Es war ein Paukenschlag, als HeadUp Games ankündigte, dass den Entwicklern von The Inner World“ eine Fortsetzung ermöglicht wird. Vor knapp einem Jahr ist diese erschienen und lud die Spieler erneut nach Asposien ein, das sich jedoch stark verändert hat. Nun erschien der zweite Teil für Nintendo Switch und wir haben herausgefunden, wieso Genre-Fans dieses Abenteuer nicht verpassen sollten.

Nostalgische Rückkehr mit Schattenseiten
Eigentlich endete „The Inner World“ fröhlich – das dachten zumindest die Fans. Denn obwohl Conroy in Stein verwandelt wurde, konnte kein Frieden in Asposien einkehren. Viel schlimmer noch, die Anhänger des Bösewichts haben eine eigene Organisation gegründet und verehren Conroy sowie seine Werte, anstatt aus der Vergangenheit zu lernen. Die vom neuen Schurken Emil geleiteten Conroyalisten haben auch schon einen Sündenbock für den Untergang des Windmönches gefunden, nämlich die Flötennasen, die fortan gejagt und eingesperrt werden. Natürlich wissen sie nicht, dass die Auslöschung ihrer Mitlebewesen dazu führen kann, dass keine Luft mehr produziert wird, und es liegt einmal mehr an Robert, Laura und Hack, das Volk vor sich selbst zu retten.
Tod den Flötennasen!
Während der Vorgänger sich mit den Gefahren des religiösen Fanatismus beschäftigte, nehmen sich die Macher im zweiten Teil dem schwierigen Thema des Nationalsozialismus an. Selbst ein Hakenkreuz-ähnliches Motiv ziert die Flaggen der Conroyalisten, und Emils optische Gestaltung erinnert sehr stark an einen gewissen selbsternannten „Führer“. Anstatt den Zweiten Weltkrieg zu behandeln, sprechen die Macher jedoch viel mehr über eine Zeit, in der ein Mann das gesamte Volk verhetzen konnte und somit ein Land in seinen Ruin führte. Diese Anspielung ist extrem offensichtlich, die Behandlung des Themas geschieht jedoch mit einem enormen Feingefühl. Gerade in der heutigen Zeit, in der rechte Parteien in der westlichen Welt immer mehr an Macht gewinnen, zeigt das Spiel auf, dass eine Nation niemals ihre Vergangenheit vergessen sollte und aktiv daran arbeiten muss, eine bessere Zukunft anzusteuern. Gerade weil das Spiel jedoch so fantasievoll und bunt ist, können auch jüngere Spieler somit über eines der wichtigsten politischen Themen aufgeklärt werden.

Glücklicherweise lustig
Obwohl das Thema derart gravierend ist, verliert das Spiel niemals seinen Humor. Ganz im Gegenteil, es nimmt sich diese Motive vor und verpackt sie in so vielen guten Sprüchen und Situationen, dass man mehr lachen als trauern wird. Das zeigt sich in den Gesprächen mit den Bewohnern von Asposien, die herrlich überzeichnet sind und mit Anspielungen an die Realität grenzen. Egal ob die Lügenpresse oder andere Floskeln, hier wird alles aufs Korn genommen, was mit dem Thema verbunden werden kann. Dafür nimmt sich das Spiel doppelt so viel Zeit wie im Vorgänger, denn mit etwa zwölf Stunden Spielzeit haben die Macher alles aus der Welt rausgeholt.
Gewohnt gut
Natürlich sind die Rätsel der zweite Knackpunkt, und obwohl hier keine neuen Wege begangen werden, dürften Genre-Fans zufrieden sein. Leider gibt es auch diesmal einige Rätsel, deren Gedankenang nicht immer offensichtlich ist, sodass man sich durch das Inventar und die Welt klicken kann, um die richtige Kombination von Objekten herauszufinden. Glücklicherweise sorgt ein Hilfssystem erneut dafür, dass niemand aufgrund zu schwieriger Rätsel das Ende nicht erreicht. Neu sind diverse Minispiele, die das Geschehen auflockern, jedoch auch keine Überraschungen darstellen. Der Fokus liegt klar auf der Geschichte, die Rätsel sind jedoch unterhaltsam genug, um das Abenteuer nicht als interaktiven Zeichentrickfilm zurückzulassen. Auch ein Durchwechseln zwischen drei Charakteren ist an vielen Stellen möglich, sodass komplexere Rätsel durchaus vorkommen können.

Die bessere Portierung
War im ersten Teil die Steuerung noch frustrierend, kann in „The Inner World: Der letzte Windmönch“ auf Nintendo Switch der Touchscreen genutzt werden. Dadurch macht das Spiel im Handheld-Modus auch am meisten Spaß und nerviges Durchwechseln der anvisierten Objekte entfällt komplett. Auch optisch wirken die Gegenden vielfältiger, und während der Charme des Vorgängers bliebt, ist die Liebe zum Detail noch stärker. Auch der Soundtrack ist vielseitiger, während die Vertonung spannender klingt als zuvor.
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