Früher konnte man Videospieler damit begeistern, wenn gefilmte Szenen in einem Spiel vorkamen, insbesondere wenn man vermeintlich in diese eingreifen konnte. Heutzutage bieten Spiele auch ohne diese Mittel oft eine filmreife Inszenierung. Kann also ein Spiel, das komplett aus Filmaufnahmen besteht, noch Spaß machen? The Bunker” würde dies gern, doch den Haken an der Sache verraten wir im Review.

Allein
„The Bunker” greift eine Angst der Menschheit auf, die bis heute aktuell ist. Der atomare Super-GAU hat unzählige Menschen das Leben gekostet und ein Leben an der Oberfläche unmöglich gemacht. An dieser Stelle beginnt die Geschichte von John, der eben dies nicht kennt. Er ist in einem Bunker zur Welt gekommen. Das ganze Leben in dieser Isolation mit zu Beginn insgesamt nur knapp 60 Menschen zu verbringen, hat sich auf seine Entwicklung ausgewirkt. Der Mann wirkt vom Verhalten und besonders von seinen Ängsten her eher wie ein Kindergarten-Kind. Wirklich tragisch wird dies jedoch erst zu dem Zeitpunkt, an dem der Spieler die Kontrolle über John übernimmt. Seine Mutter ist die vorletzte noch lebende Bewohnerin des Bunkers, nachdem der Rest durch Symptone, die auf Strahlungen zurückzuführen sind, gestorben sind. Und auch sie liegt jetzt im Sterben.
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Der Start des Spiels zeigt, wie düster und beklemmend die Situation von John ist. Jeden Tag geht er der gleichen Routine nach. Doch als eine unerwartete Situation eintritt, wirft ihn das erst einmal komplett aus der Bahn. An dieser Stelle übernimmt man nun die Steuerung von John, wobei das schon sehr hoch gegriffen ist. Aufgrund der Natur des Spiels, das nur aus aneinandergereihten Videos besteht, hat man nicht viel Einfluss auf die Aktionen. Man klickt fast wie in einem klassischen Adventure entweder einen Gegenstand an oder geht zu einem anderen Raum. Dabei ist beides jedoch sehr simpel gehalten, denn abgesehen von einem kleinen Rätsel muss man nie wirklich Gegenstände überlegt nutzen, und auch der richtige Weg ist in den meisten Fällen vorgegeben.

Bitte weiter
Auf diese Weise klickt man dann also die nächste Tür oder den nächsten Gegenstand an, und das war es dann leider auch schon in Sachen Gameplay. Die wirkliche Entscheidungsfreiheit des Spielers liegt nur darin, ob er optionale Dokumente liest, um mehr über vergangene Ereignisse zu erfahren. Richtig tragisch wird es erst bei einigen wenigen, meist unerwarteten Quick Time Events. Klickt man hier nicht schnell genug, was mit dem Touchscreen deutlich besser von der Hand geht als mit dem Joystick, kann John tatsächlich auch sterben. Dies führt dazu, dass man sich ein gutes Stück Video nochmal anschauen muss, was sehr nervig ist. Um es kurz auszudrücken: „The Bunker” wäre spannender, wenn es ein Film wäre. Die Länge von knapp zwei Stunden passt dazu ebenfalls.
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