Der Nintendo 3DS hat nun seine ersten Monate auf dem Buckel und die meisten Käufer haben bereits ein positives Fazit gefasst. Doch fehlt vielen Spielern noch der passende Titel, der die Power des Handhelds ausnutzt. Nintendo liefert nun ausgerechnet ein Spiel nach, welches bereits 1998 erschien und dies ändern soll. Hierbei handelt es sich um keinen geringeren Titel als das hochgelobte und gepriesene The Legend of Zelda: Ocarina of Time“, welches nun als Neuauflage für den Handheld erscheinen und die Gemüter der Spieler besänftigen soll. Nintendo lud nach Köln ein und lockte uns neben hervorragender Verpflegung und guter Gesellschaft vor allem mit der Möglichkeit für euch oben genanntes Abenteuerspiel ausführlich unter die Lupe zu nehmen. Eine derartige Einladung konnten wir natürlich nicht abschlagen, weshalb wir unsere frischen Eindrücke aus Köln mit euch teilen.

Zurückgeworfen ins Jahr 1998
Nach einem netten Empfang in der gemieteten Apartment-Wohnung, fackelten wir nicht lange und schnappten uns direkt einen der ausliegenden Handhelds. Vor uns lag eine finale Fassung. Die Texte waren bereits ins Deutsche übersetzt und uns stand der volle Umfang des Spiels offen. Um den bestmöglichen Eindruck zu erhalten, starteten wir einen neuen Spielstand und wählten die klassische Variante, anstatt der schwereren Master Quest-Version, auf die wir noch später eingehen.
Im Land Hyrule, besser gesagt im Dorf der Kokiri, erhält der junge Link eine Nachricht des Deku-Baums, die sein gesamtes Leben drastisch verändern wird. Fortan wird die Fee Navi ihn auf seiner Reise begleiten und unterstützen. Zu viel möchten wir auch gar nicht verraten, denn vor allem die Geschichte ist es, die „The Legend Of Zelda: Ocarina of Time 3D“ ausmacht. Doch wer bereits die Originalfassung gespielt hat, soll beruhigt sein. Es fühlt sich alles genau so an, wie noch im Jahre 1998. Nintendo hat keine gravierenden Veränderungen vorgenommen. Die Geschichte hat sich nicht verändert und auch die Dialoge und Wege sind identisch, so dass der Kenner sich im Wald der Kokiri oder dem Deku-Baum gleich heimisch fühlt.
Grafisch aufpoliert und eine ordentliche Priese 3D
Dem Spielverlauf folgend erkundeten wir das Dorf der Kokiri, trafen alte Bekannte und machten uns auf die Suche nach Schwert und Schild. Dabei konnten wir schon nach wenigen Spielminuten ein erstes Fazit fassen. Nintendo hat bei der Portierung keineswegs geschlampt. Die alten Grafiken sind komplett überarbeitet worden, weshalb man dem Spiel sein eigentliches Alter keineswegs anmerken wird. Frische Charaktermodelle, hübsche Texturen und eine satte Menge an Effekten sorgen für ein zeitgemäßes Spielgefühl.
Dass man Link auf seinem Abenteuer nun auch noch in 3D begleiten kann, schnürt das Paket perfekt. Bisher selten kam der 3D-Effekt auf eine derart intensive Weise und gut umgesetzt zum Einsatz. So flogen uns im Kokiriwald Feen entgegen, die scheinbar aus dem Bildschirm schwirrten, während wir in das Dickicht der Bäume blickten. Trotz allem wurde eine gute Mitte gefunden, wodurch unangenehme Momente basierend auf zu hoher 3D-Intensivität, wie bekannt aus „Pilotwings Resort“, glücklicher Weise ausbleiben.

Spielerisch angepasst an das Jahr 2011
Doch sprechen wir nicht nur über grafische Überarbeitungen, die das Spiel zeitgemäß werden lassen, sondern auch über die Anpassungen auf den Nintendo 3DS, die in spielerischer Weise vielerlei Vorteile erlauben. Zunächst zu nennen wäre sicherlich die Menüführung, die nun über den Touchscreen erfolgt. Hatte man einst auf dem N64 deutliche Probleme und Umständlichkeiten vor sich, um einen Gegenstand zu benutzen oder eine Waffe auszurüsten, erlaubt der Touchscreen mit wenigen Berührungen den schnellen und einfachen Waffenwechsel. Drei Reiter am unteren Bildschirmrand erlauben die Wahl zwischen Ausrüstung, Karte und Inventar. Items und Ausrüstungsgegenstände lassen sich den verschiedenen Knöpfen zuweisen. Während man sich früher in den Menüs oft verirrte, hatten wir nun das Gefühl, noch nie derartig einfach und intuitiv ein „Zelda“-Abenteuer zu spielen.
Zusätzlich wurde aber auch die Bewegungssteuerung ins Spiel eingebunden. Schaut man sich nun mit der Kamera um, kann man neben dem Schiebepad auch ganz einfach den Handheld bewegen, um Links Blickfeld zu verändern. Was gut funktioniert, sieht ebenfalls gut aus, denn so kann man Hyrule in einer ganz anderen 3D-Perspektive betrachten. Ebenso wird diese Technik auch bei Waffen wie der Steinschleuder oder dem Bogen eingesetzt. Insbesondere in diesen Momenten erweist sich diese Steuerungsmöglichkeit als spaßig und abwechslungsreich, auch wenn uns währenddessen gerne einmal der 3D-Effekt verloren ging.
Für Neueinsteiger und alte Veteranen
Dass vor allem die alten Hasen ihren Spaß an der 3DS-Neuauflage finden werden, sollte feststehen. Wer hatte es sich nicht erträumt, die Wiesen von Hyrule noch einmal zu erkunden und die vielen verschiedenen Rätsel und Dungeons zu meistern? Doch sollen sich ebenso jüngere Spieler an Links wohl populärstem Abenteuer erfreuen, die wegen des Generationen-Unterschieds nicht die Möglichkeit dazu hatten.
So sind im Spiel die sogenannten Shiekah-Steine verteilt. Sie erlauben es kurze Videos anzuschauen, die Hinweise für die Rätsel offenbaren. Umso weiter man im Spielverlauf fortschreitet, desto mehr Videos werden freigeschaltet. Bereits absolvierte Passagen werden zudem besonders markiert, sodass man seinen Spielfortschritt auf diese Weise auch immer wieder kontrollieren kann. Der erfahrene Spieler wird diese Spielhilfe wahrscheinlich dankend ablehnen, doch vor allem das jüngere Publikum dürfte sich über hilfreichen Beistand freuen.
Doch wurde auch die andere Zielgruppe von Nintendo nicht vergessen. Mit Master Quest enthält das Spiel eine zweite Fassung, die es deutlich in sich hat. Eine gespiegelte Welt, die das Wiederfinden von Wegen erschwert und doppelt verrichteter Schaden durch die Gegner dürften auch den erfahrensten „Zelda“-Spieler zum Schwitzen bringen. Wem dies nicht reicht, darf zudem in einem speziellen Modus noch einmal alle bisherigen Endgegner bekämpfen. Eine Zeitanzeige sorgt zudem dafür, dass man bei jedem Anlauf seine bisherige Bestzeit überbieten möchte

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