H. P. Lovecraft steht für Psycho-Horror. Wie man dies in einem Videospiel umsetzt, hat The Sinking City” bereits auf PlayStation 4 und Xbox One gezeigt. Ob man sich jetzt auf Switch genauso gruseln darf, verraten wir im Review.

Anziehungskraft
Für Privatdetektiv Charles Reed ist es nicht nur der Auftrag, der ihn nach Oakmont verschlägt. Wie viele andere auch fühlt er sich von dieser Stadt angezogen, was nicht zuletzt an seinen Visionen liegt. Doch dass Oakmont nur sehr schwer zu erreichen ist, ist nur das erste von vielen Mysterien und Problemen. Spätestens wenn man den ersten Auftraggeber vor sich hat, dessen Gesicht mehr an einen Gorilla als an einen Menschen erinnert, fragt man sich als Spieler, was hier los ist.
Untersuchung
Und um eben dies herauszufinden, muss der Spieler selbst sein Können als Detektiv unter Beweis stellen. Die eigentliche Aufgabenstellung ist nämlich meist sehr vage formuliert. Man muss also tatsächlich den Schauplatz genau ins Auge nehmen. Objekte können von allen Seiten betrachtet, Auffälligkeiten wie Blutspritzer untersucht und Personen angesprochen werden. Doch schon erstgenannter Punkt stellt den Spieler oft vor eine Geduldsprobe. Wenn man nicht sehr genau den richtigen Blickwinkel trifft, bleibt einem der Hinweis verborgen. Schon zu Beginn des Spiels wird man sich wundern, warum der gute Charles seine Waffe nicht mitnehmen will. Bis man dann ein Symbol auf ihr entdeckt hat.

Einsicht
Sollten die gegebenen Hinweise nicht ausreichen, um die Lösung zu finden, kann Charles eine übernatürliche Sicht aktivieren. Damit sieht er verborgene Dinge, erkennt Trugbilder oder wirft einen Blick in die Vergangenheit. Da dies jedoch seinen Wahnsinn steigert, sollte diese Fähigkeit nur mit Bedacht eingesetzt werfen - wobei die Effekte, die man dann zu sehen bekommt, durchaus sehenswert sind. Hat man alle Hinweise beisammen, muss man den Hergang der Ereignisse in die chronologisch korrekte Reihenfolge bringen. Da sich dies jedoch äußerst simpel gestaltet, ist die Suche spannender als die Lösung.
Erkundung
Schon nach kurzer Zeit zeigt „The Sinking City”, dass man nicht nur Schauplatz nach Schauplatz vorgesetzt bekommt. Die Welt öffnet sich, sobald man Zugriff auf sein eigenes Boot hat. Diese Freiheit ist jedoch sowohl Vor- als auch Nachteil. Die von einer Flut heimgesuchte Stadt überzeugt durch ihr morbides Bild. Überall kann man sehen, was das Wasser angerichtet hat, was besonders an angeschwemmten Meeresbewohnern der gruseligeren Art deutlich wird. Doch da nicht immer klar ist, wo man als nächstes hin muss, kommt auch trotz Schnellreise schnell Frust auf, wenn man mehrfach zwischen den Orten wechseln muss.

Kampfkrampf
Die Eingangs erwähnte Waffe, und noch einige weitere interessante Meinungsverstärker, sind nicht als Sammelgegenstand gedacht. Neben der Detektivarbeit kommt es auch zu Kämpfen. Jedoch wird man bei den Auseinandersetzungen das Gefühl nicht los, dass die direkte Konfrontation ursprünglich nicht auf der Planungsliste der Entwickler stand. Die Reaktionsgeschwindigkeit der Steuerung kann einfach nicht mit dem Tempo der wirklich richtig schön fies designten Monster mithalten. Man wird mehr Treffer einstecken, als einem lieb ist, und auch deshalb fluchen, weil man die knappe Munition unverschuldet verschwendet.
Unschön
So schön beklemmend gruselig die Atmosphäre auch ist, sie kann den recht schwachen technischen Standpunkt nicht gänzlich ausgleichen. Die Texturen sind sehr matschig, die Bildrate nicht stabil und unschöne Grafikfehler findet man des öfteren. Was dagegen überzeugt, sind die Personen an sich. Sie alle erzählen ihre Geschichten lebendig und kommen überzeugend rüber. Keine Person scheint nur da zu sein, um Oakmont etwas mehr zu bevölkern, sondern jede von ihnen hat ihre eigene Verbindung zur Stadt und zu anderen Menschen.
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