Obwohl der neue Serienableger für die Wii U erst im nächsten Jahr erscheint, gehen die Fans der The Legend of Zelda-Reihe in diesem Jahr nicht leer aus. Mit Tri Force Heroes wagen die Entwickler ein weiteres Mal den Versuch, einen Titel zu veröffentlichen, der sich hauptsächlich auf den Multiplayer-Modus konzentriert. Das ist für die Reihe kein erstes Mal, da das Selbe bereits mit Four Swords für den Game Boy Advance und Four Swords Adventures für den Nintendo GameCube versucht wurde. Die Rezeption beider Spiele ist zwar zufriedenstellend jedoch nicht überragend gewesen. Ob es Tri Force Heroes für den Nintendo 3DS besser gelingt, die Euphorie der Fans und Presse aufzufangen, könnt ihr in unserem Vorschaubericht nachlesen.

Grün ist schick
Das Königreich Textilia erlebt unter seinem Modebewusstsein eine Blütezeit, die von Frieden gesegnet ist. Doch jene hält nicht lange an, als die Hexe aus dem Lumpenland die Prinzessin Rüschlinde von Textilia mit einem grausamen Kleiderfluch belegt und sie in einen Ganzkörperstrumpf verzaubert.
Die einzige Hoffnung von König Lockfried ist sein Glauben an die Legende der drei Totem-Helden, weswegen er eine Hilfsanfrage an die Männer des Königreichs richtet, die Haarsträhnen vor ihren spitzen Ohren und einen verwegenen Scheitel besitzen. In der Rolle eines solchen potentiellen Heldens sucht der Spieler seither im Auftrag der Schneiderin Madame Couture nach den Materialien für das Lady-Kleid, dem die Kraft innewohnen soll, Prinzessin Rüschlinde von dem Fluch zu befreien.
Im Lumpenland
Die einzelnen Kleidungsstücke findet man in den acht verschiedenen Gebieten des Lumpenlands, die jeweils aus vier Leveln mit vier Abschnitten bestehen. Das Abenteuer startet stets von Schloss Textilia aus, wobei man sich zuvor entscheiden muss, ob man alleine oder mit zwei weiteren Helden in den Kampf ziehen möchte.
Alleine ist der Spieler mit zwei Doppelgängern unterwegs, die gemeinsam eine Seele teilen. Man steuert jeweils nur einen Schwertkämpfer, während die anderen beiden regungslos still stehen oder zu einer Totem-Säule beitragen. Alternativ ist man mit zwei menschlichen Mitstreitern unterwegs, sodass jeder der drei Spieler einen Helden steuert. Letzteres funktioniert online mit Unbekannten sowie Freunden und offline über lokales Spiel, sofern jeder eine Karte besitzt, aber auch mit einer Karte über Download-Spiel.
Die einzelnen Level oder Gebiete ändern sich bei der Wahl nicht und sind in allen Modi gleich. Was nicht möglich ist, ist mit nur einem einzigen Mitspieler zu spielen. Das hätte eigentlich genauso gut oder sogar besser als der Einzelspieler-Modus funktioniert, wenn man als dritten Held einfach nur einen Doppelgänger angeboten hätte.

Ein Abenteuer für drei Helden
Tatsächlich sind alle Welten für genau drei Helden konzipiert, sodass man sich mit den Mitstreitern sehr gut absprechen muss. Optimal funktioniert das Gameplay daher im lokalen oder Download-Spiel. Online kann man aber über die Ausrufe auf dem Touchscreen die anderen Spieler um Hilfe bitten und ihnen nützliche Tipps mitgeben.
Alleine fällt es aber deutlich langweiliger aus. Schließlich muss man ständig zwischen den drei Kämpfern hin- und herwechseln, was über Touchscreendruck funktioniert. Entsprechend ist jedes Level umständlicher und auch deutlich langatmiger.
Viel schwieriger wird es aber in den Spezialmissionen, während denen man jedes bekannte Level beispielsweise unter Zeit- oder Lebens-Druck durchspielen muss. Alleine wird es besonders unter Zeitdruck fast unmöglich, die Missionen zu absolvieren, da man die drei Helden fast jedes Mal einzeln durch die Passagen steuern muss.
Achtung
Der Multiplayer-Modus würfelt bei Unbekannten zwei zufällige Mitspieler aus, die nicht unbedingt auf eine Kooperation aus sind. Solche Hochstapler-Helden kann man glücklicherweise auf die Schwarze Liste setzen, sodass sie dann nicht mehr auftauchen. Gleichzeitig sind manche Spezialmissionen auch sehr schwierig, sodass selbst gutwillige Mitstreiter ein Hindernis sein können, da man beispielsweise den Lebensbalken mit den anderen teilt. Hat man also das Glück und kennt zwei gute Spieler, gestaltet sich das Abenteuer rundum sehr spaßig.

Ein Schwert, ein Item, ein Gewand
Das Gameplay gestaltet sich bis auf die Komplikationen durch weitere Mitspieler sehr simpel. Ein Held besitzt ein Schwert und kann von Anfang an wie in A Link Between Worlds“ rennen. Ansonsten findet man in einem Level drei Items wie Bomben, Pfeile oder Bumerang, von denen jeweils eines von einem Kämpfer getragen wird. Für das Bewältigen eines Levels sind aber alle Gegenstände essentiell.
Das Nutzen der Items wird jedoch spannender, je nachdem welches Gewand man in jenem Moment trägt. Beispielsweise kann man in einem Bombengewand Superbomben werfen, die weitaus stärker als gewöhnliche Bomben sind, oder in einem Kokiri-Gewand drei Pfeile gleichzeitig abfeuern. Die Gewänder lassen sich bei Madame Couture anfertigen lassen, wenn man ihr Materialien wie Gurkenschleim, süße Pilze oder Arachno-Panzer bringt, von denen man bis zu drei am Ende eines Levels bekommen kann.
Der stärkste Held
Abseits vom Abenteuer im Lumpenland können sich die Helden auch in einer Arena messen. Hier sind sogar eins gegen eins Duelle möglich, wieder online und lokal mit mehreren Karten sowie über Download-Spiel. Die Kämpfe ähneln den StreetPass-Schattenduellen aus „A Link Between Worlds“ und finden auch in verschiedenen Arenen statt, wobei man sich mit einer ausgeklügelten Gewandwahl einen Vorteil verschaffen kann. Es finden sich in den Arenen auch Items, die zufällig über die Gebiete verteilt werden.

Technik
Technisch unterscheidet sich der Titel kaum von „A Link Between Worlds“ und läuft gewohnt flüssig. In der Grafik kann das Spiel aber mit dem kleinen Königreich, das aus dem Schloss und einem Marktplatz mit drei Läden besteht, durchaus begeistern. Die Level an sich gestalten sich aber nicht von Anfang an allzu beeindruckend. Die Musik ist nicht allzu umfangreich wie die aus einem beliebigen Hauptreihenableger. Trotzdem sind einige Stücke sehr gelungen und unterhaltsam.
Fazit
Alleine motiviert Tri Force Heroes“ keine zwei Stunden, da die Story gewollt überspitzt und das Gameplay sehr langatmig ist. Das Spiel fesselt, sobald man zwei fähige Mitstreiter gefunden hat, mit denen man die Rätsel angehen kann, die allerdings auch erst mit der Zeit interessanter werden. Bislang haben uns am ehesten die Charaktere des Königreichs Textilia überzeugt, die sympathischer nicht sein könnten.
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