Jeder hat wohl in seiner Kindheit zumindest einmal einen Drachen steigen lassen. Die wenigsten haben sich aber vorgestellt, ein Videospiel zu spielen, in dem genau das die Prämisse ist. Mit kurzweiligen Mini-Spielen möchten die Entwickler von Stunt Kite Party“ Spieler überzeugen, doch kann das gut gehen?

Drachenzähmen leicht gemacht
Egal, welchen Spielmodus man auswählt, das Grundprinzip ist stets identisch. Der Spieler steuert einen Drachen, was überaus einfach funktioniert. Mit A wird ein Geschwindigkeitsboost ausgeführt, mit dem Stick wird der Drachen gedreht, und schon ist die Grundlage erlernt. Die Steuerung funktioniert sogar sehr gut und unterstreicht das kurzweilige Gameplay. Wenn die Bremse bereits zu den erweiterten Bewegungsmanövern gehört, wird schnell ersichtlich, dass jeder eine Runde in „Stunt Kite Party“ starten kann.
Spaßige Modi
Im klassischsten Spielmodus müssen die Spieler den Dash nutzen, um Ballons zu zerplatzen, die durch das Spielfeld fliegen. Natürlich versuchen die Gegner dasselbe, und somit gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktzahl. Ballons für Minuspunkte sowie einige Items machen den Ablauf noch spannender, nach einer Runde möchte man dennoch Abwechslung, die glücklicherweise auch geboten wird.
Insgesamt zehn verschiedene Spielmodi bietet das Spiel, die allesamt wunderbare Ideen umsetzen. Mal muss eine Biene gefüttert werden, mal müssen die Spieler Laserstrahlen ausweichen. Es gibt auch einige Varianten, in denen Spieler direkt gegeneinander kämpfen, um zum Beispiel einen Schwanz zu ergattern oder Feinde mit Explosionen zu treffen. Jede Runde dauert nur 90 Sekunden, aufgrund der gelungene Vielfalt ist das jedoch die perfekte Zeit, um genug Abwechslung in einer Spielsession zu erleben.

Böser Bürgermeister
Es gibt sogar einen kompakten Story-Modus, in denen Solisten auch direkt alle Spielmodi ausprobieren können. Die Handlung ist überraschend präsent, leider aber auch der schlechteste Aspekt an „Stunt Kite Party“. Alle Charaktere wollen übertrieben cool und lustig sein, das erzeugt aber lediglich pure Fremdscham. Auch ansonsten überzeugt die Geschichte rund um einen Bürgermeister, der die Drachen hasst, nicht. Lustiger ist es da schon zu sehen, wie die Spiele in die Logik der Welt eingebaut werden, mehr als eine nette Beschäftigung zum Einspielen ist der Modus allerdings nicht. Spätestens, wenn der Farm-Besitzer mit einer erschreckenden Doppeldeutigkeit über das Beziehungsende mit seiner Ex-Freundin spricht, muss man sich fragen, ob die Zielgruppe passend unterhalten wird.
Am besten mit Freunden
Das wahre Highlight ist sowieso der Multiplayer. In einigen Cups dürfen bis zu vier Spieler gleichzeitig in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten, was zugleich Chaos und kurzweiligen Spielspaß garantiert. Wer seine Partie selbst aussuchen möchte, darf sich auch einen eigenen Cup erstellen, um nur wenige oder gar alle Spielarten aneinanderzureihen. Das sind schöne Anpassungsmöglichkeiten, und obwohl das Spiel sicherlich nicht für zahlreiche Stunden begeistert, ist es bestens dafür geeignet, um in den Mehrspieler-Abend integriert zu werden.

Billige Welt
Das klingt alles sehr gut, doch nichts täuscht darüber hinweg, dass „Stunt Kite Party“ keinerlei Spieltiefe besitzt. Genauso, wie die Kurzweiligkeit eine Stärke für einige Spieler darstellt, werden sich andere ärgern, dass die Geschichte schnell vorbei ist und ansonsten keinerlei Inhalte geboten werden, die für Einzelspieler interessant sind. Weder Herausforderungen, noch ein anpassbarer Schwierigkeitsgrad sorgen dafür, dass noch mehr aus dem Titel rausgeholt wird.
Auch optisch ist das Spiel definitiv keine Pracht. Die Charakterdesigns wirken regelrecht billig, und die Animationen, wie zum Beispiel ein Dab beim Sieg, erzeugen noch mehr Fremdscham als die eigentliche Geschichte. Gerade in diesen Bereichen hätten die Macher mehr Arbeit investieren müssen, und auch wenn sie lediglich den Rahmen bieten, der während des Gameplays nur bedingt sichtbar ist, entschuldigt das die optische Gestaltung nicht.
Eingebundene Inhalte externer Webseiten werden nicht ohne deine Zustimmung automatisch geladen und dargestellt.
Durch Aktivieren der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden können.
Mehr Informationen findest du in unseren Datenschutzbestimmungen.
Weitere Infos
