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Hey! Pikmin

von

Johannes K.

Die Pikmin“-Serie ist einer der Lieblinge von Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto, entstammt sie doch seiner Liebe zur Wildnis, als er noch ein Kind war. Die mittlerweile dreiteilige Reihe überzeugte bisher mit ihrem einzigartigen Charme rund um Captain Olimar und den namensgebenden Pikmin. Dabei setzte man auf Seiten des Spielprinzips stets auf Echtzeitstrategie und Erkundungspassagen. Mit „Hey! Pikmin“ machen die kleinen Wesen erstmals einen Ausflug auf einen Handheld, obwohl sich dies Miyamoto selbst vor ein paar Jahren nicht so recht hätte vorstellen können. Funktioniert das Spiel auch auf dem 3DS?

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Hey! Listen!


Dieses „Pikmin“-Spiel schlägt in Sachen Gameplay einen anderen Weg ein, als es noch seine Vorgänger getan haben. Dies liegt teilweise wohl daran, dass sich der Titel nicht als „Pikmin 4“ sondern eher als Spinoff versteht. In diesem Sinne kann man „Hey! Pikmin“ als klassischen Puzzle-Platformer verstehen. So manövriert man abermals Captain Olimar nach einem Absturz durch eine Welt auf einem blauen Planeten. Gesteuert wird der kleine Kerl mit dem Schiebepad, während man sämtliche Aktionen mit dem Stylus auf dem Touchscreen auslöst. Im Wesentlichen sind diese das Werfen der Pikmin, das Pfeifen nach ihnen und die Aktivierung des Jet-Packs.


Großes Ziel ist dabei natürlich das geschrottete Raumschiff wieder zu reparieren. Um dies zu erreichen, gilt es 30.000 Einheiten Glitzernüsse zu finden. Wenige hiervon verstecken sich einfach in den Leveln, eine Vielzahl findet man dahingegen durch das Aufspüren von Alltagsgegenständen, wie Löffeln, Dosen oder ähnlichem.

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Hey! Dude!


Während man im Spielverlauf die acht Platformer-typischen Welten durchstreift, stehen einem selbstverständlich die Pikmin zur Seite. Im Gegensatz zur Konsolenversion findet man im jeweiligen Level immer genau die Anzahl der Pikmin, die man benötigt, um diesen abzuschließen, ohne sie in ein nächstes Level mitnehmen zu können. Dabei kommen die kleinen Pflanzenwesen ganz vertraut in den gewohnten Arten Rot, Gelb, Blau, Rosa und Felsen daher. Genauso gewohnt sind auch deren Eigenschaften: Feuerfestigkeit, Stromresistenz, Schwimmfähigkeit, Flugeignung und eben Härte, um Kristalle durchbrechen zu können.


Der größte Pluspunkt, der bei der Durchquerung der Welten auffiel, ist vor allem die Liebe zum Detail und die niedliche, unbeschwerte Umsetzung des Ganzen. Zum Beispiel werden die bereits erwähnten Alltagsgegenstände wunderbar niedlich beschrieben. So wird aus einem Flaschenöffner ganz schnell ein Schläger ohne Bespannung. Allein den Pikmin zuzusehen, wie sie auf ihre krabbelige Art schwere Gegenstände umher schleppen oder wütend auf Gegner springen, ist einfach liebenswert und charmant.


In jene Kerbe schlägt auch der locker-flockige Schwierigkeitsgrad des Abenteuers. Geübte Spieler werden den Credits-Bildschirm wohl zu sehen bekommen, ohne einmal das Zeitliche gesegnet zu haben. Genauso wenig werden sie sich nicht mal einen Zahn an den Rätseln ausgebissen haben, zu einfach sind jene gestaltet. Leider ist dies auch ein wenig die Krux an dem Spiel: Es bietet zu wenig Herausforderungen. Bangte man in den 3D-Versionen noch um seine geliebten Pikmin, da jeder einzelne mitunter wichtig war, ist der Verlust in „Hey! Pikmin“ weitaus verkraftbarer, wenn nicht sogar zu vernachlässigen.


Abseits der Sidescrolling-Level darf man jene Pikmin, die es bis ans Ende eines Levels geschafft haben, im so genannten Pikmin-Park verteilen. Das in verschiedene Bereiche eingeteilte Gebiet bietet weitere, versteckte Gegenstände, um das Glitzernusskonto zu füllen. Hier grasen die eingesetzten Pikmin automatisch ab, was zu finden ist. Dieses Metaspiel zu verfolgen ist möglich, aber letztendlich nicht wirklich unabdingbar, da hier keine Unmengen an Glitzerium geborgen werden.


Ähnlich schaut es auf Seiten der amiibo-Nutzung aus. Die amiibo der „Super Mario Collection“, der „Splatoon Collection“ oder der „Animal Crossing Collection“ schalten Minilevel frei, in denen dann die entsprechenden amiibo als Figuren im Spiel geborgen werden können. So wird das Inkling-Mädchen dann zum Beispiel als traurige Kriegerin ins Raumschiff gezerrt und 200 zusätzliche Glitzernüsse werden überwiesen. Die neuen amiibo von Olimar und den Pikmin verhelfen zu weiteren Pikmin im Spiel, während letzteres sogar aufgelevelt werden kann. Alles in allem vertretbare Funktionen, die nett aber nicht wirklich spielentscheidend sind.

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Hey! Look!


Der Wandel des „Pikmin“-Universums von der schrägen Draufsicht zur platten 2D-Welt mag Geschmackssache sein, funktioniert aber mit dem veränderten Spielprinzip im Hinterkopf sehr gut. Die Welten sind hübsch gestaltet und der angesprochene Charme lässt einem immer wieder ein Lächeln über die Lippen huschen. Hervorzuheben ist hier vor allem die Nutzung der beiden Bildschirme, da sich die Level auch auf den oberen erstrecken, was hin und wieder zu einem Aha-Effekt führt. Der 3D-Effekt wird unterdessen nicht unterstützt. In Sachen Klänge gibt es keine Ohrwürmer, aber stets passende Melodien und vertraute, liebliche und manchmal erschreckende Töne der kleinen Pikmin.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Mit Hey! Pikmin“ finden alle Spieler, die ein unbeschwertes Geschicklichkeits-Abenteuer mit Puzzle-Elementen erleben möchten, den perfekten Titel. Dabei sorgt das Spiel für eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre, ohne jemals den Spieler unter Druck zu setzen. Wer allerdings auf der Suche nach einem „echten“ Pikmin-Spiel samt Strategie und Herausforderung ist, wartet lieber weiter auf „Pikmin 4“.