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Armello (eShop)

von

Marco Lipke

Armello erschien bereits 2015 für diverse Plattformen, die Wii U wurde damals jedoch nicht mit dem digitalen Brettspiel beglückt. Auf Nintendo Switch nimmt der Titel deshalb einen zweiten Anlauf und will zeigen, wieso die rundenbasierte Kriegsführung im Taschenformat funktioniert. Ob die Probleme von damals behoben wurden, haben wir für euch herausgefunden.

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Ein verlorenes Königreich

Die Geschichte jeder Runde ist gleich, denn der König von Armello wird von der sogenannten Fäule infiziert und verfällt dem Wahnsinn. Vier Gesandte aus vier Clans werden deshalb entsendet, um selbst die Regentschaft anzutreten, dabei kämpfen sie aber nicht nur gegen die königlichen Soldaten, sondern auch gegeneinander. Die Geschichte selber gibt nur einen Rahmen und da sie keine Abwechslung bietet, wird man nicht gerade gefesselt. Dafür ist das Gameplay aber auch wichtiger, denn der Reihe nach ziehen die Spieler mit ihren tierischen Kriegern über ein zufällig generiertes Schlachtfeld und versuchen, eines von vier Zielen zu erfüllen. Man gewinnt Armello“ zwar, wenn man den König besiegt, dieser ist aber ein harter Brocken und somit sollte man sich die anderen Optionen ansehen. Selbst der Fäulnis zu verfallen, den Fluch zu brechen oder durch Ansehenspunkte zum Nachfolger ernannt zu werden sind alles Möglichkeiten, eine Partie siegreich zu beenden.

Brettspiel 2.0

Der Ablauf bleibt immer gleich, denn jeder Spieler erfüllt seine Quests, durch die er kleine Geschichten erlebt und in Dörfer reisen oder Schätze erbeuten muss. Jede Aktion führt einen ein Stück näher an das Ziel, meist ist aber nach wenigen Runden deutlich, welche Siegesstrategie man verfolgen sollte. Dank diversen Würfeleinlagen, auch in den Kämpfen, benötigt man zudem eine Portion Glück, um unbeschadet weiterziehen zu dürfen. Auch die Position der Helden hat Auswirkungen auf die Kämpfe, denn über einen Berg kann man sich nur langsam bewegen, dafür ist man geschützt. Viele dieser Mechaniken gibt es nicht, dafür bleibt das Spiel aber wunderbar übersichtlich und bereits nach dem Tutorial und einer Partie hat man verstanden, wie das Abenteuer abläuft.

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Glücklicher Stratege

Eine weitere Besonderheit sind die Karten, die man regelmäßig erhält. Durch diese kann man seinen Helden stärken oder Fallen für andere Spieler sowie den Computer legen. Der richtige Einsatz kann über den Sieg entscheiden und dank einer angenehmen Vielfalt macht diese zusätzliche Komponente einen guten Eindruck und bringt mehr Abwechslung in das Spiel. Es ist nämlich nicht zu verleugnen, dass „Armello“ trotz zufälliger Elemente sehr eintönig ist, und da eine Spielrunde nicht allzu lange dauert, wird man nie zu viel erleben, bevor sie zu Ende ist. Zudem gibt es auch ansonsten nicht viele besondere Mechaniken und somit verkommt das große Potential zu einem Lückenfüller. Immer wieder eine kleine Runde einlegen bereitet eine Menge Spaß, leider fesselt das Spiel zu wenig über einen längeren Zeitraum. Es gibt einen Modus für Einzelspieler, durch den man Ringe mit besonderen Boni freischalten kann, für den Mehrspieler-Modus kann man sie aber sowieso nicht nutzen.

Mehr Spaß mit der Welt

Einen klassischen Mehrspielermodus an einer Konsole gibt es nicht, dafür kann man online gegen andere Kontrahenten antreten. Das funktioniert solide, diverse Verbindungsabbrüche haben aber bei schwacher Internetverbindung zu Ärger geführt. Am empfehlenswertesten ist es, mit Freunden zu spielen, leider kann man dies lokal nicht einmal mit mehreren Konsolen machen. Ansonsten gibt es nicht sonderlich viel zu tun, denn die neuen Charaktere sind hinter einem kostenpflichtigen Upgrade verschlossen.

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Winziges Problem

„Armello“ sieht in den Zwischensequenzen wunderschön aus, die eigentliche Spieloptik wirkt hingegen veraltet und in Sachen Animation sowie Details wird kaum etwas ansehnliches geboten, trotz vielen Farben. Gelegentliche Ruckler sind vorhanden, spielerisch stören sie aber dank des langsamen Ablaufes nicht. Die Musik ist nett, die Soundeffekte hingegen wiederholen sich oft.

Wirklich ärgerlich ist die noch immer viel zu kleine Schrift, durch die das Spielen am TV kaum Spaß macht. Das war bereits der größte Kritikpunkt an den vorherigen Versionen und nach all den Jahren wurde nichts daran geändert. Selbst im Handheld-Modus, wo man den Bildschirm direkt vor der Nase hat, lassen sich einige Texte nur schwer entziffern, was unglaublich ist. Gepaart mit den langen Ladezeiten fragt man sich, wieso hier nicht nachgebessert wurde, schließlich wäre genug Zeit vorhanden gewesen.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Armello“ bleibt ein kurzweiliges, digitales Brettspiel, das für Runden zwischendurch geeignet ist. Der Spielverlauf ist simpel, dafür sorgen die zufälligen Elemente dafür, dass man seine Strategie immer wieder anpassen muss. Leider wurde an der Schriftgrößte nichts gemacht und man muss sich anstrengen, um die Texte zu entziffern. Die fehlende Spieltiefe sowie nicht gerade viele Inhalte für Einzelspieler sorgen dafür, dass das Spiel hinter seinem Potential bleibt.