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Senran Kagura Peach Ball

von

Marco Lipke

Senran Kagura“ ist nicht nur für kurzweilige Kämpfe bekannt, sondern vor allem für kurze Röcke, enge Uniformen und große Brüste. Deshalb gibt es neben der Hauptreihe auch zahlreiche Ableger, in denen gekocht oder auch geschossen wird. „Senran Kagura: Peach Ball“ ist wohl einer der verrücktesten Teile der Reihe – und dabei noch ein fantastisches Pinball-Spiel.

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Furry Frenzy

Die Geschichte ist kurzweilig geraten und dreht sich um fünf Studentinnen der Hauptreihe, die sich in menschliche Tiere verwandeln, deren Outfits die Furry-Gemeinde zum Jubeln bringen würde. Der Spieler muss sich nun in mehreren Kampagnen darum kümmern, die Damen von ihrem Zauber zu befreien – das geht natürlich nur durch ebenso magische Kugeln in einer Pinballmaschine.

Die Handlung ist völlig verrückt und nimmt sich deshalb auch nicht ernst. Lustige Sprüche werden von unzähligen sexuellen Anspielungen begleitet, die Persönlichkeiten der Damen kennen Serienfans derweil, wodurch die Dialoge in Tierform so einiges an Fanservice zu bieten haben. Leider ist die Präsentation nicht immer gut, denn während die Animationen durchaus gelungen sind, lassen sich die Texte vor starren Hintergründen nur schwer lesen, da sich die Buchstaben nicht stark genug von den Szenen absetzen. Spannung kommt niemals auf – darum geht es aber auch zu keinem Zeitpunkt.

Die Kugel zu den Bällen

Das eigentliche Gameplay ist überraschend konventionell und gleichzeitig abgedreht geraten. Im Endeffekt geht es nämlich darum, in den Pinball-Maschinen möglichst viele Punkte zu erzielen. Neben den normalen Elementen und Hindernissen befindet sich allerdings stets eine tierische Dame in der oberen Hälfte, die man an verschiedenen Körperteilen treffen muss, um zusätzliche Punkte zu erhalten. Damit der Ablauf nicht stets gleich ist, werden stets neue Missionen eingeblendet, die sich schnell erledigen lassen und dem Spieler somit stets temporäre Ziele geben.

Die große Besonderheit kommt in Form der Sexy Challenges. Während dieser ändert sich das Spielfeld und wird deutlich kleiner, während bestimmte Gegenstände getroffen werden müssen. Klingt nicht besonders revolutionär, doch das hohe Tempo sorgt für eine gelungene Abwechslung, während man natürlich seinen Highscore verbessert. Am Ende eines Levels gibt es dann die Super Sexy Challenge, in der die Brüste der Damen getroffen werden müssen. Das ist dermaßen verrückt inszeniert, dass man wohl nicht anders kann, als darüber zu lachen.

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Der Schein trügt

Das Spielprinzip ist durchaus interessant, schließlich sorgen die ständig aufploppenden Missionen sowie die Challenges für starke Abwechslung und Ziele abseits des Punktestandes. Leider wird das nicht genutzt, denn es gibt lediglich zwei Tische mit je drei Variationen, die allerdings optisch kaum etwas ändern. Beide wurden schön gestaltet, kommen aber viel zu leer daher, weshalb man sich bereits nach wenigen Runden langweilt. Das Schöne an Pinball-Tischen ist es, Details und Mechaniken zu entdecken, doch das fehlt hier komplett, schließlich stehen die leicht bekleideten Damen im Vordergrund und nehmen auch viel Platz ein.

Diese geringe Vielfalt wird nur bedingt wett gemacht. Manchmal muss der Spieler nämlich weitere Objekte treffen oder im Fever-Modus den Multiplikator erhöhen, dennoch ändern das nichts an dem katastrophal geringen Inhalt. Auch der Story-Modus hilft da nicht sonderlich, schließlich gibt es lediglich viele alternative Szenarien, die alle zu Runden auf einem der beiden Tische enden. Es ist tragisch, dass ein starkes Fundament durch enttäuschende Tische so weit heruntergezogen wird, dass man viel zu schnell das Interesse verliert. Auch die Kugeln lassen sich vor dem Start auswählen, das Verhalten unterscheidet sich mit Ausnahme von zwei Klassen aber kaum.

Das etwas andere Spiel

Neben dem freien Spiel und der Geschichte gibt es nur die typischen Modi der Reihe. Deshalb darf der Spieler zahlreiche Kleidungsstücke kaufen und sie den Damen anziehen, um sie anschließend in Dioramen zu platzieren oder einfach nur anzuschauen. Natürlich lassen sie sich im interaktiven Modus auch wieder mit Wasser bespritzen und begrabschen. Doch selbst diejenigen, die so etwas mögen, erhalten nur wenige Optionen, während die Vielfalt an Animationen alles andere als groß ist. Hier liegt derweil die Langzeitmotivation, denn nach dem recht kurzen Story-Modus sammelt man immer weiter Münzen, um neue Outfits zu kaufen. Das erzeugt einen recht eintönigen Grind, was sich einmal mehr auf den geringen spielerischen Inhalt zurückführen lässt.

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Solider Anime-Look

Optisch kann „Senran Kagura Peach Ball“ durchaus überzeugen. Zwar ist die Kantenglättung nicht perfekt, doch die Charaktermodelle sind detailliert, die Animationen wunderbar überdreht und die Farben kräftig. Auch die Tische sind sehr lebendig, denn ständig passiert etwas, während die Kamerafahrten sowie die zahlreichen Effekte begeistern. Die japanischen Sprecher sind gewohnt gut, und auch der Soundtrack passt zum Spielkonzept. Man sollte das Spiel nur nicht unbedingt im Zug spielen, auch wenn es im Handheldmodus keinerlei Probleme gibt.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Senran Kagura Peach Ball“ hätte eine echte Überraschung werden können. Schließlich ist das Pinball-Gameplay gut gelungen und die eigenen Ideen abwechslungsreich geraten. Doch der Inhalt ist durch eine viel zu geringe Anzahl an Tischen, die zugleich nicht gerade durch Vielfalt überzeugen, so enttäuschend, dass man bereits nach kurzer Zeit jegliche Motivation auf die Highscorejagd verliert. Zwar gibt es erneut viele Anpassungsmöglichkeiten für die Schülerinnen, diese freizuschalten ist in anderen Ablegern aber unterhaltsamer.