Der erste Ableger unter dem Deckmantel der Galak-Z"-Marke erschien bereits 2015 auf der PlayStation 4. Nach „GALAK-Z: The Dimensional“ erschien ein kostenlose Variante mit dem Titel „Galak-Z: Variant S“ für die Switch. Die Verkaufszahlen scheinen zufriedenstellend gewesen zu sein, denn nun erscheint auch die Ursprungsversion mit seinem DLC auf der Switch. Während der Inhalt gleich geblieben ist, wurde der wohlklingende Name „GALAK-Z: The Void: Deluxe Edition“ ausgewählt. Obwohl die Übersicht über das Franchise auf den ersten Blick etwas mühselig ist, überzeugt der Titel mit einigen Qualitäten.Um welche es sich dabei handelt, klären wir im Review.

Im Weltraum hört dich niemand schreien
Der Spieler findet sich in der Rolle des Piloten A-Tak wieder. Nachdem die gesamte Flotte seiner Kampftruppe von Schlachtschiffen des Imperiums zu Weltraumschrott zerschossen wurde, schwebt er mit seinem antriebslosen Raumschiff durch die endlosen Weiten. Bevor ihm jedoch die Luft ausgeht, wird er von Beam, der Kommandantin des Forschungsschiffes USS Axelios, kontaktiert. Nachdem der Antrieb mit Notstrom flott gemacht und das rettende Schiff erreicht wurde, schließen sich beide zusammen. Denn der Zustand der Axelios erlaubt keinen Vergeltungsschlag gegen das Imperium. Also werden Verbündete gerettet, Ersatzteile geborgen und Feinde in intergalaktische Korallenriffe verwandelt.
Goldene Zeiten
Die eigentliche Handlung ist irrelevant und legt nur den losen Rahmen für die verschiedenen Missionen. Die Inszenierung des Spielgeschehens steht im Mittelpunkt. A-Tak ist der Idealtyp eines hitzköpfigen kindlichen Kampfpiloten. In trashigen Dialogen betont er die eigenen überragenden Fähigkeiten am Knüppel eines Kampfschiffes und stellt sich gelegentlich als etwas unterbelichtet heraus. Beam ist die erklärende Instanz, die ihn durch die Missionen leitet. Dabei erinnert „GALAK-Z: The Void: Deluxe Edition“ nicht ungewollt an Sci-Fi Animes und Serien der 80er. Die Liebe zum Detail geht weiter, denn während der Weltraumgefechte werden immer wieder kleine Fenster mit Portraits der Gegner eingeblendet, die das Geschehen kommentieren. Die Explosionen der Schiffe scheinen direkt aus einem Cartoon übernommen worden zu sein und auch der Soundtrack punktet mit einer Mischung aus atmosphärischen sanften Klängen und futuristischen Elektrobeats. Doch nicht nur das eigentliche Spielgeschehen orientiert sich an kindlicher Sci-Fiktion Unterhaltung, sondern vor jeder Mission wird, ähnlich wie in einer Serie, ein zufälliger Titel samt Autor eingeblendet. Zusätzlich wurden die Menüs optisch an alte TV- oder DVD-Menüs angepasst. Aufgrund dieser Elemente kommt schnell kultiger Retrocharme auf.

Einfach schweben, schweben, schweben
Nach dem Tutorial verfügt A:Taks Gleiter über verschiedene Schubsorten. Neben der simplen Vorwärts- und Rückwärtsbewegung kann das Raumschiff auch einen Seitwärtsschub einsetzen, wodurch Gegner im Kampf umkreist werden können. Mit einer Finte werden gegnerische Schüsse vermieden. Die Fortbewegung im Raum ist dabei das elementare Spielelement und benötigt einige Eingewöhnungszeit. Denn wird der Schub ausgeschaltet, bremst der Flieger nicht sofort, sondern schwebt langsam durch den Weltraum. In den ersten Spielminuten fliegt der Spieler unfreiwillig immer wieder in Wände, Weltraumschrott oder gefährliche Pflanzen. Beherrscht man das System, manövriert man geschickt am gegnerischen Feuer vorbei, weicht Schrott aus und landet präzise Treffer. Die Bewegungsfreiheit wird weiter ausgebaut, sobald der Spieler eine Mech-Form freischaltet. Anstatt einer Finte und einer Raketensalve verfügt der über einen Greifhaken, ein Frontal ausgerichtetes Schild und zuletzt ein Lichtschwert zur Gegnerbekämpfung. Mit dem Haken werden Gegner oder Schrottteile gegriffen und herumgeworfen. Der Wechsel zwischen den beiden Formen erfolgt dabei fließend, wodurch ein unglaublich dynamisches Gameplay entsteht Die perfekte Beherrschung wird einige Zeit in Anspruch nehmen, fühlt sich am Ende jedoch unglaublich befriedigend an.
Wenig überraschend, aber funktional
Ergänzt wird das Spielgeschehen durch einige Elemente, die Spieler aus zahlreichen Rogue-Likes bereits kennen. In 4 Seasons, bestehend aus jeweils fünf Missionen, muss A-Tak verschiedene Aufgaben in zufallsgenerierten Bereichen absolvieren. Die Missionsvielfalt ist dabei gering, entweder wird Schrott gesammelt und zum Warppunkt geflogen oder ein Gegner zerstört und dann zum Warppunkt geflogen. Die Abwechslung bei den Hintergründen hält sich ebenfalls in Grenzen, die meiste Zeit steuert der Spieler das Schiff durch Meteoritengürtel, Höhlen und Wracks. Die Aufträge sind jedoch lediglich das Gefäß für das fordernde Gameplay und es kommt keine öde Monotonie auf. Zwischen den Missionen wird mit gesammeltem Schrott neue Ausrüstung gekauft. Mehrfachschuss, zusätzlicher Schub, Elementarschaden oder ein größerer Streuradius der Bordbewaffnung sind nur einige der zahlreichen Upgrades. Da das Angebot der Upgrades in der Runde variiert, fühlt sich bekanntlich jeder Durchgang unterschiedlich an und die Anpassung an immer neue Situationen motiviert auch hier.

Was gibt es zu tun?
Der Schwierigkeitsgrad des Unterfangens lässt sich dabei variieren. Grundsätzlich ist der Titel nicht nur aufgrund der anspruchsvollen Steuerung sehr fordernd. Der Schutzschild des Raumschiffes hält nur wenige Treffer aus und die freigelegten Lebenspunkte schmelzen im Dauerfeuer der Feinde ebenfalls sehr schnell. Für Einsteiger ist daher der Arcade-Modus geeignet. Hier wird nach jeder Mission gespeichert und der Spieler kann sich langsam an den Titel herantasten. Im „Gefährlich“ betitelten Modus wird erst gespeichert, wenn die gesamte Episode abgeschlossen wurde. Natürlich steigert sich dadurch der Schwierigkeitsgrad deutlich, wandelt aber auch das Gameplay. Während im Arcade-Modus deutlich aggressiver gespielt und auch mal mit glühenden Kanonen in eine Feindgruppe geflogen wird, tastet sich der Spieler in diesem Modus deutlich vorsichtiger durch den Weltraum. Gegner werden gemieden und umflogen und geschickt um die zufälligen Upgrades herumgespielt. Das Erfolgsgefühl ist in diesem Modus nochmal deutlich höher, dementsprechend der Frustfaktor aber ähnlich hoch.
Eine Mischung aus beiden Spielvarianten ist der Endlosmodus. Mit zufälligen Upgrades wird der Spieler in die Weiten des Weltraums geworfen und jeder Gegner bringt Punkte. Simples Ziel ist es nun an die Spitze der Online-Bestenliste zu kommen. Zusammen mit einer täglichen Herausforderung ist dieser Modus ideal für die schnelle Runde zwischendurch.
Salz in der Suppe
Auf Grundlage der Art-Direction und der Qualität der zahlreichen Mechaniken des Gameplays kann „GALAK-Z: The Void: Deluxe Edition“ als sehr gutes Videospiel bezeichnet werden. Der Gesamteindruck wurde jedoch von immer wieder auftretenden Einbrüchen der Bildrate getrübt. Besonders bei zahlreichen Effekten auf dem Bildschirm, aber auch während eines längeren Erkundungsfluges durch das All, verlor der Titel sichtbar Bilder pro Sekunde. Weitaus schwerer wogen aber zahlreiche Abstürze des Spiels. Aufgrund eines bestimmten Ausrüstungsgegenstands konnte die Mission nicht abgeschlossen werden. Ob noch weitere Gegenstände einen solchen Absturz hervorrufen, konnte nicht ermittelt werden, aber die Einschränkung des Spielablaufs ist gegeben. Hier muss der Entwickler unbedingt einen Patch nachreichen.
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