Seit 1935 halten die Parker Brothers die Rechte an Monopoly“. Dem Brettspiel, das seither eine ziemliche Erfolgsgeschichte hingelegt hat. Bei vielen gehört es zum Standardrepertoire der Spielesammlung. In Sachen Videospielumsetzung konnte man bereits seit 1985 auf Amiga, C64 und Co. virtuelle Immobiliengeschäfte machen. 1991 durfte man dann das erste Mal auf einer Nintendo Plattform durch die Parkstraße. Ubisoft schickt das Spielprinzip nun auf Nintendo Switch und trifft dabei auf eine Konsole, die Mehrspielerpartien zum Prinzip macht: Joy-Con ab und los.

Klassisch oder weniger klassisch?
Das klassische Prinzip des Brettspiels wird auch in dieser Videospielumsetzung nicht über den Haufen geworfen: Die Spieler bewegen sich übers Brett, kaufen und verkaufen solange Immobilien bis der letzte übrig ist. Das Videospiel bietet einem dabei an, eine exakte Replik des Brettspiels zu spielen. Hier lässt es sich mit nur einem Joy-Con pro Spieler teilnehmen, obendrein können KI-Gegner ergänzt werden. So sind Partien mit bis zu sechs Teilnehmern möglich. Leider ist die künstliche Intelligenz nicht immer wirklich schnell mit ihren Zügen und das Überspringen der Sequenzen und Animationen muss jedes Mal mit mehreren Buttoneingaben bestätigt werden. Extrem nervig! Zudem agiert die KI teils willkürlich und tauscht zum Beispiel sehr teure Straßenzüge gegen Ramschware ein. Alternativ kann man sich auch für die Variante mit lediglich einem Controller stürzen, der dann herum gegeben wird, sodass man auf die KI verzichten kann.
Abseits dieser klassischen Variante darf man sich auch einigen Regeländerungen bemühen, um das Spielgeschehen ein wenig aufzulockern. Hier bieten sich eine ganze Menge vorgegebener Änderungen, die durchaus mehr Leben in die Runden bringen. Vor allem das Ändern der Ziele zum Gewinnen der Partien macht durchaus Sinn, bedenkt man wie lange eine klassische Runde Monopoly dauern kann. So kann man zum Beispiel einstellen, dass derjenige gewinnt, der das erste Hotel in eine Straße stellt oder man bei einem Einerpasch direkt 1000 Euro kassiert. Ereigniskarten können das Spielprinzip zudem etwas auflockern. Großes Manko an den Zielen ist jedoch, dass man jeweils nur eins einstellen kann. Viel spannender wäre es hingegen gewesen mehrere Ziele kombinieren zu können. In Folge dessen wären Partien um die 25 Minuten durchaus möglich gewesen. Stattdessen könnten die Spielmodi wie zum Beispiel Makler über mehrere Stunden ausarten. Lokal kann man seine Spiele jederzeit speichern und so das Match gegen Oma und Opa auch am nächsten Sonntag fortsetzen, etwas das online nicht funktioniert.
Null Durchblick
Negativ zu erwähnen sind an dieser Stelle noch die teils irreführende Menüführung, vor allem im Tauschmenü, das tatsächlich zu falschem Handel führen kann. Eine weitere fragliche Designentscheidung ist die, dass man im schnellen Modus wählen kann ob man fünf, sechs oder elf Felder vorrücken möchte, man aber nicht einsehen kann wo man bei welcher Option landet. Das führt unwiderruflich in eine Ratestunde und ist keinesfalls zielführend. Schade dass hier so simple Sachen falsch gemacht wurden und das wirklich hübsch anzusehende und auch anzuhörende Spielgeschehen so geschmälert wird.

Gegen den Rest der Welt
Online lässt sich diese Reinkarnation von „Monopoly“ ebenfalls spielen, was in unseren Probesessions stets flüssig ablief und vom Ablauf genauso funktioniert wie die lokalen Matches. Ob „Monopoly“ jedoch besonders geeignet für vor allem zufällige Partien ist, mag man zu bezweifeln. Verabredet man sich jedoch mit Online-Freunden, kann durchaus Spaß aufkommen, ein Voicechat via Discord und Co. darf dann aber nicht fehlen.
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