
Westliche Spieler:innen hatten bisher kaum die Chance, die Boku no Natsuyasumi“-Reihe offiziell zu erleben, abgesehen von „Shin Chan: Meine Sommerferien mit dem Professor – Die endlose Sieben-Tage-Reise“ auf der Switch oder „Attack of the Friday Monsters!“ auf Nintendo 3DS. Mit „Natsu-Mon! 20th Century Summer Kid“ ändert sich dies nun aber schlagartig. Entwickelt von Millenium Kitchen und TOYBOX Inc., bietet das Spiel eine völlig neue Interpretation des klassischen Ferienerlebnisses. Obwohl Sony die Rechte an „Boku no Natsuyasumi“ besitzt und Millenium Kitchen die Serie nicht auf anderen Plattformen fortsetzen kann, gelingt es „Natsu-Mon!“ in vielerlei Hinsicht, seinen spirituellen Vorgänger zu übertreffen, besonders durch die Inspiration von Spielen wie „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ und einer offenen Welt.
Ein nostalgisches Sommerparadies
„Natsu-Mon! 20th Century Summer Kid“ entführt die Spieler:innen in die Rolle von Satoru, einem 10-jährigen Jungen, der seine Sommerferien im August 1999 mit seiner reisenden Zirkustruppe verbringt. Yomogi, ein malerisches Küstenstädtchen, bietet zahlreiche Aktivitäten wie Käferfangen, Angeln und Erkundungstouren. Satoru dokumentiert seine Entdeckungen in einem Notizbuch, was dem Spiel eine persönliche Note verleiht. Diese kleinen Aufgaben und die Freiheit, die Welt zu erkunden, machen den Charme des Spiels aus.
Das kleine Hafendorf ist in verschiedene Bereiche unterteilt, die alle ihre eigenen Besonderheiten haben. Vom ruhigen Strand bis zu den geheimnisvollen Ruinen gibt es immer etwas zu entdecken. Jeder Bereich bietet einzigartige Herausforderungen und Belohnungen, die dazu beitragen, Satorus Fähigkeiten zu verbessern. Spieler:innen können sich frei bewegen und ihre eigenen Wege finden die Geheimnisse Yomogis zu lüften. Diese Freiheit und die vielen kleinen Details sorgen für ein lebendiges und einladendes Örtchen.

Abenteuer und Nebenquests in Hülle und Fülle
Das Dorf Yomogi ist reich an Nebenquests und kurzweiligen Abenteuern. Spieler:innen können mit anderen Kindern die Umgebung erkunden oder sich auf größere Abenteuer wie das Durchsuchen einer alten Burg im „Zelda“-Stil begeben. Die Bewohner von Yomogi haben ihre eigenen Zeitpläne und Aufgaben für Satoru, was der Welt Tiefe und Authentizität verleiht. Diese Interaktionen sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch lohnend, da sie oft zu neuen Entdeckungen und Belohnungen führen.
Satoru kann auch an alltäglichen Aufgaben teilnehmen, die von den Bewohnern des Städtchens gestellt werden. Diese Aufgaben reichen von einfachen Botengängen bis hin zu rätselhaften Fällen des Detektivclubs. Die Nebenquests sind so gestaltet, dass sie die Hauptgeschichte ergänzen und den Spieler:innen die Möglichkeit geben, tiefer in die Welt von Yomogi einzutauchen. Die Belohnungen für diese Aufgaben fallen unterschiedlich aus: Zum einen gibt es Geld, das Satorus Familie dringend benötigt. Zum anderen kann er auch seine Ausdauer durch Sticker erhöhen, die es ihm ermöglichen, höher zu klettern und länger in Windeseile laufen. Diese Anpassungen sind entscheidend, um schwer zugängliche Orte zu erreichen und das Beste aus den begrenzten Sommertagen herauszuholen.
Das Sammeln von Käfern und Fischen ist darüber hinaus eine zentrale Aktivität in „Natsu-Mon! 20th Century Summer Kid“. Unser junger Protagonist verbringt seine Sommertage damit, die vielfältige Fauna von Yomogi zu erkunden. Bewaffnet mit einem Kescher und einer Angel, streift er durch die dichten Wälder, plätschernden Bäche und entlang der Küstenlinie, stets auf der Suche nach neuen Entdeckungen. Jedes gefangene Insekt und jeder gefischte Fisch wird liebevoll in seinem Notizbuch skizziert und katalogisiert, was nicht nur Satorus Sammelleidenschaft befriedigt, sondern auch seine Verbundenheit zur Natur stärkt. Dieses Element des Spiels fängt den kindlichen Entdeckergeist ein und lädt die Spieler:innen dazu ein, sich in die detailreich gestaltete Welt zu vertiefen und ihre kleinen Wunder zu genießen.

Ein technisches Abenteuer mit Hindernissen
Obwohl „Natsu-Mon! 20th Century Summer Kid“ inhaltlich überzeugt, kämpft es auf der Nintendo Switch mit technischen Problemen wie instabilen Bildraten und inkonsistenter Schattenzeichnung. Besonders in dichter bevölkerten Stadtgebieten ist die Leistung beeinträchtigt. Die Entwickler von Millenium Kitchen sind bekannt für ihre detailverliebten Spiele, aber die Umsetzung einer offenen Welt stellte eine Herausforderung dar.
Die malerische Ästhetik von „Natsu-Mon!“ ist dafür umso schöner. Jeder Winkel von Yomogi strahlt eine nostalgische Wärme aus, die Spieler:innen zurück in die unbeschwerten Tage der Kindheit versetzt. Ergänzt wird diese visuelle Pracht durch eine stimmungsvolle Soundkulisse: das Zirpen der Zikaden, das Plätschern von Bächen und die beruhigenden Klänge des Meeres tragen dazu bei, eine idyllische und entspannende Atmosphäre zu schaffen.
Obwohl die Übersetzung aus dem Japanischen ins Englische sehr charmant und einladend ist, fehlt dem Spiel leider eine deutsche Lokalisierung. Spieler:innen müssen sich mit englischen Texten und japanischer Sprachausgabe zufriedengeben, was die Immersion für nicht-englischsprachige Spieler:innen erschweren kann.
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