abgebogen
Es ist zwar sofort ersichtlich, was zu tun ist, um in der Geschichte voranzuschreiten, doch ich will lieber erstmal sehen, wie weit es mit der versprochenen Freiheit her ist. Also wende ich mich der Felswand zu meiner rechten zu, und siehe da: Sie kann erklommen werden. Schon habe ich die Geschichte des Spiels umgangen, noch bevor sie eigentlich angefangen hat! Wie ich später noch öfter feststellen werde, kann das ganz leicht immer wieder passieren. Ob ein Lager der Moblins, das nach der kompletten Leerung eine Schatztruhe freigibt, ein interessantes Gebäude, eine Person, oder aber ein Schrein: Es gibt genug abseits des eigentlichen Weges zu sehen, um sich immer und immer wieder ablenken zu lassen. Je weiter man im Spiel voranschreitet, desto mehr gibt es auch zu tun.

Praktisch
Nintendo hat darauf geachtet, dass sich „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ in vielen Bereichen moderner anfühlt, was bereits bei der Ausrüstung anfängt. Direkt zu Beginn erhält Link mit dem Shiekah-Stein quasi sein eigenes Tablet, das nicht nur als Karte dient, sondern auch innerhalb der ersten beiden Spielstunden – sofern man denn der Geschichte nachgeht – einige wichtige Funktionen bekommt. Auch die berühmten Bomben sind nun kein Sammelgegenstand mehr, sondern lassen sich beliebig oft und mit nur kurzer Cooldown-Zeit nutzen. Dafür haben andere bekannte Waffen ein wenig von ihrem typischen Charme als Rätsel-Hilfe verloren, da man sie jetzt als ganz normale, meist von Gegnern fallengelassene Items erhält. Wie sich dies auf Dauer auf das Spielgefühl auswirkt, können wir an der Stelle aber noch nicht sagen.

Sammelwahn
Was man während der Erkundungen sehr schnell merkt, ist die ungeheure Anzahl an Gegenständen. Schon „Skyward Sword“ ließ Link mit den richtigen Gegenständen Waffen oder Tränke verbessern. In „Breath of the Wild“ ist man aber auf viele verschiedene Items angewiesen, um überhaupt zu überleben. Am einfachsten sind natürlich Lebensenergiespender wie Äpfel oder Pilze. Viele Lebensmittel lassen sich aber weiter verarbeiten, sodass sie beispielsweise für kurze Zeit die Ausdauer erhöhen oder gegen Kälte schützen.
Endlich mal klassisch
Natürlich kann man nicht ganz in Ruhe die Gegend erkunden und Blumen pflücken, denn überall können Gegner lauern, ob in Lagern oder versteckt hinter Felsen. Diese besitzen ein sehr gutes Auge, denn schon aus einiger Entfernung nehmen sie Link wahr und gehen zum Angriff über. Das Kampfsystem an sich ist bislang keine große Überraschung: anvisieren, ausweichen, zurückschlagen. Dies soll nicht heißen, dass es keinen Spaß macht, denn wie immer muss man darauf achten, wann das Gegenüber die Deckung senkt, entsprechend reagieren und natürlich auch beim Gegenangriff ausweichen oder blocken. Was jedoch ein wenig ungewohnt wirkt, ist Links scheinbar übermenschliche Muskelkraft. Nach einer guten Kombo fliegt der Gegner meterweit, und man muss erstmal hinterherlaufen. Zudem hat die Bewaffnung an sich einen sehr großen, ungewohnten Faktor: die Haltbarkeit. Oft ist schon nach ungefähr zehn Schlägen Schluss. Glücklicherweise hinterlässt so ziemlich jeder auch nur annähernd humanoide Gegner Ersatz.

Der Knackpunkt
Man merkt dem Spiel leider an, dass es ursprünglich für die letzte Konsolengeneration entwickelt wurde. So schön der Stil auch ist, aber auf dem großen Bildschirm sind die Kanten sichtbar pixelig, die Bildrate geht des Öfteren merklich runter und bei genauem Hinsehen sieht man viele kleine Tricks der Entwickler, um mit wenig Aufwand ein schönes Gesamtbild zu erzeugen. Ich möchte es mal so ausdrücken: Hoffentlich werden extra für Switch entwickelte Spiele mehr aus der Konsole rausholen!
Fazit
Die Modernisierung hat The Legend of Zelda“ gut getan! Obwohl schon einige Stunden auf dem Zeitkonto sind, vermisse ich die alten Tugenden der Reihe überhaupt nicht. Jetzt muss das Spiel nur noch beweisen, dass die neue Ausrichtung auch bis zum Ende motiviert.
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