Die Faszination des Angelsports lässt sich nur schwer verständlich machen. Außenstehende runzeln meistens nur verwundert die Stirn, wenn ein Angler mit seinem gesamten Equipment auftaucht. Für jedes Gewässer, jeden Fisch und jede Wetterlage gibt es im Angelkoffer die passende Ausrüstung. Neben umfassenden Kenntnissen über das Gewässer wird die perfekte Wurftechnik abergläubisch angepriesen, denn nur die eigene Technik führt zum garantierten Erfolg. Der Aufenthalt in der Natur und die Gemütlichkeit, die daraus gezogen werden kann lässt sich meistens noch verhältnismäßig einfach mit den Mitmenschen Teilen. Im Bereich der Videospiele schwankt die Qualität der Titel und die Faszination kann nicht immer nachvollziehbar vermittelt werden. In unserem Review klären wir, wie erfolgreich Fisching Universe Simulator“ bei dieser Aufgabe war.

Angeln, was sonst?
Das Gameplay in „Fishing Universe Simulator“ ist denkbar einfach. Per Knopfdruck wird die Angel ausgeworfen und in einem kleinen Bildschirm wird der Schwimmer angezeigt. Beißt ein Fisch an, wird der Schwimmer unter Wasser gezogen, der Controller vibriert und per Kreisbewegung mit dem Analogstick wird die Leine eingeholt. Alternativ lassen sich über den Touchscreen verschiedene Ausrüstungsgegenstände wie die Rolle, Rute, Leine und ähnliches während der Mission den eigenen Wünschen anpassen. Egal ob unterschiedliche Köder angebracht werden oder verschiedene Fische geangelt werden sollen, das Gameplay verändert sich nur marginal und wird nach wenigen Sekunden bereits repetitiv und langweilig. Zusätzlich wird das grundlegende Gameplay von technischen Macken geplagt. Der Bildschirm für den Schwimmer und die Anzeige für die Schnurlänge werden nicht zeitgleich zum Spiel aktualisiert, sondern haben eine deutliche Verzögerung, wodurch sie eigentlich überflüssig werden.
Angeltour rund um den Globus
Im Hauptmenü wird der Spieler lediglich von einer Auswahl aus zwei Spielmodi begrüßt. Im freien Fischen darf man in bereits freigeschalteten Gewässern nach Lust und Laune zu fischen. In der Fishing Task getauften Kampagne reist der Spieler durch 6 Länder zu 12 verschiedenen Gewässern und absolviert verschiedene Aufgaben. Dabei wurde jedoch von Seiten der Entwickler keinerlei Aufwand betrieben, den Spieler angemessen zu unterhalten. Keine seichte Geschichte, etwa wie der eigene Fischereibetrieb oder der Besuch verschiedener Sportveranstaltungen mit anschließender Suche nach Sponsoren, hält die Missionen zusammen. Nachdem eine festgelegte Anzahl von Missionen absolviert wurde, wird der Standort gewechselt.
Besonders spannende Aufgaben warten hierbei jedoch nicht. Außer eine bestimmte Menge an verschiedenen Fischen mit einem variablen Gewicht zu fangen, gibt es keine weiteren Aufgaben. Auch der scheinbare Ortswechsel hat keinen nennenswerten Einfluss auf das Gameplay. Auch wenn man Umgebungen wie den Hamburger Hafen oder die Sienne in Paris erkennen könnte, sind die Umgebungen lächerlich klein und die Anpassung des eigenen Standortes, etwa um andere Fischgründe zu entdecken, ist nicht möglich.

Fisch gegen Angel
Gefangene Fische lassen sich im Hauptmenü verkaufen und mit den gesammelten Münzen können entweder neue Gebiete im freien Spielmodus oder Ausrüstung freigeschaltet werden. Die Anzahl der freischaltbaren Gegenstände ist durchaus eindrucksvoll und reicht von einfachen Haken bis zu neuen Booten und Sonargeräten. Die Motivation, all diese Gegenstände zu erlangen, ist jedoch in keinster Weise gegeben. Zu eintönig ist der normale Spielablauf und selbst wenn eine neue Rute mit den hart verdienten Münzen gekauft wurde und die Wurfdistanz sich auf dem Papier verdoppelt hat, am eigentlichen Gameplayloop ändert sich überhaupt nichts. Die Angel wird weiter per Knopfdruck ausgeworfen und es wird stumpf gewartet, bis der Controller vibriert und anschließend monoton die Leine eingeholt wird.
Auf Grund gelaufen
Die optische Präsentation von „Fishing Universe Simulator“ lässt zu wünschen übrig. Die Wassereffekte sind überhaupt nicht zeitgemäß und die detailarmen Umgebungen voller hässlicher Texturen wirken sehr lieblos. Die Hintergründe wirken nicht wie echte modellierte Umgebungen, sondern als hätten die Entwickler einfach nur ein Poster ausgerollt und vor die Kamera gehängt. Durchstreift der Spieler die winzigen Umgebungen, ploppen Umgebungsdetails wie Büsche und Steine unschön ins Bild. Auch die Modelle der Fische können nicht überzeugen. Der Soundtrack nervt nach wenigen Minuten, denn der Spieler wird dauerhaft mit einer langweiligen Fahrstuhlmelodie beschallt, die keinerlei Akzente setzen kann.
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