
Das deutsche Indie-Studio Shin’en bringt mit Fast Fusion“ einen neuen Arcade-Racer auf die Nintendo Switch 2. Das Spiel schwimmt im Fahrwasser von Titeln wie „Wipeout“ und „F-Zero“. Aber kann es hier als Produktion eines kleinen Studios wirklich mithalten? Angeschnallt und losgerast!
Easy to learn, hard to master
Selten hat dieser Spruch so gut auf ein modernes Videospiel gepasst wie auf „Fast Fusion“. Der Racer bietet ein simples Gameplay-System, das aus klar definierten Komponenten besteht – und dabei geht es immer darum, das Optimum an Geschwindigkeit auf die Strecke zu bringen. So gesellen sich zum obligatorischen Vollgas noch verschiedene Aspekte, die es zu lernen gilt. Da wäre zum einen der Boost, der mittels Schultertaste ausgelöst wird und ein ordentliches Geschwindigkeitsplus auf den Bildschirm zaubert. Die entsprechende Leiste dafür füllt man durch das Einsammeln kleiner Einheiten auf der Strecke. Hinzu kommt das bereits für die Reihe bekannte Farbsystem. Hierbei passt man die Kolorierung seines Vehikels an den Untergrund bestimmter Streckenabschnitte an, um ebenfalls einen Geschwindigkeitsschub zu erhalten. Nicht zu unterschätzen ist außerdem die neue Sprungmechanik, bei der man sich an Abhängen und Schluchten – bei richtiger Handhabe – einen Vorteil verschaffen kann. Das muss aber erstmal – ja genau – gelernt sein.
Und damit sind wir gleich bei einem wichtigen Punkt hinsichtlich der Einschätzung, für wen das Spiel geeignet sein könnte. „Fast Fusion“ ist auf keinen Fall etwas für Personen, die eine entspannte Ausfahrt wie in „Mario Kart World“ erwarten. Ja, auch die wilde Raserei mit Mario und seinen Freunden hat ihre Herausforderungen. „Fast Fusion“ zieht die Stellschrauben jedoch viel schneller an und zwingt Spielende, Strecken zu lernen, Abschnitte zu perfektionieren und die ein oder andere Wiederholung des Rennens anzuschmeißen, um die Bestzeit herauszuholen.

Eine nicht unerheblich große Rolle spielt dabei das neue Credit-System. Dieses soll eigentlich den Einstieg etwas erleichtern und das alte Problem, dass man für Streckenfreischaltungen in einem Cup immer unter die besten Drei kommen musste, zu den Akten legen. Leider drängt es aber etwas zu sehr auf. Hat man zum Beispiel den ersten Cup solide abgeschlossen, kann es sein, dass man nicht genug Credits hat, um direkt in den zweiten Cup zu wechseln. Möchte man diesen freischalten, muss man erst in andere Modi wie Zeitfahren oder den Super-Hero-Modus ausweichen, um neue Credits zu verdienen. Das kann – je nach spielender Person – durchaus motivieren, aber eben auch frustrieren, da der Fortschritt ganz von der eigenen Motivation abhängt, sich im gesamten Spiel zu engagieren.
Geschwindigkeit pur
Mit zwölf Strecken bietet „Fast Fusion“ einen soliden Grundstock an vor allem abwechslungsreichen Pisten, die es wirklich in sich haben. Das Entwicklerteam zeigt hier ein gutes Händchen für Inszenierung, Variation und dynamische Elemente, die das Rennspielerlebnis für die Reihe absolut auf eine neue Ebene heben. Egal, ob riesige rollende Kugeln, die über die Strecken donnern, oder rotierende Klingen und Fallen aus Baumstämmen – stets ist präzises Timing gefordert, um nicht Opfer dieser Naturgewalten zu werden. Wettereffekte wie Regen, Sturm und tosende Tornados erhöhen zusätzlich die Herausforderung. Spektakuläre Loopings, waghalsige Sprünge und alternative Routen bieten nicht nur optische Highlights, sondern belohnen auch geschickte Spielende. Der treibende Elektro-Sound setzt dem Tunnel-Effekt die Krone auf.

All das in Kombination löst einen Suchtfaktor aus, der einen richtig in die Strecken „reinziehen“ kann und dafür sorgt, dass man jedes Tausendstel aus seinen Partien herausholen möchte. Hier geht es um absolute Präzision und um den Willen, sich durchzubeißen.
Wem ein Dutzend Strecken zu wenig erscheint: Das Spiel soll mit weiteren, kostenlosen Inhalten versorgt werden. Für Nachschub scheint also gesorgt.
Zusammen schneiden wir am besten ab
Der Mehrspielermodus von „Fast Fusion“ bietet eine flüssige Splitscreen-Erfahrung mit stabiler Bildrate – mit bis zu vier Personen, die sich ins Rennen stürzen können. Die GameShare-Funktion ermöglicht es, das Spiel außerdem zwischen der Nintendo Switch 2 und der ursprünglichen Switch zu teilen, wodurch plattformübergreifendes Spielen möglich wird. Dies kann gelegentlich zu leichtem Qualitätsverlust führen, stellt jedoch eine nette Ergänzung für gemeinsame Rennen auf zwei Bildschirmen dar.
Oh du schöne Racing-Welt
Die technische Umsetzung von „Fast Fusion“ auf der Nintendo Switch 2 beeindruckt mit Grafiken, die mit denen von PS5- und Xbox-Series-Titeln durchaus konkurrieren können. Das Spiel bietet verschiedene Grafikmodi, darunter 4K bei 30 fps oder 60 fps im Dock-Modus – was sowohl visuell ansprechend als auch flüssig ist. Besonders hervorzuheben ist die stabile Bildrate, die selbst im Splitscreen-Modus erhalten bleibt. Für das lokale Multiplayer-Erlebnis ist das natürlich ein klarer Vorteil. Hier bleibt sich Shin’en also zum Glück treu und gilt weiterhin als Garant für grafisch anspruchsvolle Spiele, die schon zum Launch einer neuen Konsole unsere Augen verzücken.
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