Gibt es etwas Schlimmeres als rückwärts zu laufen? Nicht für Serious Sam und seine Freunde von Devolver Digital, die in I Hate Running Backwards“ alles abschießen und zerstören müssen, was ihnen in den Weg kommt. Ob das Spiel mehr aus seiner Prämisse macht, als es den Anschein hat, verraten wir euch im folgenden Testbericht.

Ein wörtlicher Rückschritt
Eigentlich handelt es sich bei „I Hate Running Backwards“ um ein ganz normales Shoot’em Up mit dem kleinen Unterschied, dass sich der eigene Charakter am oberen Bildschirmrand befindet und auf die Gegner unterhalb schießt. Die insgesamt sechs Level laufen alle gleich ab, denn man schießt sich für fünf Minuten durch die Gegnerhorden, bekämpft einen Boss und zieht weiter. Stirbt man irgendwo, muss man wieder von vorne beginnen und dank prozedural generierten Leveln erhält man immer eine leicht veränderte Herausforderung.
Das Spielkonzept wird manchmal durch Fahr-Sequenzen aufgelockert, die sich ein wenig zu chaotisch spielen, ansonsten lebt die Action von den verschiedenen Waffen. Insbesondere die Spezialwaffen können den Spieler zum Superhelden machen, man sollte aber auf seine Munitionsanzeige achten, denn im Notfall wechselt der Held auf eine schwache, langsame Pistole. Dank Errungenschaften schaltet der Spieler ständig neue Objekte, Waffen und vor allem Charaktere frei, die eigene Fähigkeiten und Werte mit sich bringen.
Überraschend kompakt
Anfangs bereitet der Ablauf eine Menge Spaß, doch schon nach wenigen Versuchen wird das Spiel viel zu eintönig. Man begegnet immer denselben Bossen an denselben Stellen, die Gegnervielfalt ist gering und wenn das Chaos ausbricht, verliert man schnell die Übersicht. Leider können die Charaktere nichts außer zu schießen und eine Drehattacke. Zerstört der Spieler die Umgebung, füllt sich eine Leiste für den Levelanstieg, bei dem man passive Boni auswählen kann. Zwar werden Abkürzungen zu späteren Leveln freigeschaltet, sobald man diese gemeistert hat, in dem Fall verzichtet man aber auf die Boni und ist meist viel zu schwach.
Nach weiteren Modi braucht man nicht suchen, denn es gibt sie nicht. Einige Modifikatoren erschweren zwar den Ablauf, das Spiel bietet aber zu wenig Abwechslung in den Leveln selbst, um über eine längere Zeit bei Laune zu halten. Wer demnach mehr Zeit investieren möchte, hat schnell alles gesehen und erkennt, dass „I Hate Running Backwards“ lediglich ein Spiel für kurze Runden ist.

Blockige Kanten
Die Portierung auf Nintendo Switch ist problemlos gelungen. Die Action läuft flüssig ab, die Ladezeiten sind kurz und die Steuerung per Joy-Con funktioniert so gut wie mit jedem anderen Controller. Die Block-Optik sowie die kräftigen Farben sehen besonders im Handheld-Modus gut aus, leider wurde bei der Kantenglättung so stark gespart, dass kein sauberes Bild entsteht. An den Soundtrack wird man sich nach dem Spielen nicht mehr erinnern, während die Soundeffekte Standardware sind.
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