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7th Sector (eShop)

von

Martin Schuhmacher

Ohne Probleme lässt sich festhalten, dass 7th Sector“ nicht für jeden Spieler-Typen geeignet ist, definitiv jedoch für jene, die es lieben, Rätsel zu lösen und die Geheimnisse einer abstrakten Hintergrundgeschichte aufzudecken. Das Lüften von Geheimnissen durch die Mechaniken des Gameplays macht „7th Sector“ zu einem Cyberpunk-Puzzle-Abenteuer, welches die Idee eines Puzzlers in ungeahnte Bereiche erweitert.

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Talentierter kleiner Funken

Der Spieler beginnt sein Leben in „7th Sector“ als schattenhafte Figur auf einem Fernsehbild. Auf unerklärte Weise ist es dieser Figur möglich, sich in einen kleinen Funken zu verwandeln. Dieser Funken Energie bewegt sich entlang einer Vielzahl von Kabeln und betätigt Maschinen, um Türen zu öffnen, was eine erfolgreiche Weiterreise gewährleistet. Überraschenderweise kann dieser Funken sogar Maschinen übernehmen, von elektronischen Bällen bis hin zu großen roboterähnlichen Hunde-Kreaturen, welche sich ihren Weg durch feindliche Linien hindurch schießen.

Jedoch gibt es an keiner Stelle ein richtiges Tutorial, nur zu Beginn eine kleine Einblendung, mit welchem Knopf man sich auflädt und mit welchem ein kleiner elektrischer Sprint möglich ist. Allerdings gibt es keine weitere Erklärung, was eigentlich passiert ist, diese Erfahrungsreise liegt komplett in der Hand des Spielers. Wer hier direkt an das Spiel „Limbo“ denkt, hat eine gute Vorstellung von dieser Situation. Während sich der Spieler durch die Kabel bewegt, muss eine Serie von Rätseln gelöst werden, um weiter voranzukommen. Diese Rätsel sind so variantenreich wie die Dinge, die ein Funken zum Leben erwecken kann, und umfassen leichte Puzzle-Aufgaben, aber auch Erfindungen, die den Spieler dazu zwingen, sich an sein Wissen aus dem Mathe-Unterricht zu erinnern.

Das Kind von Cyberpunk und Matrix

Zu sagen, dass viele Rätsel schwer sind, ist definitiv eine Untertreibung, aber diese bieten gleichzeitig ein sehr befriedigendes Gefühl der Belohnung, wenn man sie dann gelöst hat und zum nächsten Level voranschreitet. Auch das Internet wird in diesem Falle wenig hilfreich sein. Denn viele Rätsel verändern sich bei jedem Spieldurchlauf. Jedes Level bietet ein paar mehr Details über das Setting, in dem das Spiel stattfindet. Eine Cyberpunk-Stadt in der Zukunft, während gleichzeitig eine abstrakte Geschichte erzählt wird, die zu Teilen an „Matrix“ erinnert, besonders wenn man sich dem Ende nähert. Ein Highlight ist zudem, dass die Art und Weise, wie der Spieler seinen Weg durch die Level findet, das Ende der Story beeinflusst. Dieser Fakt und die sich verändernden Rätsel geben dem Spiel einen hohen Wiederspiel-Wert.

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Frustrierende dritte Dimension

Das einzige Problem, welches Spieler mit „7th Sector“ wirklich haben könnten, ist die Steuerung. Es ist einfach, den Funken von einem Kabel zum nächsten zu bewegen, hier ist keine allzu genaue Steuerung nötig, aufgrund eines gewissen Autoaimings. Problematisch wird es, wenn der Funken bestimmte Gegenstände einnimmt, wie etwa ein ferngesteuertes Spielzeug-Auto. Die Steuerung funktioniert nahezu problemlos beim Bewegen von links nach rechts und andersherum, aber bei der dreidimensionalen Steuerung stößt das Spiel an seine Grenzen. Hier wird die Steuerung so ungenau, dass viele frustige Momente vorprogrammiert sind.

Überzeugende Dystopie

„7th Sector“ glänzt jedoch vor allem durch seine Stimmung. Es gibt keine Dialoge, nur Soundeffekte und Hintergrundmusik, was bereits genügt, um den Spieler in die richtige Stimmung zu versetzen. Kopfhörer können hier wärmstens empfohlen werden, genauso wie ein wenig Geduld für einen etwas längeren schwarzen Bildschirm zu Beginn des Spiels. Die Grafik ist, gerade im Vergleich zu „Limbo“, noch ein wenig detailreicher und einfach großartig anzusehen. Der visuelle Stil ist schlichtweg außergewöhnlich und das futuristische Dystopie-Setting fängt den Spieler sofort ein. Nicht ohne Grund wurde „7th Sector“ hier so oft mit „Limbo“ verglichen. Das Spielgefühl ähnelt dem Titel von 2010 sehr, besonders in allem, was diesen so positiv hervorgehoben hat. Erneut handelt es sich um einen simpel wirkenden Sidescroller mit Plattform-Einlagen, welcher eine gute Atmosphäre wunderbar zu nutzen weiß, um Emotionen beim Spieler zu wecken. Das geschieht vor allem dann, wenn der Spieler die gesamte Hintergrundgeschichte realisiert hat.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Der Cyberpunk-Puzzler 7th Sector“ bringt den Spieler dazu, über den Tellerrand hinaus zu denken und ist definitiv nicht für jeden Spielertypen geeignet. Man findet hier einen herausfordernden Puzzler, der teilweise sehr frustrierend werden kann. Jedoch werden alle, die nach einer Herausforderung suchen, bei „7th Sector“ einen Schatz in ihrer Sammlung entdecken, der mit einzigartigen Rätseln überzeugt und den Spieler in eine Welt hineinzieht, deren Geschichte sich dem Offensichtlichen entzieht und genau dadurch zu glänzen weiß.