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Garage (eShop)

von

Sebastian Zeitz

Horror-Spiele entfalten normalerweise ihren größten Effekt dann, wenn der Bildschirm vor einem möglichst groß ist und die Soundeffekte ordentlich knallen. Den Gegenbeweis stellt nun Garage“, das als Nintendo Switch exklusiver Titel zunächst den Nintendo-Spielern Angst und Schrecken einjagen soll. Ob die Zombie-Dämonen-Hatz in der Tiefgarage seinen Zweck erfüllt, zeigt die folgende Review.

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Verwirrende Erzählweise

In „Garage“ übernimmt man die Kontrolle über Butch, dessen Vergangenheit zunächst ein wenig im Verborgenen bleibt. Ohne richtige Erinnerungen landet er nach einem Autounfall, bei dem er im Kofferraum lag, in einer Tiefgarage und findet sich schnell in einem wahrgewordenen Albtraum wieder. Zombies, wilde Tiere und vieles mehr sind ihm jetzt auf der Lauer und er muss irgendwie aus der Garage entkommen. Die Geschichte ist schon sehr typisch und kommt mit Klischees daher, wie böse Firmen und eine ungewisse Vergangenheit, die direkt mit den Ereignissen zusammenhängt. Der Stil und die Atmosphäre erinnern auch ein wenig an die verwirrte Erzählweise von „Hotline Miami“, ein Spiel, das in vielen Belangen für „Garage“ Pate stand. Aber letztlich wirkt vieles eher wie eine Parodie und kann gerade, was den Horror angeht, nicht wirklich überzeugen.

Horror-Optik

Denn das Spiel ist ein Top-Down-Shooter, der mit einer VHS-Optik daherkommt und die ganze Zeit ein leicht verschwommenes Bild mit Scanlines bietet. Das hat man so in den letzten Jahren schon öfters gesehen und kann auch in diesem Fall nicht mehr vom Hocker reißen. Interessanter sind da die Pixel-Charaktere, die durch 3D-Effekte und die Vogelperspektive plastisch wirken. Während man auf dem Fernseher alles sehr gut erkennen kann, muss man auf dem Handheld die Helligkeit schon so hoch stellen, dass man fast schon zu viel für ein Horrorspiel zu sehen bekommt. Ansonsten läuft das Spiel aber jederzeit tadellos. Am meisten Horror verspührt man durch die Musik. Der Soundtrack ist die meiste Zeit sehr stark im Hintergrund, hat aber immer wieder aufpeitschende Momente in petto. Das kann zu Beginn in Kombination mit dem lauten Geschrei der Gegner noch für einige Jump-Scares sorgen, aber hat man sich einmal daran gewöhnt, kommt kein Schrecken mehr auf. Insgesamt ist es aber wirklich der Stil, der „Garage“ am meisten ausmacht.

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Kurzweilig

Spielerisch kann man sich auf lineare Level in 13 Kapiteln freuen. In diesen hat man stets das Ziel, von A nach B zu kommen, was sich doch recht schnell abnutzt. Nach und nach schaltet man die insgesamt acht Waffen frei und kann dann eben in feinster Twin-Stick-Manier mit Nah- und Fernkampfwaffen auf die Gegner einhauen. Die Gegner wiederholen sich aber auch hier zu schnell und selbst die Bosse stellen keine richtigen Highlights dar. Immerhin wird das Spiel im späteren Verlauf etwas anspruchsvoller und verlangt durch gezieltes Ausweichen auch etwas Skill. Zwischendurch kann es dann tatsächlich auch mal Spaß machen, aber das liegt eher an dem kurzweiligen Spielablauf, der an sich unterhält, anstatt an irgendetwas, was das Spiel anders macht.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Garage“ ist ein sehr typischer Twin-Stick-Shooter, der aus seinen Horror-Elementen nicht viel herausholt. Vieles im Spiel wirkt einfach nicht wie aus einem Guss, sondern eher zusammengewürfelt und nicht gut zu Ende gedacht. Ein bisschen mehr Kreativität und Mut zu etwas Neuem hätten dem Spiel, das grundsätzlich Spaß macht, gut getan.