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Old School Musical (eShop)

von

Sebastian Zeitz

Nostalgiker können sich in der Indie-Szene voll austoben und immer wieder Spiele entdecken, bei denen man Versatzstücke auf Retro-Spiele wiedererkennt. Jetzt wird dieses Gefühl kulminiert in ein Spiel, das allein darauf basiert. Ob Old School Musical“ mit seinem Musikspiel-Ansatz überzeugen kann, zeigt die folgende Review.

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Durch Tyrannen zu Helden

Tib und Rob sind Brüder, die ihr ganzes Leben lang unter der Tyrannei ihrer Mutter leiden müssen, denn sie will die beiden zu Helden erziehen. Das ganze Unterfangen ist für die beiden aber nur eine Leidensgeschichte und sie versprechen sich einander, dass sie irgendwann von der Insel fliehen. 13 Jahre nach dem Versprechen beginnt die Welt zu glitchen und ihre Mutter ist verschwunden. Nur gewappnet mit einem Brief von der Tyrannin machen sich die beiden auf und reisen durch die verschiedensten Welten.

Nostalgie-Overload

Die Geschichte wird in insgesamt 20 Leveln erzählt und ist unerwartet mit vielen Wendungen gespitzt. Man weiß nie genau, was einen als nächstes erwartet und hat in seinen Dialogen einen enormen Charme. Das absolute Highlight ist aber die Thematik selbst. Man startet in einem Dorf, das an „Pokémon“ angelehnt ist, hat Sequenzen, wo man einen typischen rundenbasierenden Kampf führt und hört währenddessen auch noch Chiptune-Musik, die ähnlich dazu passt sowie bestimmte musikalische Themen neuinterpretiert. Und das ist erst der Anfang einer Reise, die das in Erinnerungen schwelgen basierend auf nostalgischen Gefühlen auf ein ganz neues Niveau bringt. Es ist immer clever, wie die einzelnen Welten eingebaut sind und es fühlt sich durch ein Augenzwinkern nie zu aufgedrungen an. Die 20 und später sogar insgesamt noch mehr Level – wir verzichten an dieser Stelle auf Spoiler, da es jeder selbst entdecken soll – strotzen nur so vor Liebe am Ursprungsmaterial.

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Chiptune für jedermann

Wie bereits erwähnt, ist die Chiptune-Musik zusammen mit der Präsentation der große Star. Mehrere Künstler in dem Bereich haben einen Soundtrack von 50 Tracks zusammengestellt, der immer wieder mit Überraschungen aufwartet. Man freut sich einfach auf jeden neuen Song, die sich zwar an etwas orientieren, aber ihre ganz eigene Identität haben. Das einzige, was vielleicht manche stören könnte, ist die Ähnlichkeit der Musik. Zwar gibt es verschiedene Genres und die Songs hören sich auch immer anders an, wer aber nicht allzu viel mit Chiptune anfangen kann, der wird hier nicht glücklich.

Keine Komplexität

Um aber wirklich mit „Old School Musical“ Spaß zu haben, muss man auch das Gameplay mögen und über die Simplizität hinwegsehen können. Denn die Systeme hinter dem Musikspiel sind sehr einfach geraten und im Grunde drückt man nur vier Knöpfe. Auch bei den Noten muss man einfach nur drücken oder gedrückt halten. Diese Simplizität führt dazu, dass man nicht unbedingt vom Spiel gefordert wird. Hat man einmal heraus, wie man was am besten drückt, dann schafft man auch jeden Song. Lediglich auf der höchsten Stufe kann man etwas herausgefordert werden. Wer mehr von dem Spiel erwartet, wird vom Gameplay selbst doch enttäuscht sein.

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Merkwürdiger Mehrspieler

Kleine Abwechslung gibt es dann aber doch noch, denn ohne etwas zu verraten, wird man im späteren Verlauf zahlreiche Mutatoren dazu bekommen, die das Spielprinzip etwas auflockern. Leider kann man diese nicht selbst auswählen. Sie stehen nur innerhalb von einem Einzelspieler-Modus zur Verfügung und sind für jeden Song vorausgewählt. Dadurch passen diese aber zum Ablauf des Songs und machen das Spielen von neuen und alten Tracks gleich interessanter. Abgerundet wird das Gameplay durch einen Mehrspieler, der sich nicht so wirklich entscheiden kann, ob er kooperativ oder kompetitiv sein möchte. Denn während des Songs muss man zusammenarbeiten, da man sonst den Song nicht schafft, aber dann wird man am Ende unabhängig voneinander bewertet und es gibt einen Gewinner. Hier wäre eine direkt kompetitive Variante schöner gewesen. In dieser Form ist der Mehrspieler, für den man die Songs auch erst im Mehrspieler freischaltet, nur eine nette Dreingabe.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Old School Musical“ besticht durch einen wirklich hohen Umfang, viel Charme und eine guten Trackauswahl – solange man auf Chiptune steht. Kann man über das etwas zu simple Musikspiel hinwegsehen, bekommt man eins der besten Spiele des Genres geboten und feiert zugleich die Geschichte der Videospiele in perfekter Form ab.