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OVERWHELM (eShop)

von

Marco Lipke

OVERWHELM“ ist ein so simples Spiel, dass man bereits alle Spielmechaniken nach wenigen Minuten gesehen und verstanden hat. Das muss nichts Schlechtes sein, und macht den Titel definitiv nicht einfacher, denn das etwas andere Metroidvania ist einer der schwierigsten Indie-Titel auf dem Markt. Wieso man einen Blick riskieren sollte, verraten wir im Test.

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Minimale Action

Eine echte Geschichte gibt es nicht, zumindest bis auf einige kryptische Elemente, von denen sich jeder selbst überraschen lassen sollte. Obwohl es sich bei „OVERWHELM“ um ein von Metroidvanias inspiriertes Spiel handelt, gibt es keine Fähigkeiten, die der Held im späteren Verlauf lernt. Er kann einen Doppelsprung und Wandsprung ausführen und schießen, das war es dann auch schon. Anschließend läuft man durch die Welt, bekämpft die fünf Bosse und sammelt Kristalle, die zur zentralen Station gebracht werden müssen.

Brutal durch und durch

Klingt alles sehr simpel, bis sich herausstellt, wie gnadenlos das Spiel eigentlich ist. Wird der Held auch nur einmal von einem Gegner getroffen, stirbt er. Nach der Wiederbelebung ist das Sichtfeld eingeschränkt, und nach dem dritten Tod beginnt das Spiel komplett wieder von vorne. Das bedeutet, dass man alle Bosse erneut besiegen muss, was viele Spieler sicherlich frustrieren wird.

Überraschenderweise funktioniert der Ablauf, unter anderem dank der simplen und zugleich präzisen Steuerung. Man lernt, schnell und vorsichtig zugleich zu agieren, denn selbst die kleinsten Fehler werden heftig bestraft. Glücklicherweise füllen sich die Leben auf, wenn man einen Boss besiegt und einen Kristall abliefert, doch niemand wird „OVERWHLEM“ beenden, ohne sehr, sehr häufig zu sterben. Zudem muss man Kristalle auch nach der regulären Wiederbelebung vom Ort des Todes abholen, was manchmal durchaus knifflig sein kann.

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Die fünf Monster

Die Bosse sind derweil allesamt grandios gestaltet und bieten völlig unterschiedliche Herausforderungen. Mal muss man im Wasser schießen, mal mit verschwindenden Plattformen kämpfen. Einzig ärgerlich ist die Tatsache, dass sie sich regelmäßig teleportieren können. Insbesondere der Wasser-Boss taucht dann gerne einmal so auf, dass man keine Chance auf einen Sieg hat.

Ist ein Boss besiegt, verändert sich die Welt. Denn anstatt dass der Spieler die Fähigkeiten der Bosse erhält, lernen die Feinde ebendiese. Plötzlich fliegen sie rasant auf einen zu, sind gepanzert oder haben schlichtweg mehr Leben. Genau wegen dieser Mechanik überlegt man es sich lieber gut, welche Bosse man zuerst angeht – zumindest, sobald man sie kennengelernt hat.

Unfair?

Dennoch ist das Spiel häufig zu frustrierend. Das liegt auch an den Gegnerplatzierungen, die manchmal zufällig sein können und den Spieler überraschen, ohne dass man rechtzeitig agieren kann. Zudem wird das Spiel durch das eingegrenzte Sichtfeld gerade in den Momenten schwieriger, in denen man sowieso im Nachteil ist.

Glücklicherweise gibt es einen überraschend großartigen Hilfsmodus. Hier kann man unter anderem die Reaktionszeit umstellen, sodass das gesamte Geschehen langsamer abläuft, was bei einigen Bossen ein Segen sein kann. Zudem lässt sich eine Zielhilfe einstellen, die ebenfalls große Hürden entfernt. Auch ein Stopp, sobald man auf die Karte schaut, wird gerne mitgenommen. Wer derweil lediglich zum Ende kommen möchte, darf auch unendliche Munition sowie unbegrenzte Leben einstellen, die das Spiel zwar nicht einfacher gestalten dafür deutlich kürzer gestalten, schließlich entfallen die Wiederholungen. Die Möglichkeit, das Spiel so tiefgreifend anzupassen, ist grandios und sollte definitiv prominenter werden. Wer das Spiel beendet, darf sich derweil auf einen New Game +-Modus freuen, der noch fordernder ist.

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Weniger ist nicht viel

Optisch ist das Spiel extrem simpel gehalten, denn wer nur ein Bild sieht, wird alle Umgebungen kennen. Zwar ändert sich der Stil je nach Gebiet geringfügig, Abwechslung gibt es allerdings nie. Lediglich das Farbschema lässt sich abändern, doch eine größere Vielfalt hätte den Ablauf definitiv weniger eintönig gestalten können. Ansonsten läuft das Spiel wunderbar flüssig, während der Soundtrack gelungen, aber nicht überragend ist.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

OVERWHELM“ entpuppt sich als simples Spiel, das durch seine clevere Design-Entscheidung sowie den extrem hohen Schwierigkeitsgrad ebenso viele Spieler begeistern wie abschrecken wird. Das unfassbare Erfolgsgefühl ist es aber wert, sich durch die Wiederholungen zu schlagen, während ein perfekter Hilfs-Modus es jedem ermöglichen wird, das Ende zu sehen. Die eintönige Optik sowie einige Balancing-Probleme stören leider, doch wer Nerven aus Stahl hat, wird hier definitiv unterhaltsame Stunden investieren können.