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Holy Potatoes! A Weapon Shop?! (eShop)

von

Marco Lipke

Die Holy Potatoes!“-Reihe von Daylight Studios erfreut sich auf dem PC einer solchen Beliebtheit, dass es bereits drei Ableger auf den Markt geschafft haben. Nun sollen die Kartoffeln auch Nintendo Switch erobern, weshalb der Erstling „Holy Potatoes! A Weapon Shop?!“ für die portable Heimkonsole erschienen ist. Ob das Management-Abenteuer auch uns verzaubern kann, verraten euch die folgenden Zeilen.

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Heilige Kartoffel!

Der Aufbau ist klassisch gehalten: Als Erbe einer Waffenschmiede muss nicht nur der Spieler, sondern auch der Hauptcharakter zuerst erlernen, wie er einen erfolgreichen Laden führen kann. Ziel ist es, qualitativ hochwertige Waffen zu schmieden und diese zu einem hohen Preis zu verkaufen, was anfangs eine Herausforderung sein kann. Es müssen Schmiede angestellt und ihnen Plätze zugewiesen werden, damit eine von über 200 verfügbaren Waffen entsteht. Deren Werte sind natürlich wichtig und je erfahrener und effizienter die Angestellten, desto mehr sind die Kunden für die Ausrüstung zu zahlen gewillt.

Es gibt noch zahlreiche weitere Mechaniken, die die Business-Simulation vielfältig genug machen, um auch über mehrere Stunden zu unterhalten. Leider ist der Einstieg völlig chaotisch geraten, denn die Tutorials finden in überfüllten Textboxen statt und es ist schwer, sich alles zu merken, anstatt es direkt auszuprobieren. Zudem entpuppt sich die Portierung auf Nintendo Switch als Enttäuschung, da das Interface genauso bleibt wie auf dem PC. Was dort mit der Maus funktioniert, wird hier zum komplizierten Chaos mit Stick und Knöpfen. Zwar wird der Touchscreen unterstützt, dieser reagiert aber mitunter viel zu langsam und lässt die Arbeitsabläufe regelrecht qualvoll werden.

Gute Unterhaltung

Obwohl die Konsolenfassung eine Menge Anpassungen benötigt hätte, versteckt sich hinter der bunten Fassade ein unterhaltsames Spiel. Das liegt auch am Humor, denn obwohl die gesamte Welt aus Kartoffeln besteht, gibt es unzählige Referenzen an unsere Popkultur. Besonders die wertvolleren Kunden punkten hier, da sie Parodien beliebter Helden sind. Jeder wird sich vorstellen können, wen der Charakter Claude darstellen soll, und somit unterhält auch die Aufmachung mit netten Witzen. Hier wird man zwar nicht unbedingt laut loslachen, zum Schmunzeln laden die Kartoffeln aber auf jeden Fall ein.

Auch ansonsten macht das Managen des eigenen Shops Spaß. Ständig müssen verschiedene Faktoren im Blick behalten werden, um nicht Pleite zu gehen. Durch die Gilde wird man zwar einige Male vor dem Untergang gerettet, irgendwann spielt diese jedoch beim Risiko-Plan nicht mehr mit und man ist auf sich alleine gestellt. Wer es mag, stundenlang Bildschirme zu analysieren und zu überlegen, wie er am effektivsten jede Waffe zum hohen Preis verkaufen kann, ist hier gut aufgehoben. Gerade herauszufinden, welcher Held welche Präferenzen hat, motiviert sehr. Auch an Umfang mangelt es dem Spiel nicht, denn ständig können die Werkstatt ausgebaut und erweitert sowie die Maschinen modernisiert werden. Dieser Gameplay-Loop funktioniert wunderbar, hat jedoch auch seinen Preis.

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Langsames Imperium

Das Spieltempo ist nämlich viel zu niedrig, um uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu fordern. Trotz Vorspulfunktion dauert es lange, bis Projekte abgeschlossen werden, und oftmals bleibt dem Spieler nichts anderes übrig als zu warten, ohne großartig etwas tun zu können. Wer das Spiel nur nebenbei im portablen Modus an hat, wird das nicht allzu schlimm finden. Gerade im TV-Modus, wo sich die Benutzeroberfläche grauenvoll navigieren lässt, frustriert das Tempo leider sehr.

Auch ansonsten darf niemand eine Revolution erwarten. Obwohl die Verpackung schön ist und es eine Menge zu tun gibt, ist das Spiel sehr monoton gehalten. Mechaniken, die das Genre bereichern würden, sucht man hier vergeblich. Profis werden somit nicht unbedingt unterhalten, während Neulinge durch das überladene Tutorial sich selber einarbeiten müssen, das Spiel ist nämlich trotz des niedlichen Stils nicht zugänglich. Glücklicherweise gibt es keine technischen Probleme, und der Soundtrack plätschert im Hintergrund daher, ohne zu stören.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Holy Potatoes! A Weapon Shop?!“ ist ein gelungener Ausflug in ein Genre, das auf Nintendo Switch noch nicht weit verbreitet ist. Die Kernmechaniken stimmen und dank des Humors sowie des schönen Grafikstils wird ein rundes Paket geboten. Seine Waffen zu verbessern und möglichst effizient zu verkaufen, wird zur Suchtspirale, die leider auch offenbart, dass trotz guten Umfangs nicht gerade das komplexeste Spiel geboten wird, dessen Einstieg überdies sehr holprig geraten ist. Richtig problematisch ist die Steuerung, die überhaupt nicht auf Nintendo Switch angepasst wurde und deshalb zu einer ordentlichen Menge an Frust führt.