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Stick it to the man! (eShop)

von

Jens Jordan

Vor dreieinhalb Jahren haben wir uns auf Wii U bereits der Frage gewidmet warum Ray Doewood in den Weltraum gekommen ist und nun mutterseelenallein durch diesen schwebt. Im Zuge der allgegenwärtigen Switch-Recyclingwelle“ ist das Adventure aus dem Hause Zoink Games nun auch an der Reihe noch einmal veröffentlicht zu werden. Inwieweit die damalige Qualität erhalten geblieben ist, soll euch nun die nachfolgende  Review zeigen. 

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Geschichte

Ray Doewood schwebt mutterseelenallein durch das Weltall. Doch wie genau ist er in diese hoffnungslose Situation gekommen? Ein Blick zurück soll dieses Rätsel klären. Eigentlich war es ein ganz normaler Arbeitstag im Leben des Schutzhelmtesters. Doch auf dem Weg von der Arbeit nach Hause ist Ray ein Metall-Kanister mit einem streng geheimen Inhalt auf den Kopf gefallen. Nach einem seltsamen Traum und einem kurzen Aufenthalt im örtlichen Krankenhaus, aus dem er kurzer Hand herausgeworfen wird, weil die eigene Berufskrankenversicherung nicht für Kopfverletzungen aufkommt, fängt der Ärger für ihn allerdings erst an. Was bizarr anfängt, so viel sei vorweg verraten, geht auch bizarr weiter.

Gedankenlesen und Gedankendiebstahl

Auf seinem Weg nach Hause stellt Ray plötzlich fest, dass ihm eine pinke Hand aus dem Kopf ragt, die aber außer ihm kein anderer Mensch sehen kann. Diese verleiht ihm die Fähigkeit, in die Gedanken von anderen Personen einzudringen und so zu erfahren, was sie gerade denken. Dadurch offenbaren sich ihm die geheimsten Gedanken, Wünsche und Ängste von Menschen und Tieren. Auf diese Weise lassen sich allerhand Probleme von Mensch und Tier lösen, vor die Ray während seines Abenteuers gestellt wird. Wie bizarr und trotzdem nachvollziehbar die Probleme und deren Lösungen sind, soll nur kurz anhand eines Beispiels aufgezeigt werden: Das depressive Krokodil im Kanalisationsrohr hat beispielsweise Appetit auf Menschenfleisch, welches eine der geheimen Zutaten des örtlichen Fünfsternekoches ist. Ohne die Fähigkeit Gedanken zu lesen, hätte Ray weder das eine noch das andere herausbekommen.

Doch allein mit dem Lesen von Gedanken hören die neuen Fähigkeiten des Schutzhelmtesters zum Glück nicht auf. Ray ist mit Hilfe der pinken Hand nun auch in der Lage Gedanken zu stehlen. Auch in diesem Fall darf man sich erfreulicherweise wieder auf bizarre Rätsel einstellen. So führt Ray sein Weg beispielsweise irgendwann in die Nervenheilanstalt. Seine Zellennachbarin, eine menschliche Fliege, wünscht sich nichts sehnlicher als einen männlichen Fliegengefährten. Kurzer Hand stiehlt man den Gedanken „männliche Fliege“ und hat plötzlich einen Fliegenkopf in der Hand, dem man schnell dem Wachmann über den Kopf zieht, mit dem Ergebnis, dass der Wachmann aktuell andere Probleme hat die Insassen der Nervenheilanstalt zu bewachen. Da bleibt kein Auge trocken.

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Ray gibt Fersengeld

Aber auch damit enden die neuen Fähigkeiten von Ray noch lange nicht. So können auch tatsächlich existierende Gegenstände gegriffen und woanders hingebracht werden. Das Feuer des Feuerschluckers auf dem Jahrmarkt verwendet man beispielsweise um die Clownskanone abzuschießen und den Turban des Wahrsagers setzt man kurzer Hand dem Psychologen auf den Kopf. Nicht immer ist der Einsatzort leider ohne Herumprobieren erkennbar, zum Glück gibt es aber immer eine Karte mit dem Aufenthaltsort von Personen. Zusätzlich kann Ray sich mit Hilfe der pinken Hand an rote Stecknadeln, die sich scheinbar überall in der Welt befinden, festhalten, und so höhergelegene Ebenen erreichen oder Löcher, Abgründe oder Fallen zu überwinden.

Die Fähigkeit stellt sich vor allem dann als nützlich heraus, wenn einem beispielsweise die Agenten der Geheimorganisation auf den Fersen sind, die nach dem streng geheimen Metall-Kanister beziehungsweise seinem Inhalt suchen. Denen sollte man möglichst aus dem Weg gehen oder im Zweifelsfall Fersengeld geben, da man sich ansonsten schnell wieder am letzten Speicherpunkt wiederfindet beziehungsweise neu ausgedruckt wird. Zwar gibt es derer genug, trotzdem ärgert man sich über jedes Mal, wenn man erwischt wird. Doch auch damit nicht genug, dient die pinke Hand ebenfalls noch dazu, um Gebäudefassaden abzuziehen und zu schauen was sich dahinter versteckt. Kein Problem, da die Welt in der Ray lebt ja aus Papier ist.

Technik

Die Papierwelt von „Stick it to the man!“ ist durchaus einen Blick wert. Die Orte, die Ray während seines Abenteuers besucht, wie die Stadt, die Nervenheilanstalten oder auch die Traumwelt, haben ihren ganz eigenen Charme und werden durch die atmosphärischen Melodien, die von karibischen Klängen bis zu düsteren Tönen der 30er Jahre reichen, begleitet. Die sehr gute englische Sprachausgabe wird von deutschen Bildschirmtexten begleitet. Das Spiel lässt sich übrigens auch ausgezeichnet im Handheldmodus spielen. Allerdings war das auch schon 2014 so und jede grafische oder akustische Verbesserung sucht man mit der Lupe beziehungsweise mit dem Hörrohr.  

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Unsere Wertung

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Fazit

Schon 2014 war Stick it to the man!“ ein wirklich gelungenes Adventure. Dreieinhalb Jahre später ist zwar mittlerweile etwas der Lack ab, allerdings dürften diejenigen, die an den schon erhältlichen Adventure kein Gefallen gefunden haben und damals nicht bereits die Wii U-Version gespielt haben, Gefallen an dem Spiel finden. Ein Mehrgewinn für die Spielebibliothek auf Switch ist es auf jeden Fall, allerdings bietet es nicht die Faszination es unbedingt ein zweites Mal spielen zu müssen.