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Story of Seasons

von

Daniel Witt

Was kommt dabei herum, wenn sich ein Harvest Moon“-Spiel nicht „Harvest Moon“ nennen darf? Ganz klar: „Story of Seasons“. Während die altbekannte Bauernhof-Spielereihe in der Qualität oft schwankt, wollen wir nun schon vorweg nehmen: hinter dem geänderten Namen verbirgt sich ein Spiel aller erster Güte!

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Wie kommt man am schnellsten zum eigenen Bauernhof? Na klar, über eine Annonce in einer Zeitung! So geht es auch dem Hauptcharakter von „Story of Seasons“, dessen Geschlecht man selber wählen kann. Also macht man sich auf den Weg nach Eichbaumhausen. Die dortige Gilde empfängt einen sehr freundlich, jedoch ist der Bauernhof noch nicht ganz bezugsfertig. Also wird man erst einmal bei Oma Eda einquartiert, was auch gleichzeitig dem Tutorial entspricht. Dort kommen dann auch direkt die ersten Leute zu Besuch, und schon findet man sich Mitten im Bauern-Dasein inklusive Dorfleben wieder.

Das Grundgerüst der Geschichte ist sehr banal, und deswegen wird man „Story of Seasons“ sicher nicht spielen. Deutlich liebenswürdiger wird das Spiel erst durch die ganzen Bewohner von Eichbaumhausen, die zwar nicht ohne die üblichen Klischees wie dem arroganten Schnösel daherkommen, aber einem dennoch ans Herz wachsen.

Alltag?

Wer nun aufgrund früherer Erfahrungen mit ähnlichen Videospielen denkt, der Alltag eines Bauern sei eintönig, der irrt. Natürlich liegt das Hauptaugenmerk auf dem eigenen Hof. Dort kann man seine Felder bestellen oder sich um das liebe Vieh kümmern. Jedoch wurde darauf geachtet, alles in der Nutzung einfach zu halten, in den Möglichkeiten dagegen vielfältig. Wie so oft ist ein Acker ein Raster von drei mal drei einzelnen Feldern. Diese muss man aber nicht alle einzeln sähen oder gießen. Es werden immer alle neun auf einmal bearbeitet. Was man dagegen mit seinem Feld machen will, wird dann komplexer. Man kann es für sich wachsen lassen, düngen oder aber auch gießen. Die beiden letztgenannten Methoden haben jedoch eine Wechselwirkung, bei der man den für sich optimalen Weg erst einmal finden muss. So wird aus der bei vielen vergleichbaren Spielen eintönigen Aufgabe eine wirklich spannende Angelegenheit. Ähnlich viel Spaß macht auch der Umgang mit den tierischen Bauernhof-Bewohnern.

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Abwechslung!

Sollte man jedoch keine Lust mehr auf das Bauern-Dasein haben, sind die Möglichkeiten vielfältig. Wie wäre es mit ein wenig schwimmen und tauchen? Dies ist kein sinnloser Zeitvertreib, denn auf dem Grund lassen sich häufig interessante Items finden. Auf andere Art und Weise können die Gewässer auch noch genutzt werden, nämlich zum Angeln. Fische kann man aber auch züchten und mit passendem Futter ein wenig mästen. Oder aber man lässt dem Tischler in sich freien Lauf, in dem man aus Steinen und Holz Möbel anfertigt. Man könnte sich auch an der Herstellung von Honig probieren. Oder mit Schaf-Wolle Kleidung herstellen. Und natürlich sollte man es nicht verpassen, sich einen Partner für's Leben zu suchen. An dieser Stelle wollen wir nicht alle möglichen Tätigkeiten vorweg nehmen, denn eines wird sicher schon so klar: so viel Abwechslung und Tiefgang hat man lange nicht mehr bei einem „Harvest Moon“ erlebt – denn auch wenn man hier eigentlich „Story of Seasons“ spielt merkt man, dass die gleichen Entwickler am Werk waren!

Ausbau

Doch wofür macht man das eigentlich alles? Natürlich für das liebe Geld! Auch in „Story of Seasons“ geht es nicht ohne. So kauft man sich Samen, mit denen man die Felder bepflanzt, oder aber auch Rezepte, um neue Gerichte zu kochen. Richtig toll wird das ganze erst dann, wenn man sein neues Zuhause ein wenig ausbaut. Ob man nun das Haus vergrößert, sich neue Felder zulegt oder eine neue Tierart auf den Hof einziehen lässt, das alles macht den eigenen Erfolg spürbar und motiviert ungemein.

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Ausdauer

Doch damit man nicht ewig gleich am ersten Tag alles Gold der Welt beim Tauchen findet, haben die Entwickler einen limitierenden Faktor ins Spiel gebracht: die Ausdauer. Alle bedeutsamen Aktionen, wie eben das Tauchen oder die Nutzung von Gartengeräten, zehren an dieser. Wer die Ausdauer effizienter einsetzen will, kann dies mit besseren Werkzeugen machen. Je besser das Arbeitsgerät, desto leichter lässt es sich nun einmal schwingen! Sollte man dennoch ans Ende seiner Kräfte gelangen, lassen sich diese wieder auffüllen. Wer sich nicht selbst eine nahrhafte Mahlzeit gekocht hat, muss halt im Dorf vorbei schauen!

Kollegen

Nicht unbedingt Spielspaß-entscheidend, aber dennoch nett ist der Multiplayer-Modus. Sowohl lokal als auch online kann man die Farmen von anderen Spielern besuchen. Hierbei kann man leider nicht vollwertig gemeinsam dem Bauern-Alltag nachgehen. Aber ein wenig positiv auf die Felder des Kollegen kann man schon einwirken!

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Ruckelnde Märchen

Die 3D-Grafik des Spiels gehört leider nicht zum Besten, was der Nintendo 3DS bisher zu sehen bekommen hat. Es gibt zwar ein paar nette Details zu sehen, an anderen Stellen wurde jedoch gespart. Unter anderem die Bodentexturen sind häufig sehr simpel. Doch vor allem die Bildrate ist ein Kritikpunkt. Nur selten kann man hier wirklich von flüssig reden. Immerhin wirkt sich dies bei der Art des Spiels nicht allzu tragisch auf das Gameplay aus. Das beste grafische Element sind die Portraits der Personen bei den Dialogen. Zwar ist man immer noch beim Anime-Stil geblieben, jedoch wirkt die Farbgebung eher wie aus alten Märchenbüchern, so dass das Spiel sich immerhin in diesem Punkt vom Durchschnitt abhebt. Und auch musikalisch wird „Story of Seasons“ niemanden vom Hocker hauen. Zu eintönig dudeln die Melodien vor sich hin.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Wer eine tiefgründige Story sucht, ist hier fehl am Platz. Story of Seasons“ punktet mit abwechslungsreichen Aufgaben, wovon die meisten vielfältige Möglichkeiten bieten. Selbst wenn man einmal die Nase vom Bauernhof-Alltag voll haben sollte kann man noch mehr als genug anderen Tätigkeiten nachgehen, anstatt das Spiel zur Seite zu legen!