Erst vor ein paar Wochen verbrachten wir mal wieder ein paar Stündchen mit Contra“ auf dem SNES Mini. Schön von links nach rechts, zu zweit, ballern, Bierchen – passt! Und nun lag „Guns, Gore & Cannoli“ bereit von uns an einem Abend verschlungen zu werden. Ja tatsächlich, das Spiel nahm diesen Abend mehrheitlich ein und wurde an selbigen komplettiert. Was dahinter steckt und was zu solcher Motivation sorgte, verrät unser Test.

„That's some Good Cannoli“
„Guns, Gore & Cannoli“ entstand seinerzeit aus einer Kollaboration der Claey-Brüder Matthias und Benjamin mit Steven Verbeek, dem Producer der Crazy Monkey Studios. Im Dezember erschien das Spiel dann für Nintendo Switch. Der Titel versetzt einem in eine zweidimensionale, absurde Welt, in der ein angenehmer Hauch von Mafia, Zombies und italienischen Machosprüchen liegt. In der Rolle von Vinnie macht man sich auf, um einen Mafiaangehörigen einzusammeln. Recht schnell gerät man dabei zwischen die Fronten eines viel größeren Unterfangens. Dabei ist der Name absolut Programm. Bereits von Anfang an ist nämlich klar, dass es hier nicht zimperlich zugeht. Zum Start mit einer Pistole bewaffnet, fliegen direkt blutspritzend die Köpfe, Gliedmaßen und Eingeweihte umher. Was jetzt abartig klingt, ist jedoch aufgrund der Comicoptik absolut verträglich, wenn auch nicht für zartbesaitete. Was in diesem Zusammenhang direkt Spaß macht, ist das wirklich gute Trefferfeedback, das sich aus den guten Waffensounds, dem Rückstoß und der Reaktion der Opfer ergibt. Da macht das Niederstrecken der Widersacher richtig Spaß. So bekamen wir vom Flammenwerfer zum Beispiel nicht genug, zu schön ist einfach die ein wenig sadistische Animation und der dazugehörige Schrei des brennenden Zombies. Neben dem Geballer, mit Schrotflinten, Maschinengewehren, Raketenwerfen und Co. dürfen natürlich Granaten und Molotov-Cocktails nicht fehlen. Ganz nett: diese lassen sich je nach Länge des Drucks auf den Button unterschiedlich weit werfen.
Platz, bumm, bäng
Die Gegnerschaft hat dem Ganzen natürlich auch etwas entgegen zu setzen: neben dem bereits angerissenen Waffenarsenal, sind es vor allem die verschiedenen sich aber wiederholenden Gegnertypen. Die breite Masse besteht aus Zombies, die in ganz unterschiedlicher Art daher kommen. Manche kriechen, manche rennen wie angestachelt auf einen los und wieder andere stoßen, nach dem man ihnen den Kopf abgeschossen hat, giftige Gase aus. Hinzu gesellen sich die mehr oder minder menschlichen Ganoven, Beil werfende Metzger, riesige Raten oder der Footballspieler der quer durchs Bild rennt, ja der Footballspieler. Wie bereits erwähnt wird man sämtlichen Gegnern bis ans Ende des Spiels immer wieder begegnen. Hier wäre mehr Abwechslung gut gewesen, viel nerviger waren jedoch die Bosskämpfe von denen es zum Glück nur drei an der Zahl gab. Jene sind leider ein wenig unausgewogen und selbst auf Normal nicht einfach zu erledigen. Das Problem bei einem Kampf gegen eine mutierte Rate entsteht hier hauptsächlich daraus, dass man selbst nur in der horizontalen feuern kann, während das Viech umherspringt, einen ankrallt und zu alledem noch seinen Auswurf umherschießt. Nirgendwo ist Deckung, es hilft nur zu fliehen und in der richtigen Situation zu schießen. Wohl dem, der hier bis an die Zähne bewaffnet ist. Versteht uns nicht falsch, die Endgegner sind nicht bockschwer sondern einfach schlecht ausbalanciert, was schnell zu Frust führen kann.
Alles in allem ist das Spielgeschehen aber durchweg motivierend. Neben der Kampagne, die man unbedingt im Koop mit bis zu drei Mitstreitern absolvieren sollte, ist der Versusmodus zumindest einen Blick wert.

Willkommen in der Familie
Während wir also kleinere, spielerische Schwächen ausmachen konnten, sind jene auf Seiten der Präsentation schwer zu finden. Der Comic-Look funktioniert voll und ganz und bringt zusammen mit dem guten Soundtrack die 20er Jahre-Apokalypse gut rüber. Besonderes, persönliches Highlight: Die Melodien „When Johnny Comes Marching Home“ was die meisten wohl aus „Stirb Langsam 3“ kennen dürften.
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