Im März 2013 erschien LEGO City Undercover” als Exklusiv-Titel für Wii U. Vier Jahre später dürfen nun ein paar weitere Konsolen mit Chase McCain auf Verbrecherjagd gehen. Machen die Neuerungen Spaß, und wurden die alten Kritikpunkte beseitigt? Unser Review der Switch-Fassung verrät es euch!

Rex ist wieder da!
Böse Buben bleiben nicht gerne im Gefängnis, und das bekommt nun auch LEGO City zu spüren. Rex Fury wurde vor zwei Jahren hinter Schloss und Riegel gesteckt, doch nun ist ihm der Ausbruch gelungen. Damals war es das Team um Chase McCain, das ihn geschnappt hat. Dieser wird daher von seiner Strafversetzung, die aufgrund eines Missgeschicks bei den damaligen Ermittlungen erfolgte, zurück geholt. Nun kann er sich erneut beweisen, indem er Rex Fury ein weiteres Mal das Handwerk legt.
Auch wenn die Story nicht überrascht, ist sie doch sehr unterhaltsam präsentiert. Der typische LEGO-Humor ist natürlich an Board, und viele überzeichnete Charaktere sorgen für das passende Flair von Polizei-Serien der 1970er. Doch auch moderne Filme, Serien und Videospiele bekommen ihr Fett weg. Wer bislang schon nichts mit dem typischen Humor anfangen konnte, wird sich auch von „LEGO City Undercover” nicht umstimmen lassen, alle anderen werden dagegen wie immer sehr gut unterhalten.
Großstadt
Der eigentliche Star des Spiels ist natürlich die recht große, offene Stadt. Bekannte US-Großstädte dienten hierfür als Vorbild und stellen hübsch zusammen geschneidert eine abwechslungsreiche Spielwiese dar. Hunderte Sammelgegenstände verstecken sich hier, die nicht nur offen herumliegen, sondern manchmal auch durch kleinere Aktionen verdient werden wollen. Um in der Stadt herum zu kommen, sorgen über 100 Fahrzeuge, die sich leider, wie auch schon im Original, etwas schwammig lenken lassen, für die nötige Motorisierung. Doch die Fahrzeuge und weitere Goodies wie Superbauten, mit denen man das Stadtbild vervollständigt, gibt es nicht gratis. Erst muss man sich die Studs – die kleinen, runden LEGO-Nupsis, die man als Kind immer als erstes verloren hat – und die etwas größeren, eckigen Bricks durch Aufsammeln und das Erledigen von unzähligen kleinen sowie großen Aufgaben verdienen. Natürlich sind auch die bekannten roten Steine wieder versteckt, die mehrere Boni, wie den Stud-Multiplikator, freischalten. Sollte diese Aufzählung es noch nicht deutlich machen: Ja, die Stadt bietet viel und macht Freude!

LEGO Games halt
„LEGO City Undercover” besteht nicht nur aus der großen, frei begehbaren Stadt, sondern auch aus den für LEGO-Spielen typischen Leveln, die sehr abwechslungsreich gestaltet sind und oft tolle Szenen bieten. Wie immer müssen hier diverse Ziele erreicht werden, was meist den Einsatz einer bestimmten Verkleidung erfordert, die man während des Levels erhält. Es folgt das nächste „wie immer“: Man kann nicht sofort alle Bereiche erkunden, sondern wird an bestimmten Markierungen erst einmal einen mit den Schultern zuckenden Chase zu sehen bekommen. Die Lösung ist klar: nach Bestehen aller Level hat man alle nötigen Werkzeuge in der Tasche und kann zurück gehen, um den Rest zu holen. Wer also gerne alles sammelt, aber keine Lust hat, jedes Level mindestens zweimal anzugehen, wird von diesem Prinzip schnell genervt sein, da es sich durch alle Level zieht. Dabei ist im Spiel so gut wie nichts eine Herausforderung, und an dieser Stelle würden wir eben noch einmal gerne die Phrase „Typisch LEGO“ von uns geben.
Gemeinsam
Die größte Neuerung der neuaufgelegten Fassungen des Spiels ist der Zweispieler-Modus. Während die LEGO-Spiele diesen eigentlich seit jeher bieten, musste „LEGO City Undercover” auf der Wii U ohne ihn auskommen. Natürlich macht das Spiel nochmal mehr Spaß, wenn man zu zweit unterwegs ist. Man kann sich nicht nur sehr gut gegenseitig unterstützen, sondern die schöne große Stadt für allerlei selbsterdachten Quatsch wie Wettrennen, Fangen und Verstecken missbrauchen. Was dagegen leider fehlt, sind zusätzliche Aufgaben vom Spiel, die auf zwei Spieler zugeschnitten sind. So können wir leider für diese eigentlich tolle Zugabe nur das Fazit ziehen: Im Prinzip äußerst spaßig, aber das Potential nicht ganz genutzt.

Bitte warten
Einer der größten Kritikpunkte der Wii U-Fassung waren die langen Ladezeiten, bei denen unsere Stoppuhr schon mal die Minutengrenze überschritten hatte. Bei der Switch-Fassung wird man zwar nicht ganz so lange warten müssen, aber dennoch deutlich länger als vertretbar wäre. Immerhin sind die Ladebildschirm jetzt deutlich interessanter als die sich um die eigene Achse drehende Polizeimarke!
Generationenwechsel?
Leider sieht man „LEGO City Undercover” eindeutig an, dass es bereits für die vorherige Konsolengeneration erschienen ist. Rein technisch gesehen ist die Optik nicht allzu detailliert, auch wenn in der Stadt eine recht gute Weitsicht geboten wird. Diese wird aber wie schon auf der Wii U mit plötzlich auftauchenden Gegenständen, Fahrzeugen und teilweise sogar ganzen Landschaftsabschnitten sowie regelmäßigen Rucklern erkauft. Diese sind besonders wenn man nicht am TV spielt teilweise so stark, dass sie sich merklich auf die Spielbarkeit auswirken. Den Splitscreen-Modus sollte man abseits des Fernsehers eigentlich gleich von seiner Liste streichen.

Weggefallen
Was auf der Wii U dank zweitem Bildschirm noch auf dem GamePad gezeigt wurde, muss nun natürlich seinen Weg auf den alleinigen Bildschirm finden. Ein Ausschnitt der Karte ist jederzeit sichtbar, und per Funk zugeschaltete Kollegen werden nun hübsch animiert in einer Ecke gezeigt. Ein wenig cooler war die Karte auf dem Gamepad zwar schon, jedoch ist dieser Nachteil auf Nintendo Switch auf jeden Fall verschmerzbar. Auch der Scanner, mit dem man schemenhaft die Umgebung durch umsehen mit dem GamePad überprüft hat, ist immer noch vorhanden, ersetzt dann natürlich aber das normale Gameplay-Bild.
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