Bereits 2013 durfte man mit seinen Lieblingshelden von Bandai Namco, Sega und Capcom in einem gemeinsamen Abenteuer die Welt retten. Wir waren damals allerdings wenig begeistert und konnten Project X Zone“ nicht wirklich empfehlen. Der Erfolg hat allerdings eine andere Sprache gesprochen und so ist nun fast drei Jahre später „Project X Zone 2“ erschienen. Grund genug für uns, jetzt auch die Fortsetzung unter die Lupe zu nehmen und euch zu verraten, ob sich das Spiel unserer Meinung nach verbessert hat.

Helden der Welten und Zeiten
Die Geschichte um die Gefahr der vollständigen Zerstörung allen Lebens, um Löcher und Risse zwischen den Dimensionen und Zeiten und um das in die Welten dringende Böse ersparen wir euch an diesem Punkt und kommen direkt zum Spiel. Grundlegend hat sich am Spielkonzept von „Project X Zone 2“ seit dem Vorgänger nichts verändert. Es hat sowohl Elemente von taktischen Rollenspielen wie „Stella Glow“ als auch Elemente von Beat’em Ups wie „Street Fighter IV“. So beginnt jedes Kapitel mit einer kurzen Gesprächsrunde zwischen den bunt zusammengewürfelten Helden aus bekannten Spielreihen wie „Resident Evil“, „Tekken“, „Mega Man“ oder „Shenmue“. Diese müssen sich in Kürze den schon aufgetauchten oder noch auftauchenden Gegnern erwehren. Sind alle Nettigkeiten zwischen den Helden ausgetauscht, werden Teams aus zwei oder drei Helden gebildet und anschließend beginnen die rundenbasierten Kämpfe.

Schritt für Schritt zum Sieg
Nun bewegt man seine Zweier- beziehungsweise Dreier-Teams über das kachelartige Schlachtfeld, verwendet deren Fähigkeiten, um sich vor den Kämpfen Vorteile zu verschaffen – beispielsweise in Form von Verbesserung von Werten wie Angriff und Verteidigung oder Heilung – und schlägt anschließend gemeinsam zu. Dabei wechselt das Spielgeschehen in eine seitliche Perspektive, wie man sie aus Beat’em Ups kennt, und nun kann man mit dem Steuerkreuz und den Aktionsknöpfen verschiedene Angriffe ausführen beziehungsweise zu Combos aneinanderreihen, um möglichst viel Schaden anzurichten. Natürlich kann man in den Kämpfen bei entsprechendem Fortschritt auch wieder verheerende Spezialangriffe einsetzen oder das dritte Teammitglied zur Unterstützung herbeirufen.
Sieg oder Niederlage
Wurden alle eigenen Teams bewegt, darf natürlich auch der Gegner seine Spielzüge machen. Bei den gegnerischen Angriffen muss man entscheiden, ob man einen Konter versuchen möchte, welcher zwar mit mehr eigenem Schaden, aber dafür mit einem Gegenangriff verbunden ist. Alternativ kann man versuchen, den Angriff abzuwehren, wodurch der eigene Schaden übersichtlich bleibt, oder mit einer vollen Abwehr eigenen Schaden gänzlich verhindern, allerdings ist das zum einen nicht jederzeit und zum anderen nur durch den Einsatz von Erfahrungspunkten möglich. In der Regel müssen alle Gegner besiegt werden, während bei einem selbst kein Team fallen darf, um eine Mission zu beenden. Ab und an ist es natürlich auch möglich, mehrere gegnerische Einheiten anzugreifen, wobei das Spielgeschehen in diesem Fall allerdings nicht in den Kampfmodus wechselt, sondern ebenso wie beim gegnerischen Angriff automatisch der Schaden berechnet wird.

Pause zwischen den Kämpfen
Zwischen den Kämpfen gönnt man sich eine kleine Pause und gibt sein im Kampf verdientes Geld im Laden von Urashima für neue Ausrüstungsgegenstände, Zubehör und Objekte wie Heiliger Trank oder Gegengift-Soda aus. Zudem überprüft man die Techniken und Fähigkeiten seiner Helden und passt sie an beziehungsweise verbessert sie, sofern man im Kampf einen Levelaufstieg erreicht hat. Zusätzlich gibt es eine Art Enzyklopädie der Charaktere, die LeXikon heißt. Wer wider Erwarten einmal bei einer Mission scheitert, kann sich vor seinem nächsten Versuch einmal ins Trainingscenter begeben und seine Charaktere für den bevorstehenden Kampf durch Trainingskämpfe zusätzlich stärken. Das Gesamtpaket hört sich nun prinzipiell nett an, allerdings sind die Missionen der immer neuen beziehungsweise neu zusammengewürfelten Helden nicht sonderlich fesselnd. Die Geschichte plätschert vor sich hin und nach dem siebten Gespräch, bei dem sich die Helden fragen, was denn gerade passiert, überspringt man die Gespräche einfach. Akustisch ist der zweite Teil allerdings auch wieder in den hohen Wertungsregionen anzusiedeln. Japanische Sprachausgabe, tolle Melodien mit Bezügen zu den bekannten Spielreihen, deutsche Bildschirmtexte und tolle Kampfeffekte – rundum eine erstklassige Arbeit!
Technik
Die Kampfarenen, wie die Straßen von Tokyo oder die blühende Landschaft Japans, und auch die bekannten Helden sind schön anzusehen, allerdings wirkt das Gesamtpaket gerade in Bezug auf den Rahmen etwas steril und zweckmäßig. Selbiges fällt einem beispielsweise auf, wenn man seine Teams in den Missionen von Standort A nach B ziehen möchte, eine Fähigkeit anwählen möchte, sich für eine Art der Verteidigung entscheidet oder sich in den Pausen durch die Menüauswahl bewegt. Das mögen Kleinigkeiten sein, aber sie treten in so einer Masse auf, dass sie abseits der teilweise wirklich spektakulär aussehenden Animationen während der Kämpfe doch ins Gewicht fallen.
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