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Bad Dream: Coma (eShop)

von

Marco Lipke

Indie-Horror-Spiele sind besonders dann gut, wenn sie sich von den Genre-Konventionen entfernen und eigene Ideen umsetzen, die die Spieler zum Schaudern bringen. Genau das soll Bad Dream: Coma“ tun, das vor einigen Wochen für Nintendo Switch erschienen ist. Ob der Trip mit wenig Farben mehr als nur eine Sammlung an Artworks ist, haben wir für euch herausgefunden.

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Klassische Horror

Der Beginn von „Bad Dream: Coma“ ist überaus mysteriös. Der Hauptcharakter wacht in einer Traumwelt auf, die anscheinend Leute gefangen hält. Erste Schnipsel an Informationen gibt es über Zeitungsausschnitte, die auf einer teilweise zerstörten Straße verstreut sind. Erst im weiteren Verlauf trifft der Spieler auf andere Charaktere, die kryptische Nachrichten mit Hinweisen darüber vermischen, was wohl in dieser Welt vor sich geht.

Spielerisch handelt es sich bei dem Titel um ein sehr klassisches Point and Click-Adventure. Der Spieler sucht die einzelnen Bildschirme nach Gegenständen ab und kombiniert den Inhalt des Inventars mit Gegenständen, um Wege zu erschaffen, Türe zu öffnen oder andere Rätsel zu lösen. Das ist dann auch schon das gesamte Gameplay, und kleine Mini-Spiele, wie zum Beispiel Suchbilder, lockern diesen Ablauf auf. Ansonsten werden die gezeichneten Szenen abgesucht und ausprobiert, mit was genau interagiert werden kann.

Das Ende ist ein Anfang

Die gesamte Handlung ist ebenso mysteriös wie reizvoll. Alleine schon durch die anfänglichen Zeitungsauschnitte wird jeder Spieler direkt in den Bann des Abenteuers gezogen und möchte herausfinden, was hinter den Geheimnissen steckt. Zudem gibt es sogar einen echten Grund dafür, aufmerksam zu bleiben, dank drei verschiedener Enden.

Die meisten Spieler werden sich vermutlich die Möglichkeit des guten Ende innerhalb der ersten Sekunden verbauen, doch genau so sollte der Spielablauf aussehen. Das schlechte Ende ist nahezu unvermeidlich, wenn man die Feinheiten der Welt nicht kennt. Zahlreiche optionale Aktionen haben Auswirkungen auf die Handlung und verändern sowohl Gespräche als auch Szenen, sodass ein erneutes Durchspielen für jeden, der das erste Ende erreicht hat, nahezu unvermeidlich ist. Man möchte unbedingt seine Fehler vermeiden und mit dem passenden Finale belohnt werden, was dadurch einfacher wird, dass die Fehler entsprechend signalisiert werden.

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Furchtbar

Obwohl das gesamte Spiel nur aus Standbildern ohne Animationen besteht, wird eine unheimliche Atmosphäre geschaffen. Der mit wenig Farben gestaltete Artstil ist so skurril, dass die entsprechende musikalische Untermalung ein unwohles Gefühl im Magen hinterlassen. Gepaart wird das durch sich verändernde Kulissen sowie extrem blutige und brutale Szenen. Ebenso gibt es Monster, verrückte Charaktere und weitere Überraschungen, die den Albtraum erst so eindrucksvoll machen. Es ist bemerkenswert, wie „Bad Dream: Coma“ nicht trotz, sondern aufgrund seines Minimalismus den Horror effektiv entfaltet.

Kleine Frustmomente

Allerdings ist nicht alles perfekt. Da wäre zum einen die Steuerung, die über einen etwas ruckeligen Cursor ausgeführt wird. Zwar kann im Handheld-Modus auch eine Touch-Steuerung verwendet werden, diese ist aber leicht ungenau, wenn man sehr kleine Objekte antippen will. Problematischer sind da schon einige Rätsel, die recht unlogisch wirken und nur durch Trial and Error gelöst werden könne. Zugegeben, die Kapitel sind nicht gerade weitläufig und somit wird jeder nach einigen Versuchen zumindest das schlechte Ende erreichen. Unschön ist es dennoch, wenn nicht direkt erkennbar ist, mit welchen Objekten der Spieler interagieren darf.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Bad Dream: Coma“ ist ein unscheinbares Spiel, dessen Horror mit wenig Mitteln effektiv dargestellt wird. Das klassische Gameplay funktioniert wunderbar in einer Welt, in der sich die unheimliche Soundkulisse mit erschreckenden Szenen abwechselt. Zudem wird sogar starker Wiederspielwert ergeben, denn nach dem ersten Durchspielen möchte wohl jeder das bestmögliche Ende sehen. Einige Ungereimtheiten bei den Rätseln können das Spiel glücklicherweise nicht davon abhalten, seine Stärken auszuspielen.