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Gato Roboto (eShop)

von

Marco Lipke

Im Zeitalter des Internets haben sich unter den Haustieren vor allem Katzen zu den Favoriten aufgespielt. Die liebevollen, mitunter eigenwilligen Tiere sind nicht selten in Videospielen vertreten, in Gato Roboto“ werden sie allerdings zum Star – inklusive Mech-Anzug. Ob das neueste Spiel des Publishers Devolver Digital die unfassbare Qualität der letzten Veröffentlichungen halten kann, verraten wir im Test.

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Cat Quest

Die Geschichte beginnt mit einer Bruchlandung, durch die ein Weltraum-Soldat mit seiner Katze in einer Forschungseinrichtung landet. Das Problem dabei ist allerdings, dass der Kämpfer in den Trümmern seines Raumschiffes eingesperrt ist, weshalb sich seine Katze durch das Metroidvania kämpfen muss, um für das Überleben des Herrchen zu sorgen. Natürlich unterhalten sich die beiden per Funk, wobei der pelzige Held stets mit „Miau“ antwortet. Dadurch ergeben sich überraschend witzige Szenen, auch wenn sich die erzählerischen Einlagen in Grenzen halten.

Viel überraschender ist, was es wohl mit einer Maus auf sich hat, die der Katze ständig Stolpersteine in den Weg legt. Gepaart mit interessanten Text-Logs sowie einem überraschend nuancierten Finale weiß die Geschichte, die niemals zu sehr in den Vordergrund gerät, definitiv zu überzeugen.

Katzenvania

Wie es für Spiele dieser Art typisch ist, beginnt die Katze zuerst in einem Startgebiet, in dem die Grundlagen vorgestellt werden. Das Tier ist schnell, kann Wände hochklettern und weit springen, allerdings weder angreifen, noch einen einzigen Gegenschlag überleben. Glücklicherweise kommt hier ein Roboter-Anzug ins Spiel, durch den zwar Tempo und Beweglichkeit eingeschränkt werden, dafür deutlich mehr Schaden eingesteckt und Schüsse ausgeteilt werden können. Immer wieder muss man aus dem Anzug aussteigen, um schmale Wege zu absolvieren – oder ihn an Speicherpunkten erzeugen lassen, um dann gegen die zahlreichen Feinde eine Chance zu haben.

Obwohl das Spielkonzept sehr simpel gehalten ist, spielt sich „Gato Roboto“ wahnsinnig gut. Egal ob im Mech oder als freie Katze, die Steuerung ist präzise und der Spielfluss wird durch eine intuitive Bewegungsphysik permanent aufrechterhalten. Natürlich gibt es noch ein paar Upgrades, diese kennt man aber bereits aus Genre-Vertretern und dürften nicht überraschen. All das ändert nichts daran, dass die Kämpfe schön kurzweilig sind, das Erkunden einen Haufen Spaß bereitet und kleinere Rätsel und Geschicklichkeitspassagen niemals langweilig werden.

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Spaziergang

Nach dem Startgebiet geht es auch schon in eine kleine Hub-Welt, von der aus drei Gebiete angesteuert werden müssen. Keines davon ist besonders groß, kommt aber mit eigenen Mechaniken daher. Mal muss der Wasserpegel gesenkt werden, in einem anderen darf man den Anzug nicht verlassen. Die Macher verwandeln jeden Abschnitt in eine unterhaltsame Angelegenheit, denn neben kleinen Geheimnissen bleibt man ständig in Bewegung – wobei der Schwierigkeitsgrad nicht allzu hoch ist. Einziges Manko daran ist, dass man nach dem Finale nicht zurück kann, um Boni zu entdecken, weshalb man die entsprechende Warnung vor dem finalen Gebiet definitiv ernst nehmen sollte.

Ansonsten wird viel gewohnte Kost präsentiert, die allerdings durchweg überzeugen kann. Neben kleinen U-Boot-Passagen gehören die Boss-Kämpfe zu den stärksten Momenten, denn obwohl der Gegner fast immer derselbe ist, spielt sich keiner dieser Kämpfe wie der andere. Auch die Level selbst sind gut gestaltet und bieten zwar eine gewisse Offenheit, bleiben aber linear genug, dass sich niemand verlaufen wird. Lediglich an einer Stelle wollte eine Mechanik nicht ganz ersichtlich werden, ansonsten darf man sich auf ein nicht allzu schwieriges Abenteuer freuen.

Kurz und knackig

Der Knackpunkt dürfte für einige die Länge sein, denn nach knapp über drei Stunden kann man im ersten Anlauf bereits das komplette Spiel abschließen. Da das Gameplay aber stets rasant und interessant bleibt und durchweg mit neuen Ideen bereichert wird, stört das nicht und lässt „Gato Roboto“ als perfektes Metroidvania für ein oder zwei gemütliche Abende daherkommen. Zudem hält sich das Backtracking stark in Grenzen und entfällt sogar komplett, wenn man es nicht möchte. Wer jeden Winkel erkundet, wird zusätzliche Leben sowie Module finden, die den Stil verändern. Der Pixel-Stil ist nämlich komplett in schwarz und weiß gehalten, entsprechende Filter bringen aber mehr Farben mit, oder beleben gleich den GameBoy wieder. Das lohnt sich übrigens auch spielerisch, denn zwei optionale, dafür überaus hilfreiche Waffen-Upgrades sind an die Module gebunden.

Ansonsten gibt es nicht viel zu entdecken. Das Abenteuer ist kurz geraten, spielt sich wunderbar und weiß durch seinen optischen Minimalismus und tollen Designs zu überzeugen. Es stört nie, dass hier nicht noch mehr Vielfalt geboten wird, denn von der ersten bis zur letzten Sekunde wird der Spielfluss niemals unterbrochen und es fällt schwer, die Konsole aus der Hand zu legen. Lediglich der Soundtrack hätte ansprechender werden dürfen, doch das ist in diesem Fall wohl eher dem persönlichen Geschmack geschuldet. Kurze Ladezeiten und keinerlei technische Probleme sind selbstverständlich lobenswert.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Obwohl Gato Roboto“ ein sehr kurzes Spiel ist, sollte sich jeder Genre-Fan in das Abenteuer mit der Katze stürzen. Egal ob im Roboter-Anzug oder frei herumlaufend, alleine das Fortbewegen und Erkunden der Welt dürfte jedem Spieler ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Actionreiche Kämpfe, starke Bosse und eine überraschend gute Geschichte sorgen dafür, dass die Spielzeit bestens gefüllt wird und die Rettungsmission niemals künstlich in die Länge gezogen wird. Wer ein kurzes, dafür spaßiges Metroidvania sucht, das ebenfalls nicht allzu schwierig geraten ist, wird sich über „Gato Roboto“ freuen.