Sechs Jahre sind bereits vergangen, seitdem Dust: An Elysian Tail“ als Ein-Mann-Projekt erschienen ist. Das wunderschöne und actionreiche Spiel hat allerdings die Nintendo-Konsolen bislang ignoriert, doch der Erfolg von Nintendo Switch macht auch vor diesem Titel keinen Halt, weshalb die Portierung nun erhältlich ist. Ob das Alter des Titels ein Problem darstellt, wollen wir euch verraten.

Dramatische Ereignisse
Der Spieler übernimmt die Rolle von Dust, der ein sprechendes Schwert beschworen hat, sich aber an nichts aus seiner Vergangenheit erinnern kann. Fortan bereist er mit der Klinge sowie dem kleinen Wesen Fidget die Welt um die Erinnerungen wiederzuerlangen. Spätestens, als er den Bewohnern eines Dorfes helfen möchte, ergibt sich ein erschreckendes Bild, denn in seinem bisherigen Leben scheint das Wesen nicht gerade ein Held gewesen zu sein und zahlreiche Wendungen offenbaren die tragischen Ereignisse der Vergangenheit, die sich auch auf die Zukunft auswirken.
Die Geschichte ist besonders in ihren humorvollen Momenten unterhaltsam, bleibt aber vorhersehbar. Die dramatischen Momente sind zu klischeehaft und nahezu überdramatisch, sodass man als Spieler regelmäßig seine Augen verdreht. Zwar gibt es spannende Momente und zahlreiche Dialoge, das Pacing ist jedoch etwas chaotisch geraten und es gibt einige Längen, die langweilen. Insgesamt möchte man aber wissen, wie die Reise von Dust endet, und die Charaktere sind so gut geschrieben, dass man die Figuren gar nicht mehr gehen lassen will.
Wie im Fluss
Spricht Dust nicht mit anderen Charakteren, schnetzelt er sich durch Feindesgruppen. Dank simplen aber rasanten Kombos entfaltet sich ein regelrechtes Feuerwerk auf dem Bildschirm, das niemals langweilig wird. Dust kann auch einen Sturm zusammen mit Fidget erzeugen, nutzt er dies zu lange am Stück, erleidet er allerdings selbst Schaden. Durch das hohe Tempo, präzise Ausweichrollen und dynamische Kombos am Boden und in der Luft wird die Action niemals langweilig und bleibt stets spaßig. Besonders die stärkeren Feinde erfordern rasches Umdenken, Drauflosschlagen ist also bei bestimmten Gegnern nicht möglich. Leider gibt es nicht allzu viele Kombinationen und besonders gegen Ende fehlt es an Neuerungen.

Ein beliebtes Genre
Die Erkundung der Welt nutzt die Metroidvania-Formel, der Spieler erkundet also die Landschaften und wird oft auf Blockaden stoßen, die Gebiete verschließen. Im späteren Verlauf gibt es dann neue Fähigkeiten oder Items, durch die die Abzweigungen durchquert werden können. Dank des tollen Level-Designs, das mit vielen Geheimnissen und Belohnungen aufwartet, ist das weniger anstrengend als es anfangs erscheint, auch weil jeder Kampf Dust im Level aufsteigen lässt. Dann kann der Spieler Fähigkeitspunkte verteilen, um die verschiedenen Attribute zu verbessern. Das System ist alles andere als tiefgründig, motiviert aber dazu, selbst die kleinsten Kämpfe nicht zu überspringen. Auch, weil die Kämpfe selbst sehr spaßig sind.
Dust der Helfer
In den fünf Kapiteln gibt es neben den eigentlichen Aufgaben auch Nebenquests, in denen Dust den Bewohnern der Welt helfen kann. Dafür gibt es besonders gute Belohnungen und die kleinen daraus resultierenden Geschichten helfen, die Mythologie der Welt zu stärken. Leider sind die Aufgaben sehr simpel und bestehen fast durchgehend daraus, Objekte zu besorgen oder Feinde zu besiegen, spielerisch bringen sie also keine Abwechslung mit sich. Auch der Schwierigkeitsgrad des gesamten Abenteuers hält sich in Grenzen und wer seine Charaktere überlegt verbessert wird auf dem normalen Schwierigkeitsgrad überhaupt keine Probleme haben. Obwohl die rund zehn Stunden einige Längen haben, bleibt am Ende eine gute Reise zurück.

Noch immer malerisch
Auf Nintendo Switch dürfen die Spieler dieselbe Qualität wie auf den anderen Plattformen erwarten. Die gezeichneten Ortschaften sehen wunderschön aus, die Effekte glänzen und die Animationen sind wunderbar flüssig. Technische Probleme sind im Test nicht aufgetreten und die Steuerung ist wunderbar präzise. Auch im Handheld-Modus sieht das Spiel fantastisch aus. Die Musik ist derweil ein Genuss, die englischen Sprecher dafür weniger.
Eingebundene Inhalte externer Webseiten werden nicht ohne deine Zustimmung automatisch geladen und dargestellt.
Durch Aktivieren der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden können.
Mehr Informationen findest du in unseren Datenschutzbestimmungen.
Weitere Infos
