Viele Spieler sind von den ständigen Apokalypsen durch Zombies genervt. Wie wäre es also, wenn ausgerechnet das Gemüse zum Leben erwacht und Jagd auf Menschen machen würde? Genau diese Frage beantwortet The Walking Vegetables: Radical Edition“, in dem man die gesunde Bedrohung mit explosiver Gewalt aufhält. Wie sich das rasante Abenteuer spielt, haben wir für euch herausgefunden. Wir entschuldigen uns bereits jetzt für die grauenvollen Wortwitze.

Gurk-like
Am besten lässt sich „The Walking Vegetables“ als Kreuzung aus „Hotline Miami“ und „Enter The Gungeon“ beschreiben. In prozedural generierten Leveln läuft man von Bildschirm zu Bildschirm und muss stets alle Feinde besiegen. Das Kampfsystem ist schnell und bleibt dank einer großen Vielfalt an Waffen, sowohl für den Fern- als auch Nahkampf, ständig abwechslungsreich und sehr rasant. Anstatt nur die Gebiete von Gemüse zu bereinigen und dann zum Boss zu ziehen, kann man Gebäude betreten und diese ebenfalls von Feinden befreien, was stets in einer Belohnung endet, vorausgesetzt man besitzt genug Schlüssel. Man kämpft sich also durch die Level, besiegt einen Boss und zieht in das nächste Gebiet. Sollte man irgendwo auf dem Weg sterben, geht es allerdings wieder direkt zum Anfang, wie es sich für ein Roguelike gehört.
Das Grüne vom Brokkoli
Der Spieler dürfte nach der kurzen Einleitung verwirrt sein. Die Menge an Gebäuden und Arealen sowie der Ablauf werden nämlich nicht direkt erklärt, stattdessen muss man selbst herausfinden, wie „The Walking Vegetables“ eigentlich funktioniert. Glücklicherweise sind die Grundlagen in wenigen Minuten begriffen und mit den weiteren Durchläufen ergibt sich ein toller Spielfluss, der einen beinahe dazu zwingt, nur noch einen Versuch zu starten. Trotz der oberflächlich simplen Mechaniken wird eine ganze Menge spielerische Tiefe geboten. Zudem schaltet man immer wieder Fähigkeiten frei, die enorm hilfreich sind, allerdings darf man zu Beginn lediglich eine davon auswählen. Je mehr Fähigkeiten man freischaltet, desto mehr Slots erhält man, und gegen Ende darf man ganze vier Stück ausrüsten. Die Konditionen dafür sind aber mitunter wirklich knackig, schließlich wird nicht jeder die besten Fähigkeiten erhalten, für die man das Spiel mit der Standardwaffe beenden muss. Zu keinem Zeitpunkt hat man aber das Gefühl, dass man diese benötigt, um das Ende zu erreichen, denn die Herausforderung ist stets fair und wer genau aufpasst, wird nicht so häufig sterben wie in Genre-Kollegen. Man erhält ständig gute Waffen und andere Boni, sodass niemals großer Frust aufkommt.

Maishagel
Die Macher haben es geschafft, das Gunplay so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Zwar muss man genau zielen, das clevere, automatische Zielen sorgt jedoch dafür, dass man nie knapp an den Gegnern vorbeischießt, sondern sie in den meisten Fällen trifft. Vielmehr muss man darauf aufpassen, dass man den Angriffen ausweicht und die Projektile zurückschlägt. Die Kämpfe bleiben rasant, die Highlights stellen aber die Bosskämpfe dar. Sie sind abwechslungsreich, brechen den Spielfluss auf und sorgen deshalb für eine tolle Herausforderung, durch die der Ablauf nicht zu monoton wird. Sowieso ist die Vielfalt an Gegnern gelungen, denn das Anfangs-Gemüse bleibt nicht alles, was der Spieler bekämpfen muss. Die daraus entstehende Dynamik ist so gut, dass man gerne immer wieder für eine Runde in die Apokalypse zurückkehrt.
Schon wieder Spinat?
Sogar einen kooperativen Modus gibt es, der unterhalten kann. Leider entsteht hier schnell ein Chaos, wenn sich beide Spieler an die Mechaniken gewöhnt haben, kann man aber durchaus das Ende zusammen erreichen. Leider ist das Spiel manchmal sogar zu einfach, und wer einen Durchlauf beendet hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit keine Probleme mehr haben, auch weitere abzuschließen. Die Hauptmotivation stellen anschließend die freischaltbaren Fähigkeiten dar, doch sie täuschen nicht darüber hinweg, dass sich der Ablauf zu wenig verändert und es zu wenige Geheimnisse zu entdecken gibt, um auch nach vielen Stunden zu fesseln.

Hotline Tomatensalat
Der Pixel-Stil wirkt deshalb so gut, weil das gesamte Spiel mit einer 80er Ästhetik auffährt. Bunte Neon-Lichter, coole Charaktere, die kaum Persönlichkeit zeigen und Bildschirmflackern fügen sich perfekt in die Action ein und verbessern diese, ohne abzulenken. Die Geschichte dreht sich rund um eine Alien-Invasion, sie ist aber natürlich völlig belanglos und bietet lediglich eine Erklärung dafür, wieso Zombie-Gemüse die Welt erobert. Den Abschluss stellt ein guter Soundtrack dar, der die Action wunderbar untermalt.
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