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Snake Pass (eShop)

von

Daniel Witt

Noch steht Nintendo Switch ganz am Anfang. Nachdem zum Launch der Konsole bereits einige Spiele im eShop erschienen sind, wurde es in den folgenden Wochen etwas knapper. Mit Snake Pass” steht nun wieder ein Titel ins Haus, auf dem einige Hoffnungen liegen. Doch kann das Spiel überzeugen? Unser Review verrät es euch!

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Mal wieder die Welt retten


Das Spiel startet, wie so oft, mit einem Ereignis, das unsere Helden, in diesem Fall die ausdrucksstarke Schlange Noodle und der Kolibri Doodle, zu einem Abenteuer zwingt. Dieses Mal sind es die Keystones, die aus irgendeinem Grund überall zerstreut wurden. Ohne diese steht die Welt vor einem Kollaps und deshalb ziehen die beiden Tiere auch gleich los, um die Steine wieder zurück zu bringen.


Die Geschichte wird zwar in kurzen Cutscenes gezeigt, aber wirklich spannend ist sie nicht. Immer wieder gibt es nach den Leveln ganz kurze Sequenzen, in denen ein Bösewicht etabliert wird, was am Ende dann doch zwar kindgerecht aber eher langweilig aufgelöst wird. Wer aber einen Grund braucht, um etwas in einem Videospiel zu machen, der wird ihn bekommen, sollte aber nicht wirklich was davon erwarten.

Geschlängelt


Der eigentliche Hauptakteur von „Snake Pass” ist das Gameplay an sich, genauer gesagt die Steuerung. Denn Noodle steuert sich wie eine Mischung aus Schlange und Auto. Mithilfe der hinteren Schultertaste schlängelt man sich nach vorne, über einen Knopf kann man den vorderen Teil heben und mit einem anderen senken oder man drückt eine dritte Taste, um den hinteren Teil von Doodle hochheben zu lassen. Dann nur noch mit dem Analogstick lenken und schon kriecht und klettert man durch die bunten Level. Der Einstieg in „Snake Pass” ist nicht gerade einfach, wozu das merkwürdige Kontrollschema seinen Teil beiträgt. Hat man aber erst einmal den Dreh raus, dann kann man in aller Schnelle Stangen hochklettern, dünne Pfade erklimmen oder auch einfach mal nur die Aussicht genießen.


Gerade das Erlernen der Steuerung ist einer der großen Spaßfaktoren von „Snake Pass”. Denn wer schnell sein möchte, der sollte verinnerlichen, den Stick und damit Noodle gleichmäßig nach links und rechts zu bewegen. Das rührt daher, dass Schlangen in echt aus einem Muskel bestehen und für die Bewegung muss man sich deshalb schlängeln. Immerhin sind die Entwickler freundlich genug gewesen, die Bewegung auch komplett gerade zu ermöglichen, jedoch bewegt Noodle sich dann extrem langsam fort. Wer also das Spiel richtig spielen möchte, der sollte sich darauf vorbereiten, den linken Analogstick stets hin und her zu bewegen.

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Zu kurz geraten


Hat man dann auch die Steuerung gemeistert und die ersten Gefahren überwunden, zieht das Spiel in der Schwierigkeit ordentlich an. Gerade zum Ende hin wird es extrem knifflig und man wird mehr als nur einmal fluchen, wenn man ganz knapp eine der Kletter-Sequenzen verhaut und ein Stück nach hinten zum letzten Rücksetzpunkt verfrachtet wird. Zum Glück sind diese aber zumeist sehr fair gesetzt, jedoch sollte man die Augen offen halten, da manche Checkpoints etwas versteckter sind. Versteckt sind auch die Schalter für manche Rätsel. Immer wieder kommt es vor, dass Noodle Drehschalter und Hebel aktivieren muss, um gewisse Apparate zum Laufen zu bringen. Leider kam es aber mehr als einmal vor, dass wir an manchen Stellen mehrere Minuten länger benötigten, nur weil die Schalter nicht klar erkennbar waren. Dies sollte aber nur die wenigsten stören, sofern man einigermaßen aufmerksam die Umgebungen beobachtet.


Hat man aber tatsächlich alles geschafft, wofür wir so knapp vier Stunden benötigten, gibt es nur noch Sammelbares, die in der Regel nur Completionists am Ball halten. In jedem der 15 Level verstecken sich 20 Wisps sowie fünf Gatekeeper Coins. Ob die sammelbaren Objekte, wenn man sie alle gesammelt hat, etwas freischalten konnten wir noch nicht herausfinden, aber das offene Ende lässt vermuten, dass noch das ein oder andere Geheimnis gefunden werden möchte.

Buntes Einerlei


Rein vom Stil her kann man bei „Snake Pass” nicht viel kritisieren. Noodle und Doodle sind zwar beide optisch nicht so markant wie viele bekannte Jump’n’Run-Helden, dennoch sind sie sehr knuffig anzuschauen. Ein süßes Gimmick ist, dass man Noodles Gesichtsaudruck ändern kann - da werden Erinnerungen an den Sackboy aus „Little Big Planet” wach! Die Levels erinnern nicht nur wegen den fliegenden Inseln ein wenig an die „Skylanders”-Reihe, sondern auch durch das fröhliche und farbenfrohe Design. Doch leider mangelt es optisch ein wenig an Abwechslung. Man trifft stets auf die gleichen Bauten aus Stein und Bambus. Vor allem bei den Welten hätten wir uns mehr Mut zur Abwechslung gewünscht – irgendwann sind Dschungel-Ruinen doch etwas langweilig. Richtig ärgerlich wird es, wenn man „Snake Pass” im Handheld-Modus spielt. Anscheinend hat das Spiel nicht die richtige Auflösung für den Bildschirm, wodurch es gleichzeitig zu pixeligen Kanten, aber auch einer deutlichen Unschärfe kommt. Auch die nicht grade seltenen Ruckler hätten nicht sein dürfen, auch wenn sie dank des meist sehr langsamen Spieltempos nicht so sehr stören. Beim Soundtrack hat niemand anderes als David Wise die Federführung übernommen. Die vorhandenen Tracks bringen gute Dschungel-Laune aber auch hier fehlt es an Abwechslung. Jede Welt hat gerade mal nur einen Song, wodurch der Soundtrack doch eher mager ausfällt. Zudem wiederholen sich die vorhandenen Tracks auch schon nach weniger als gefühlt zwei bis drei Minuten.

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Explosiv

Die Entwickler wollten wohl die Vibrations-Motoren voll ausschöpfen, sind dabei aber weit über das Ziel hinaus geschossen. Insbesondere sobald man ein Item einsammelt denkt man, dass gleich eine Explosion bevor steht. Egal ob Joy-Con oder Pro Controller, wir haben noch nie ein derart (ver-)störendes Geräusch von irgendeiner Hardware wahrgenommen. Es ist schlichtweg mehr ein akustisches als ein haptisches Feedback. Ärgerlich ist dazu noch, dass man die Vibration nicht im Spiel selbst deaktivieren kann, so dass man dies in den Einstellungen der Konsole machen und eben dann bei einem anderen Spiel wieder aktivieren muss.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Snake Pass” ist im Kern ein Geschicklichkeits-Jump’n’Run mit einer Schlangen-Physik, was aber so noch nie in der Form spielbar war und auch wirklich Spaß macht. Leider ist der Spielspaß aber nach wenigen Stunden wieder vorbei und nicht nur dort wird wenig verschiedenes geboten auch das Design und der Soundtrack sind sehr abwechslungsarm gestaltet. Aber als „Gute Laune”-Spiel für Zwischendurch ist „Snake Pass” gut geeignet. Sehr schade ist ist allerdings, dass man im Handheld-Modus mit optischen Abstrichen leben muss. Darüber hinaus ist der Vibrations-Effekt der Horror, so dass man ihn schlichtweg in den Einstellungen der Konsole deaktivieren MUSS.