Nintendo-Online LogoNintendo-Online.de
AccountSuchen
Placeholder image
reviews

Shadow Puppeteer (eShop)

von

Burak Cakir

Seit dem 28. Januar 2016 ist Shadow Puppeteer“ vom norwegischen Sarepta Studio im Nintendo eShop der Wii U erhältlich. Sowohl im Trailer als auch in den veröffentlichten Bildern vermittelt das Spiel den Eindruck eines ambitionierten und interessanten Indie-Titels. Überraschenderweise hat „Shadow Puppeteer“ auf dem PC, für den es seit dem 29. September 2014 erhältlich ist, nicht allzu sehr begeistern können und wurde für ungünstige Speicherpunkte, eine unangenehme Steuerung und eine Handvoll Bugs kritisiert. Das Spiel hat seither jedoch ein Update bekommen, in dem die Schwächen ausgebügelt worden sein sollen, und wurde dann in dieser Form für die Wii U veröffentlicht. Ist der Titel seither ein Geheimtipp aus dem eShop? Wir haben einen Blick in das Indie-Spiel gewagt und bieten euch eine Antwort.

Image 73645

Mein Schatten und ich

In einer dunklen Nacht, in der nur der Mond und wenige Kerzen für Licht sorgen, hört der namenlose kleine Junge eine Musikbox, die vom einem Mann mittleren Alters gespielt wird, dem man keine guten Absichten nachsagen kann. Tatsächlich saugt die Musikbox mit jedem Ton die Schatten aus der Welt und trennt auch den kleinen Jungen von seinem Schatten, der sich jedoch im letzten Moment vom Bann des Instruments lösen kann. Die beiden machen es sich seither zur Aufgabe, den Bösewichten zu stoppen und die anderen Schatten zu befreien.

Ein Spiel der Schatten

Das Gameplay ist sehr simpel und auf zwei Knöpfe sowie Analog-Stick beschränkt. Im Einspieler-Modus steuert man den Schatten mit dem rechten Stick und kann ihn mit R zum Springen und mit ZR zum Interagieren bewegen. Der Junge selbst besitzt die selben Aktionen, allerdings über den linken Stick und den L- und ZL-Knöpfen. Alternativ kann ein Mitspieler beispielsweise über Wii U Pro Controller einsteigen. Dann funktioniert die Steuerung auf GamePad und Pro Controller über die linken Analog-Sticks sowie die Knöpfe B und Y.

Das Spiel bietet etwa 20 Levels, in denen man den Jungen und seinen Schatten zur Kooperation bringen muss, damit sich ihr Weg öffnet. Der Schatten kann selbstverständlich nur an der Wand und dem Boden entlang laufen und erlischt, sobald er einer Lichtquelle ausgesetzt ist, womit das Spiel vom letzten Speicherpunkt beginnt. Letzteres tritt auch auf, wenn die Entfernung zwischen dem Junge und seinem Schatten zu groß ist, da dann die lilafarbene Verbindungslinie zwischen den beiden zerreißt.

Die einzelnen Rätsel sind oftmals nach dem selben Muster aufgebaut. Mal kann der Junge an eine hohe Stelle nicht drankommen, weswegen der Schatten einen Gegenstand, an dessen Schatten nur er selbst drankommt, zum Jungen hinbewegen muss, damit dieser die Hürde überqueren kann. An anderer Stelle ist es der Schatten, der nicht vorankommt, da beispielsweise vor ihm keine geeignete Sprungstelle existiert, so dass der kleine Junge irgendwo eine Lichtquelle anschalten muss. Die Rätsel sind insgesamt sehr gelungen, regen zum Nachdenken an und zwingen zur Kooperation. Letztere kommt aber am besten bei den spannenden Bosskämpfen zur Geltung, wobei diese auch schnell besiegt sind, sobald die Idee den Spielern klar wird.

In jedem Level gibt es auch einige Objekte zum Sammeln, nämlich Licht- und Schattenkugeln, die jeweils nur von dem jeweiligen Protagonisten eingesteckt werden können. Diese sind sehr häufig offensichtlich platziert, aber manchmal auch gut versteckt und motivieren dazu, die einzelnen Level gründlicher zu untersuchen.

Image 73648

Vom PC zur Wii U

Vorneweg: Eine clevere Einbindung des Wii U GamePads gibt es in dem Titel nicht. Im Grunde braucht man keine einzige Funktion des zweiten Bildschirms, weswegen der Zwang des GamePads für den Einspieler-Modus fragwürdig ist. Im Zweispieler-Modus kann sich der Mitspieler jedoch zwischen dem Pro Controller, der Wii-Fernbedienung, der Wii-Fernbedienung- und Nunchuk-Kombination und dem Classic Controller entscheiden.

Im Gegensatz zum ursprünglichen PC-Release besitzt das Spiel seit dem Update und damit auch auf der Wii U gut platzierte Speicherpunkte, die verhindern, dass man bereits absolvierte Abschnitte nicht wiederholen muss. Die restliche Kritik ist allerdings weiterhin berechtigt, da die Steuerung gelegentlich auf Befehle nicht reagiert und auch in der Wii-U-Version sehr viele Bugs existieren, die die Konsole ein paar Mal abstürzen ließen. Geplagt ist der Titel zudem von langen Ladezeiten, die besonders zu Beginn an der Geduld nagen.

Womit „Shadow Puppeteer“ jedoch punkten kann, ist eine charmante Grafik, die ihre Stärke jedoch im Stil und nicht im Detail hat. Zudem besitzen die meisten Zwischensequenzen ein abruptes Ende. Makellos präsentiert sich aber der Soundtrack, der sich sehr gut der Atmosphäre passt und einige gute Musikstücke bietet.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Trotz aller Schwächen ist Shadow Puppeteer“ ein interessantes Spiel mit zwei charmanten Protagonisten, das besonders im kooperativen Mehrspieler-Modus aufgeht und eine Menge Spaß bietet. Die Spielzeit ist aber leider auf zwei bis drei Stunden begrenzt, was für die verlangten 14,99 Euro viel zu wenig ist.