Auf den ersten Blick sieht Verlet Swing“ wie ein Spiel mit vielen Ähnlichkeiten zu „Windlands“ aus. Schließlich schwingt man sich auch der Ego-Perspektive durch surreale Welten, damit enden die Vergleiche allerdings schon. „Verlet Swing“ ist deutlich kurzweiliger und mechanisch freier – was leider nicht besser bedeutet.

Keine Spinne
Eine Geschichte oder gar eine Erklärung, was in der abstrakten Welt passiert, in der riesige Pizza-Stücke in der Luft schweben und Moai-Statuen auf den Spieler warten, gibt es nicht. Stattdessen wird das Spielkonzept nach wenigen Sekunden klar: Der Spieler muss eine Art Mischung aus Peitsche und Greifhaken nutzen, um weiße Flächen ins Visier zu nehmen und sich durch die Level zu schwingen, um das Ziel zu erreichen. Das erweist sich als überaus kniffelig, denn man darf keine Wände oder Objekte direkt berühren, sodass zahlreiche Versuche im Tod enden. Glücklicherweise landet man innerhalb kurzer Zeit wieder am Startpunkt, weshalb ein sehr kurzweiliger und schneller Ablauf entsteht, der leider immens unter einem Problem leidet.
Ungenau
Mit dem rechten Stick wird natürlich gezielt, doch der Spieler muss sehr präzise steuern, um das gewünschte Objekt mit dem Werkzeug zu treffen. Bereits ein minimaler Abstand kann dazu führen, dass man eine Fläche weit dahinter trifft. Natürlich kann man sich nicht so weit schwingen und landet auf dem Boden, eine Rettung aus der Situation ist nahezu unmöglich. Es macht keinen Sinn, dass die Peitsche endlos lang ist und auch mechanisch nicht sinnvoll, vielmehr bringt es nur den Nachteil, dass man sich über die ungenauen JoyCon ärgert. Dabei gibt es sogar einen Toleranzbereich, der in solchen Situationen lediglich deaktiviert wird.

Surreale Welt
Die Level selbst sind simpel gehalten und drehen sich meist um das Verhalten der Objekte. Mal muss der Spieler seitlich an ihnen vorbei, manchmal explodieren sie in viele kleine Teile, sodass die Ausweichmanöver deutlich schwieriger werden. Obwohl sich die Level in einigen Sekunden abschließen lassen, sitzt man meist aufgrund der wiederholten Versuche deutlich länger daran. Insgesamt gibt es 100 Level – wer zusätzlich die beste Bewertung in Form von Teekesseln einheimsen will, darf sich also auf einige Stunden freuen. Zudem werden natürlich regelmäßig neue Elemente eingeführt, zum Beispiel Blasen, die bei Berührung das Momentum herausnehmen. Leider ändert das nichts daran, dass der grundlegende Ablauf nicht variiert. Ständig geht es in den meist offenen Leveln nur darum, die zahlreichen Objekte zu packen und sich an ihnen zu schwingen. Weil häufig lediglich Objekte in der Luft schweben, stechen auch selten Level aus der Masse heraus und auf jede interessante Idee folgen mindestens fünf, die Kreativität missen.
Zu viel und zu wenig
Optisch ist das Spiel ein riesiges Chaos, was aber auch so gewollt ist. Die Objekte passen selten in das Gesamtbild und die Macher wollten definitiv verwirren, was ihnen gelungen ist. Leider fehlt dem Spiel deshalb auch eine eigene Identität und man kann sich eher an die einzelnen Elemente, nicht aber an die Gesamtkomposition der Level erinnern. Auch die Kantenglättung ist eher schlecht geraten und sorgt manchmal für ein unsauberes Bild, aufgrund vieler einfarbiger Flächen fällt das aber seltener auf als erwartet.
Musikalisch wird überhaupt nichts besonderes geboten, vielmehr hat man kein Problem damit, den Ton einfach auszuschalten. Dadurch eignet sich der Titel auch für Unterwegs gut, etwas mehr Persönlichkeit hätte dem Spiel aber nicht geschadet.
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