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Flip Wars (eShop)

von

Marco Lipke

Nintendo Switch scheint ein Paradies für kurzweilige Multiplayer-Spiele zu sein. Anstatt nun allerdings nur irgendeine bekannte Marke auch unterwegs zu erleben, wollen die Entwickler von Flip Wars“ ein ganz eigenes Projekt auf die Konsole bringen. Ob das Einfärben von Kacheln der nächste Party-Kracher ist, haben wir für euch herausgefunden.

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Meine Farbe, deine Farbe

Das Spielprinzip ist einfach: Bis zu vier Spieler laufen auf einem Feld voller Kacheln herum und müssen versuchen am Ende des Spiels die meisten Kacheln in ihrer Farbe einzufärben. Selbiges schafft man, indem man ein Sprungangriff auf eine der Kacheln ausführt. Ganz so wie in „Bomberman“ wird jedoch nicht nur eine einzelne, sondern jeweils eine weitere Kachel in allen vier Richtungen eingefärbt. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Gegner natürlich dasselbe Ziel und zusätzlich noch versuchen einen aus der Arena zu werfen. Kombiniert man das mit zahlreichen Items, die sowohl Laufgeschwindigkeit als auch den Einfärbebereich beeinflussen können, hat man eigentlich ein wunderbares Chaos mit Strategie.

Allgemein ist das Prinzip durchaus spaßig, aber man sollte ein eher langsameres Spiel erwarten. Obwohl es spannend bleibt, wer die meisten Kacheln einfärbt, bewegt man sich allgemein sehr langsam voran, wenn man kein entsprechendes Item gefunden hat. Zwar gehört das zur Taktik, dass man sich auf den eigenen Feldern schneller bewegt, aber auch das ist nicht gerade beeindruckend, sodass man sehr oft voranschleicht und versucht, per Luft-Dash mehr für sich einzunehmen. Deshalb ist der Spielfluss sperrig und dürfte für einige schlicht zu langsam ausfallen, während andere gerade dadurch ihre Taktik voll ausspielen können.

Wenig zu tun

Was den Inhalt angeht, wird es problematisch. Doch das Gute zuerst: Insgesamt gibt es drei Modi, die man entweder alleine oder mit bis zu drei Freunden lokal spielen kann. Neben dem Standardkampf darf man sich noch als Ziel setzen möglichst viele Gegner aus der Arena zu werfen oder mit diesem Ziel der einzige zu sein, der am Ende noch eine verbliebene Leiste auf der Lebensanzeige hat. Das bringt nur marginal Abwechslung in das Konzept, aber immerhin eine zusätzliche Motivation mehr als nur ein paar Runden zu spielen. Ebenfalls gibt es je vier Arenen in drei Kategorien. Diese sind jedoch mit ähnlichen Elementen verbaut und trotz Wellen oder Blitzen bringt das nicht mehr Abwechslung mit sich.

Wer nicht gerade genug Spieler um sich herum hat, und verständlicherweise den Kampf gegen Bots meidet, könnte theoretisch den Online-Multiplayer aufsuchen. Dieser ist jedoch eine riesige Katastrophe, denn obwohl man selber einen Raum erstellen oder zufällig einem beitreten kann, haben wir im Testzeitraum nach insgesamt über einer Stunde Wartezeit nur ein Spiel aufbauen können, das bereits nach einer Runde beendet wurde. Gezielt mit Freunden kann man auch nicht spielen, ein Unding für ein Spiel, das dafür perfekt geeignet wäre.

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Bald verfügbar

Leider ist es tatsächlich so, dass man nach ein paar Runden selbst im Multiplayer enttäuscht bleibt. Zu wenig Modi und zu wenig Abwechslung lassen das durchaus vorhandene Potential verblassen und selbst mit Freunden wird man nicht lange unterhalten. Wirklich ärgerlich sind aber einige Felder, auf denen nur „Bald verfügbar“ steht. Dazu gehört der Lokale Kampf mit mehreren Konsolen, eine Rangliste und ein Menü mit dem Titel Leistung. All das fehlt zusätzlich zum bereits enttäuschenden Umfang, weshalb es sich tatsächlich so anfühlt, als ob man hier ein unfertiges Spiel erhält.

Dieses Early Access-Gefühl ist der entscheidende Faktor, wieso wir „Flip Wars“ bisher noch nicht empfehlen können. Es ist bereits klar, dass das Spiel durch Updates erst noch vervollständigt wird. Während man bei den Arenen und Spielmodi noch streiten dürfte, sind die nicht auswählbaren Felder klare Zeichen dafür, weshalb wir zwar gespannt sind, wie der Titel noch ausgebaut wird. Gleichzeitig fragt man sich aber, wieso man bei einem unfertigen Spiel, dessen Hauptmodi nicht lange bei Laune halten, bereits jetzt zugreifen sollte.

Technik

Optisch ist das Spiel zwar nicht unbedingt beeindruckend, dennoch sehen die Charaktere sowie Umgebungen gut aus und bestechen durch klare Farben. Auch die Animationen sind solide, selbst wenn sie das langsame Tempo noch deutlicher machen. Der Soundtrack ist nichts Besonderes, aber die Soundeffekte passen gut zum Spiel. Die Bildrate ist stabil, die Steuerung funktioniert selbst mit einzelnen Joy-Con gut und die Ladezeiten bleiben kurz. Allgemein ist das technische Paket gut, sticht aber lange nicht heraus.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Flip Wars“ ist ein Spiel, dessen Potential sich erst noch entfalten muss. Dabei ist das Spielkonzept eigentlich sehr unterhaltsam und überzeugt gerade mit Freunden in den ersten Runden sehr. Allerdings wird das mit der Zeit zu eintönig, und der Mangel an Modi sowie die uninspirierten Arenen lassen einen nach mehr Vielfalt rufen. Hinzu kommen einige Menüpunkte, die erst noch eingefügt werden müssen, weshalb man das Gefühl hat, hier schlicht ein unfertiges Spiel zu erhalten. Zwar können wir deshalb „Flip Wars“ noch nicht empfehlen, bleiben aber gespannt, wie sich der Titel in den nächsten Monaten entwickelt.