Die Kombination aus Action-Rollenspiel und Roguelike ist definitiv nicht neu, dennoch möchte Crimson Keep“ die Spieler in den Untergrund befördern, wo fiese Monster und eine Menge Loot auf ihn warten. Ob der Titel wirklich dazu motivieren kann, immer wieder für eine unterhaltsame Runde herzuhalten, haben wir für euch herausgefunden.

Dungeon Crawler, wie er im Buche steht
Eigentlich könnte „Crimson Keep“ klassischer kaum sein. Mit einer Waffe in der Hand steuert sich der Spieler aus der Ego-Perspektive durch die prozedural generierten Verließe, besiegt die dort herumstehenden Feinde und wiederholt den Prozess so lange, bis er die letzte Zone gemeistert hat. Natürlich wartet auf dem Weg Loot, wie zum Beispiel bessere Waffen oder Items, die Gegnern Schaden zufügen oder einen selbst heilen können. Echte Überraschungen gibt es über den gesamten Spielverlauf nicht und bereits nach wenigen Minuten sollte jeder wissen, was ihn in den nächsten Stunden erwartet.
Zwischen mies und richtig mies
Spätestens nach dem ersten Kampf wird offensichtlich, dass „Crimson Keep“ kein gutes Spiel ist. Der Spieler darf einfache Schläge ausführen, ein echtes Feedback gibt es allerdings nicht. Vielmehr bewährt sich die klassische Strategie, einige Schläge langsam auszuteilen, per Dash zurückzuweichen und das Prozedere zu wiederholen. Zwar gibt es auch Fernkampfoptionen, vor allem durch die verschiedenen Fähigkeiten, die jede der drei Charakterklassen erlernen kann. Die Hitboxen sind allerdings derart schwammig, dass man meist eher sein Mana verschwendet. Zudem wird die technische Umsetzung des Spieles zum Problem, denn Gegner bleiben nicht nur in Wänden stecken, sie schlagen sogar durch die Schilde, mit denen man eigentlich blocken möchte.
Eigentlich sind die Feinde weder kreativ, noch überraschen sie durch vielfältige Bewegungsmuster. Dank der schwammigen Physik sind Treffer dennoch nicht zu vermeiden, und diese schmerzen. Bereits frühe Monster können den Spieler mit wenigen Schlägen erledigen, der erste Boss kann das sogar mit nur einem Schlag. Zwar wird man mit der Zeit anhand von Erfahrungspunkten, Loot und neuen Skills stärker, nach jedem Tod wird jedoch der gesamte Fortschritt zurückgesetzt. Wenn Schläge, die die Feinde visuell treffen, nicht registriert werden, kommt natürlich Frust auf.

Unnötige Wiederholung
Die Roguelike-Formel wirkt in „Crimson Keep“ nicht nur aufgesetzt, um das Spiel zu strecken, sondern macht das Erlebnis ungleich frustrierender. Das Hauptproblem ist die fehlende Progression, denn nach dem Tod nimmt der Spieler keine Punkte, kein Loot und auch keine weiteren Boni in den nächsten Spieldurchlauf. Zwar kann man Portale freischalten, um direkt in bereits erreichte Gebiete zu reisen, dort hinzukommen wird aber durch das Kampfsystem bereits zur Qual, und da der Schwierigkeitsgrad noch weiter steigt, bleibt der Spieler nicht gerade motiviert. Das Layout der Verließe ändert sich natürlich immer wieder, weshalb man sich nicht einmal Routen merken kann, um das bereits langsame Spieltempo zu erhöhen.
Grafischer Ausfall
Optisch kann das Spiel ebenfalls nicht punkten. Die Charaktermodelle sind uninspiriert, die Umgebungen sehr eintönig und die Animationen laden eher zum Lachen ein. Da hilft es auch nicht, dass man lediglich schwebende Hände ohne Arme sieht, wie es in VR-Spielen oft der Fall ist. Die Musik ist vorhanden, hinterlässt allerdings keinen bleibenden Eindruck. Wenigstens bleibt die Bildrate stabil, viel hilft das aber aufgrund der zahlreichen Probleme nicht. Und dann gibt es natürlich noch einige Elemente, die auf eine Geschichte hinweisen – und ebenso unspannend bleiben, wie die Spielmechaniken.
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