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The Book of Unwritten Tales 2

von

Marco Lipke

Man mag vergessen, dass The Book of Unwritten Tales 2“ nur existiert, weil es eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne gab. Die spielerische Komödie konnte bereits auf anderen Systemen beweisen, dass klassische Point-and-Click-Adventures auch noch in der heutigen Zeit funktionieren. Kein Wunder, dass das Spiel nach diversen Veröffentlichungen, darunter auf Wii U, nun auch für Nintendo Switch erschienen ist. Ob die Portierung gelungen ist, wollen wir euch nun verraten.

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Märchenhafte Parodie

Die Ereignisse von „The Book of Unwritten Tales 2“ spielen zwei Jahre nach denen des Vorgängers, allerdings muss man diesen nicht unbedingt gespielt haben, um die Geschehnisse zu verstehen. Natürlich hilft es, die bisherigen Ereignisse zu kennen, allerdings werden genug Themen wiederholt und die kleinen Anspielungen sind nicht besonders wichtig für Neulinge, während sich Fans darüber freuen können, einige Extra-Lacher geboten zu bekommen. Sowieso sind die Helden kein Team mehr, sondern müssen ihren Alltag in verschiedenen Teilen des Landes Avantásien überstehen, inklusive eigener Probleme. Eine gefährliche Macht sucht jedoch die Welt heim und verwandelt alle Kreaturen in niedliche Bilderbuch-Wesen, weshalb das Team einmal mehr zusammenkommen muss, um die Welt zu retten.

Die Geschichte ist durchaus spannend, lebt aber allen voran vom Humor. Selbst die große Bedrohung lädt zum Lachen ein, und an keiner Stelle nimmt sich das Spiel zu ernst. Vielmehr erleben die Charaktere verrückte Abenteuer und hauen einen Spruch nach dem anderen raus. Nicht alle davon sind wirklich lustig, die Dichte ist allerdings so hoch, dass man diese Ausfälle gerne verzeiht. Die Hauptcharaktere, die zahlreichen Dialoge, die interessanten Kulissen, die verrückten Ereignisse – all diese Elemente sorgen dafür, dass das Spiel zu einem der fesselndsten des Genres wird und innerhalb der rund 20 Stunden langen Geschichte durchweg bestens unterhält.

Klassischer Genre-Spaß

Das eigentliche Gameplay unterscheidet sich natürlich nicht allzu stark von nahezu allen Genre-Kollegen. Der Spieler steuert in den Kapiteln jeweils den im Fokus stehenden Charakter, erkundet die verschiedenen Ortschaften, untersucht Items, kombiniert diese im Inventar und löst entsprechend Rätsel, um die Geschichte voranzutreiben. Glücklicherweise sind die Rätsel meist schön logisch aufgebaut und wer um die Ecke denkt, wird die Lösungen nach genauem Absuchen der Kulissen auch ohne Hilfen herausfinden. Manchmal ist es nicht eindeutig, wieso bestimmte Kombinationen erschaffen werden müssen, diese Situationen stellen aber eine Seltenheit dar und können durch simples Probieren gelöst werden.

Viel wichtiger sind die kreativen Situationen, die stets mit der Geschichte und der Umwelt verbunden sind. Es ist dermaßen unterhaltsam, die Welt zu erforschen, dass man sich gerne länger in den Räumen aufhält, als es eigentlich notwendig ist. Die Rätsel sind niemals aufgesetzt, sondern stets Teil der Welt und machen auch in ihrem Kontext durchweg Sinn. Wer sich von dem Abenteuer einsaugen lässt, wird deshalb den vollen Spielspaß genießen können.

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Solide Umsetzung

Die Steuerung funktioniert wunderbar mit den Joy-Con. Per Knopfdruck lassen sich sogar alle auswählbaren Objekte anzeigen, weshalb wirres Herumsuchen nie notwendig ist. Manchmal ist es lediglich umständlich, die Charaktere passend zu positionieren, damit sie einen Gegenstand im Visier haben, selbst dafür gibt es aber eine Abhilfe durch das Wechseln der anvisierten Items. Eine kleine Enttäuschung ist wiederum die fehlende Touch-Steuerung, die sich perfekt für den Handheld-Modus geeignet hätte, allerdings in dieser Portierung nicht zu finden ist.

Ansonsten ist die Nintendo-Switch-Fassung gut gelungen. Die Grafik wurde nur wenig heruntergeschraubt und sieht sowohl am TV als auch im Handheld-Modus gut aus, wenn man die nicht allzu effektive Kantenglättung verzeihen kann. Hervorragend ist derweil die deutsche Vertonung, denn fast alle Charaktere wirken sehr authentisch und können ihre Witze perfekt abliefern, die englische Fassung ist ebenso gut gelungen. All das wird durch einen schönen Soundtrack abgerundet, der die verrückte Fantasie-Geschichte nicht besser hätte untermalen können.

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Unsere Wertung

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Fazit

The Book of Unwritten Tales 2“ kann auch auf Nintendo Switch dank seiner tollen Geschichte und des wunderbaren Humors punkten. Trotz der Länge entsteht niemals Langeweile, schließlich ist die Dichte an Witzen so hoch, dass jeder regelmäßig schmunzeln muss. Hinzu kommen tolle Rätsel, die die starken Kulissen in den Mittelpunkt stellen und fast nie frustrieren. Lediglich eine Touchscreen-Unterstützung hätte das Spiel besser machen können, ansonsten gehört das Spiel zu den besten Genre-Vertretern der letzten Jahre.