Es müssen nicht immer lange, komplexe Spiele sein – das denken sich immer mehr Spieler und freuen sich auch über Spiele, die man in kurzer Zeit abschließen kann, zumindest wenn die Qualität entsprechend hoch ist. Ob sich JackQuest: The Tale of The Sword“ in diese Kategorie einordnen lässt, haben wir für euch herausgefunden.

Belangloses Schwert
Bei „JackQuest: The Tale of The Sword“ handelt es sich um ein überraschend simples Metroidvania, das in nur einer Höhle stattfindet. Die Geschichte rund um Protagonist Jacks große Liebe Nara, die von einem Ork entführt wird, ist völlig nebensächlich und wenig spannend erzählt. Dabei wollten die Macher den Charakteren durchaus eigene Persönlichkeiten verleihen, insbesondere das sprechende Schwert wirkt im ersten Moment interessant. Wer allerdings Wendungen, oder auch nur ansatzweise gute Dialoge erwartet, wird definitiv enttäuscht. Die Kommentare des Schwertes werden während des Gameplays immer wieder eingeblendet, doch die sich ständig wiederholenden Sprüche stören eher, als charmant zu sein.
Laufen und draufhauen
Das Spielprinzip scheint anfangs simpel: Jack durchforstet die Höhle, überwindet Hindernisse, bekämpft Feinde und sucht neue Gebiete auf, sobald er diverse Fähigkeiten erhält. Dieses Prinzip wird durch ein solides Kampfsystem getragen, bei dem weniger mehr ist. Jack kann mit seinem Schwert lediglich normale Hiebe ausführen, baut er jedoch eine Kombo auf, hinterlassen die Monster mehr Goldmünzen bei ihrem Tod zurück. Leider gibt es nicht mehr Mechaniken, um diese Idee zu unterstützen, denn lediglich ein Spezialangriff, für dessen Einsatz man Kristalle sammeln muss, steht dem guten Jack als Alternative zur Verfügung. Später gibt es zwar noch eine zweite Waffe, besondere Vielfalt wird dadurch allerdings nicht eingeführt.
Ansonsten steuert sich Jack solide. Zwar werden präzise Sprünge durch seine Trägheit erschwert, aber spätestens, wenn er den Doppelsprung früh im Spiel erhält, werden die Präzisions-Passagen glücklicherweise spaßiger. Auch Wandsprünge ermöglichen agile Bewegungen, leider bleibt das Level-Design unspannend. Die Höhle ist stets dieselbe, neue Elemente werden selten eingeführt und wer die Stacheln sowie Feuerstangen gesehen hat, kennt bereits seine größten Feinde. Da wären auch noch die Monster, die vorhersehbar wirken, allerdings ist das Schnetzeln unterhaltsam und lockert den ansonsten monotonen Ablauf auf. Insbesondere die Bosse bringen Unterhaltung, allerdings gibt es nicht immer Speicherpunkte direkt vor ihnen, und es ist nicht einfach, ihnen mit einer vollen Lebensanzeige entgegenzutreten, da man auf dem Weg oft Schaden erleidet.

Lost in the Cave
Das Metroidvania-Prinzip steht nicht so sehr im Fokus, wie es sich manche wünschen würden. Natürlich kann Jack mit seinen neuen Fähigkeiten neue Gebiete erreichen, diese bleiben aber unspektakulär und ermöglichen es dem Spieler, Schalter zu erreichen, die Wege freischalten, anstatt die Welt selbst zu beeinflussen. Das Spiel erhält allerdings gar nicht erst die Möglichkeit, sich zu entfalten, denn nach circa zwei Stunden ist das Ende auch schon erreicht.
Nervig ist die Karte, eines der wichtigsten Elemente des Genres. Diese erhält man erst nach dem zweiten Boss, allerdings ist sie zugleich das sperrigste am gesamten Spiel. Sie ist sehr minimalistisch gehalten und zeigt wenig an, schlimmer ist allerdings, dass man nie den kompletten Überblick erhält. Es wird immer nur ein kleiner Teil angezeigt, und obwohl man diesen verstellen kann, wird es zur Qual, klare Wege zu erkennen. Das führt zu oft dazu, dass sich der Spieler verläuft oder länger auf der Karte suchen muss, um den nächsten Ort zu finden, der den Fortschritt garantiert. Von solchen Problemen gibt es mehrere im Spiel, zum Beispiel bei den Händlern. Diese bieten nicht viele Items an, allerdings muss man ständig dieselben Sätze lesen, nur um dann in der Luft gegen einen Gegenstand zu springen, den man erwerben will – zu hohe Preise sorgen dafür, dass man die Shops sowieso selten aufsucht.
Zu simpel
Der Pixel-Stil sieht gut aus, und auch die Animationen überzeugen. Insbesondere der lange Schal des Helden weht wunderbar herum, das war es dann aber auch mit den Besonderheiten. Durch die gewählte Kulisse sieht die Welt meist gleich aus und auch das Gegnerdesign ist eher von der Stange als wirklich hervorstechend. „JackQuest: The Tale of The Sword“ ist ein gutes Beispiel für fähige Entwickler, die leider falsche Entscheidungen getroffen haben. Auch die Musik sowie die Soundeffekte sind unspektakulär und nicht gerade vielfältig. Glücklicherweise sind keine technischen Probleme aufgetreten.
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