Wirklich ausgezeichnete Adventure-Spiele muss man auf Switch noch mit der Lupe suchen. Thimbleweed Park“ und die beiden „Syberia“-Spiele kann man sicher dazu zählen, danach wird es allerdings schon dünn auf dem Eis. Das soll sich nun ändern, immerhin steht „Her Majesty's SPIFFING“ seit einigen Tagen im eShop zum Download bereit. Wir haben den Auftrag Ihrer Majestät angenommen und sind für sie in Unbekannte Welten aufgebrochen.

Geschichte
In den letzten Jahren wurden von Großbritannien gehäuft politische Entscheidungen getroffen, die das Königreich in eine zunehmende politische Isolation von Europa geführt hat. Doch dann hatte die britische Königin irgendwann genug von den Abgeordneten in Westminster und hat selbst die Herrschaft des britischen Königreichs wieder an sich gezogen. Eine ihrer ersten Entscheidungen nach der Machtübernahme war die Eroberung des Weltraums durch das S.P.I.F.F.I.N.G.-Programm. Soweit zur Vorgeschichte, bei der man sich als Europäer, in Bezug auf die Machtübernahme durch die britische Königin, tatsächlich wünschen könnte, dass die Queen den Abgeordneten in Westminster die Meinung geigt.
An Board eines Raumschiffes
An Board des britischen Raumschiffes HMSS Imperialise muss man nun im Namen Ihrer Majestät den Weltraum erforschen. Für diese Mission wurden dazu Captain Frank English und Unterleutnant Aled Jones ausgesucht. Leider kommt es schon zu Beginn der futuristischen Reise zu einem verheerenden Tee-Unfall. Nun muss Frank die Sache selbst in die Hand nehmen, also quetscht er seinen voluminösen Körper aus dem Raketensitz und zeigt, dass er die Rätselfähigkeiten eines George Stobbart hat. Dazu begibt er sich in die verschiedenen Bereich des Raumschiffes und untersucht die Einrichtung, steckt die als sinnvoll erachteten Gegenstände in seinen Sack, kombiniert sie mit anderen Gegenständen und verwendet sie an anderen Stellen im Spiel wieder.

Frank in Aktion
Wirklich neu ist dies nicht, allerdings funktioniert das Ganze dank des durchdachten Rätseldesigns und des 4-Button-HUBS auch ausgezeichnet. Zwar steht man ab und an mal wie der Ochse vor dem Berg, allerdings sind die Rätsel mit wenigen Ausnahmen logisch und am Ende, im Zweifel mit etwas Herumprobieren, immer zu lösen. Der HUB unterscheidet die Aktionen Untersuchen, Interagieren, Sprechen und Gegenstand verwenden und ist einfach zu bedienen, was das Spiel exzellent spielbar macht. Problemlos stellt man sich vor einen Gegenstand, wie beispielsweise eine Bedienungsanleitung, und hält den A-Knopf gedrückt, um den HUB zu öffnen. Anschließend betrachtet man den Gegenstand zunächst durch die Wahl des Lupensymbols und nimmt den Gegenstand über den Handschuh auf, um ihn im Inventar von allen Seiten zu untersuchen. Dabei muss man aus dem HUB ins Inventar wechseln und hat plötzlich einen anderen Gegenstand zur Verfügung, bei dem man wiederum überlegt, ob man ihn entweder im Inventar mit einem dritten Gegenstand kombinieren oder in einem anderen Raum im Schiff einsetzen muss.
Sprechen wird Frank zwar ebenfalls, in der Regel mit Unterleutnant Jones, allerdings führen die Gespräche nur selten dazu, dass sich neue Handlungsaktionen für Frank daraus ergeben. Das Sprechen stellt dabei die vierte Funktion im HUB dar und wird über Lippen dargestellt. Die Gespräche sind übrigens in englischer beziehungsweise amerikanisch-englischer Sprache gehalten; die deutschen Untertitel sind, mit Ausnahme einer oder zwei vergessener Übersetzungen, wirklich gut gelungen.
Kritik am Spielumfang
An diesem Punkt würden wir euch gerne auch einige Rätsel vorstellen, doch nach höchstens zwei Stunden wird der Abspann über euren Bildschirm laufen und man wird, abhängig vom Erfolg des Spiels, auf einen möglichen zweiten Teil vertröstet. Selbiges ist dann auch das eigentliche Problem des Spiels: In die Spielzeit von ein bis zwei Stunden passen nicht wirklich viele Hintergrundinformationen zu Captain und Unterleutnant und ständig hat man das Gefühl, dass eigentlich noch mehr kommen muss. Schön ist dagegen neben dem Comic-haften Grafikstil auch die grafische Präsentation der Räume sowie Möbelstücke im Raumschiff und später auch auf dem fremden Planeten. Auf die gelungene akustische Präsentation wurde ja bereits hingewiesen, die mit dem notwendigen englischen beziehungsweise walisischen Humor unterlegt ist.

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