Die beiden Swords & Soldiers“-Spiele sind der perfekte Beweis dafür, dass unterhaltsame Strategie-Spiele nicht stundenlange Einarbeitung in komplizierte Mechaniken erfordern müssen. Mit schnell erklärten Spielkonzepten sowie kurzen Partien konnten beide Teile auf zahlreichen Plattformen überzeugen und nachdem der Vorgänger kürzlich für Nintendo Switch erschienen ist, folgt nun der noch bessere Nachfolger. Wenig überraschend hat der Titel überhaupt nichts von seinem Charme verloren.

Zugänglicher Tiefgang
Das eigentliche Spielprinzip hat sich gegenüber dem ersten Teil überhaupt nicht verändert. Der Spieler muss nämlich von einer Seite des Bildschirms aus die feindliche Basis besiegen, die natürlich am anderen Ende der 2D-Arena steht. Dabei muss er Einheiten ausbilden, die Gold abbauen und anschließend Soldaten, die sich auf dem Weg zur anderen Seite machen. Der Gegner hat dieselbe Aufgabe, weshalb auf den Schlachtfeldern immer wieder hitzige Situationen entstehen, bei denen beide Partien so einige Einheiten verlieren. Da der Spieler immer mehr ausbildet und dank eines entsprechenden Einheitenbaumes auch verschiedene nutzen kann, ergibt sich ein rasanter Strategie-Spaß, der nie allzu lange beschäftigt, dafür eine wunderbare Spieltiefe bietet.
Wem das noch nicht genug ist, der darf sich auf Zauber freuen, die der Spieler selbst einsetzt. Das verbraucht zwar Mana, dafür können Einheiten geheilt oder Feinde mit Blitzen getroffen werden, was die Schlacht entscheidend wenden kann. Bereits nach einer Runde werden alle das grundlegende Konzept komplett verstanden haben, unter anderem durch ein übersichtliches Tutorial. Die Anzahl an Möglichkeiten ist nie besonders groß, dafür aber die Art und Weise, wie die Einheiten eingesetzt werden können. „Swords & Soldiers 2“ eignet sich bestens dafür, immer mal wieder für ein paar Minuten gestartet zu werden, um das ein oder andere Level in der Kampagne zu meistern.
Starke Struktur
Die Geschichte selbst ist sehr simpel, denn Dämonen wollen von Persern eine mächtige Lampe stehlen. Diese landet aber bei den Wikingern, die in ein Abenteuer hereingezogen werden, das sich auch nicht nur eine Sekunde lang ernst nimmt. Begleitet von einem verrückten Erzähler wird Humor groß geschrieben, und auch wenn nicht alle Witze landen, kann man sich den ein oder anderen Schmunzler nicht verkneifen.
Eine gute Entscheidung war die Umgestaltung der Kampagne. Gab es im Vorgänger noch drei einzelne Geschichten für die drei Fraktionen, kämpft sich der Spieler diesmal durch eine einzige, die dafür umso länger ist. Im Verlauf werden immer wieder die Rollen gewechselt, weshalb man sich nie zu lange auf nur eine Fraktion fixieren muss, was der Abwechslung gut tut. Zudem motivieren die optionalen Ziele dazu, Level zu wiederholen. Allgemein steht allen ein wunderbarer Story-Modus bevor, der auch spielerisch durch besonders interessante Level zu punkten weiß. Gerade deshalb bleibt die Herausforderung bis zum großen Finale spannend.

Das Fraktions-Dilemma
Zwar gibt es nur drei Fraktionen, dafür unterscheiden sich diese immens voneinander. Dank eigener Helden, einer besonders starken Einheit, sowie völlig unterschiedlichen Soldaten und Zaubern spielt sich keine Gruppe gleich und der Spieler muss seinen Spielstil immer wieder anpassen. Glücklicherweise ist das Balancing perfekt, weshalb man nie das Gefühl hat, unterlegen zu sein. Leider fehlen aber zwei der Fraktionen aus dem Vorgänger, und obwohl es natürlich starker Umarbeitung erfordert hätte, diese zu implementieren, bleibt verschenktes Potential zurück. Zwar gibt es theoretisch eine vierte Fraktion, diese besteht allerdings dann nur aus Einheiten der anderen drei.
Switchmageddon
Seit der Erstveröffentlichung auf Wii U hat sich so einiges getan, und das unterstreicht der Titel „Swords & Soldiers 2: Shawarmageddon“. Zum einen gibt es endlich Online-Matches, die zuvor schmerzlich vermisst wurden. Mit insgesamt 19 Arenen haben die Macher auch diesen Part ausgebaut, was zu noch mehr Vielfalt führt, auch wenn sich viele Arenen ähnlich spielen. Natürlich dürfen entsprechende Anpassungsmöglichkeiten vorgenommen werden, unter anderem kann das Spieltempo sowie die Mana- und Gold-Produktion erhöht werden.
Der Splitscreen-Modus ist besonders interessant, denn während am TV einfach die Bildschirmhälften geteilt werden, müssen sich die Spieler im Tabletop-Modus gegenüber sitzen, da die Konsole hochkant gestellt wird. Das ist zwar für die Übersicht gut, ist aber ein wenig umständlich, wenn die Spieler nebeneinander sitzen wollen. Ansonsten ist die Nintendo Switch-Version erstklassig, denn der Comic-Stil erstrahlt durch kräftige Farben auch unterwegs, während die Musik ebenfalls fröhlich bleibt. Glücklicherweise kann sogar der Touchscreen genutzt werden, doch auch die Steuerung über die Joy-Con geht leicht von der Hand.
Eingebundene Inhalte externer Webseiten werden nicht ohne deine Zustimmung automatisch geladen und dargestellt.
Durch Aktivieren der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden können.
Mehr Informationen findest du in unseren Datenschutzbestimmungen.
Weitere Infos
