Wer sich mit Roguelikes beschäftigt, wird definitiv über Downwell“ gestolpert sein. Das Spiel wird gerade wegen seines simplen Gamedesigns als perfektes Beispiel für das Genre erwähnt. Nun ist der Hit auch für Nintendo Switch erschienen, weshalb wir euch verraten wollen, ob sich der Brunnentrip wirklich lohnt.

Fall mit Folgen
Das Spiel startet damit, dass der Hauptcharakter in einen Brunnen springt – mehr passiert nicht. Glücklicherweise ist er mit speziellen Schuhen ausgestattet, durch die er nach unten schießen kann. Das ist nicht nur praktisch, um Blöcke zu zerstören, sondern auch, um die zahlreichen Gegner zu beseitigen. Während der Spieler einen Schuss abfeuert, wird der Fall des Helden etwas langsamer, Rückstoß sei Dank. Sowieso sollte man möglichst oft die Plattformen aufsuchen, denn nur nach einer Landung wird die Munition wieder aufgeladen, der freie Fall ist also nicht ohne weiteres möglich. Daneben kann der Held einige Feinde auch besiegen, wenn er einfach auf sie springt, und das war es dann auch schon mit den Spielmechaniken.
„Downwell“ lebt von seiner simplen Prämisse, schließlich wird jeder Spieler bereits nach einer Runde die grundlegenden Mechaniken verinnerlicht haben. Dennoch ist der Schwierigkeitsgrad extrem hoch, denn ein kleiner Fehler kann die schmale Lebensanzeige bereits gravierend dezimieren. Das Spieltempo ist derweil enorm und die Gegner zahlreich, und da der Held nur nach unten, nicht aber nach oben schießen kann, ist Präzision, Timing und Taktik überaus wichtig. Plötzlich entfaltet sich das perfekte Spieldesign und aus den simplen Grundlagen wird ein enorm vielfältiges System. Weil jedes Mal die Level neu generiert werden und der Tod einen kompletten Neuanfang erfordert, wird das klassische „Nur noch eine Runde“-Verlangen ausgelöst.
Knackiger Fall
Obwohl das Spiel bereits in seiner reinen Form süchtig macht, ist für genug Vielfalt gesorgt. Durch das Besiegen der Gegner lassen diese Edelsteine fallen, die in Shops für mehr Munition oder Leben ausgegeben werden können. Zudem gibt es immer wieder kleine Bonus-Zonen, in denen die Zeit still steht, während es für den Protagonisten neue Waffen oder weitere Edelsteine zu sammeln gibt. Zwischen den Leveln darf man sich derweil eines von jeweils drei zufällig ausgewählten Upgrades aussuchen, die das Gameplay stark verändern können. Egal ob Jetpack, Schüsse nach oben oder ein hilfreicher Ballon, die Anzahl der Verbesserungen ist groß und somit spielt sich jeder Durchlauf ein wenig anders als der vorherige.
Das Spielgefühl ist großartig, bevor der richtige Fluss entsteht, bedarf es jedoch einer Eingewöhnungszeit. „Downwell“ ist ein knackiges Spiel, das den Spieler für jede Unachtsamkeit bestraft. Anfangs mag es noch wie eine gute Idee wirken, so schnell wie möglich das Ende zu erreichen, spätere Abschnitte führen allerdings Elemente ein, die genau so ein Vorgehen in eine Falle verwandeln. Nur diejenigen, die das Mittelmaß aus Tempo und Präzision finden, haben eine Chance, das Ende zu erreichen – und wollen höchstwahrscheinlich direkt im Anschluss einen neuen Durchlauf starten.

Motivationsloser Fall
Wenig Begeisterung stellen die freischaltbaren Boni dar. Interessant sind definitiv die verschiedenen Stile, durch die sich der Held manchmal schwerfälliger steuert, dadurch allerdings auch stärker wird. Jeder Stil ist ausgeglichen und fördert eine andere Spielweise, jedoch ist keiner leichter als der andere. Ansonsten gibt es lediglich unterschiedliche Farbschemen freizuschalten. Einige davon sind leider hinderlich, da sie den Kontrast verändern und somit sich die Level-Elemente nicht mehr stark genug vom Hintergrund abheben, was ärgerliche Tode zur Folge hat. Das ist durchaus schade, denn deshalb bleibt die einzige Motivation das Erreichen der letzten Ebene, was glücklicherweise stark genug ist.
Perfekte Landung
Optisch ist das Spiel natürlich sehr simpel gehalten, was wenig stört. Manchmal mag das Geschehen chaotisch wirken, je mehr Zeit man in den Fall investiert, desto eher gewöhnt man sich allerdings an die Farben und erhält ein Gefühl dafür, Gegner rechtzeitig zu erblicken. Der Soundtrack ist derweil so passend, dass man den Spielton niemals abschalten möchte.
Eine besondere Neuerung ist der Tate-Modus. Einmal aktiviert, wird das Bild um 90 Grad gedreht und man darf seine Konsole plötzlich seitwärts halten. Das klingt komisch, funktioniert allerdings wunderbar, denn das Spielbild wird größer, was einen enormen Vorteil mit sich bringt. Sogar die Steuerung wird direkt angepasst, und auch wenn es auf Dauer unbequem wird, Nintendo Switch so zu halten, bietet sich der Modus perfekt für kurze Runden an.
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