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WarioWare Gold

von

Sebastian Schmidt

Nicht nur Sympathieträger Mario lädt regelmäßig zu einem gemütlichen Abend voller Minispiele ein. Auch sein bösartiges Ebenbild Wario wird immer wieder Opfer seiner Gier und bietet dem Spieler aus kapitalistischen Beweggründen eine verrückte Sammlung verschiedener Minispiele an. Für Nintendo 3DS erscheint nun das Best-Of WarioWare Gold“. Dass dieser Titel kein inhaltsloser Versuch ist, an das Geld der Spieler zu gelangen, zeigen wir in unserer Review.

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Liebloser Auftakt

Gierschlund Wario hat erneut sein gesamtes Vermögen verprasst und benötigt neue Einnahmequellen, um seine verschwenderischen Lebensstil und endlose Sessions mit Videospielen finanzieren zu können. Der knappe Geldbeutel lässt ihn erfinderisch werden und er ruft ein Videospiel-Tunier ins Leben, verspricht ein enormes Preisgeld und zockt die Interessenten mit einem absurden Eintrittsgeld ab. Die nötigen Spiele für den ganzen Spaß lässt er kurzerhand von seinen Freunden programmieren. „WarioWare“ glänzt selbstverständlich nicht mit einer tiefgründigen Handlung; das war auch noch nie der Anspruch der Reihe. Die Rahmenhandlung und die kurzen Videos zwischen den Spielrunden des Einzelspielermodus glänzten jedoch immer mit einem eigenen absurden Humor, der perfekt mit den abgedrehten Minispielen der Serie harmonierte. Das Resultat war der einzigartige Charme der Serie. „WarioWare Gold“ kann diesen Standard nicht durchgehend erreichen. Viele der Sequenzen wirken beliebig und uninspiriert, und präsentieren nicht das Beste aus allen Serienablegern, sondern wirken wie B-Ware. Einen Löwenanteil an diesem Eindruck hat die mangelhafte Synchronisation des Spiels. Während die englische Version noch erträglich ist, ist es unbegreiflich, wie die deutsche Fassung durch die Qualitätssicherung gelangen konnte. Spiel und Synchronisation wirken nicht aus einem Guss, die Stimmen erwecken den Eindruck eines Fremdkörpers und passen nicht zu den Figuren und den Ereignissen auf dem Bildschirm.

Vollgepackte Wundertüte

Die „WarioWare“-Reihe zeichnet sich durch ihre abgedrehten, minimalistischen Minispiele aus, die den Spieler vor wahnwitzige Aufgaben stellen und nach wenigen Sekunden bereits wieder vorbei sind. Auf dieser Ebene kann „WarioWare Gold“ auf ganzer Linie punkten und schnürt ein Spaßpaket aus 300 verschiedenen Minispielen. Dabei verbindet das Best-Of zahlreiche Spiele aus allen vorherigen Teilen und legt einige neue Herausforderungen dazu. Besonderes Highlight sind natürlich Minispiele aus hauseigenen Reihen. Das bewährte System hat sich dabei auch 2018 nicht geändert. Zahlreiche abwechslungsreiche Aufgaben warten auf den Spieler und die Minispiele versprühen den serientypischen Humor. Die Spiele nutzen dabei alle Steuerungsoptionen des 3DS aus. Per Knopf, Touchscreen, Bewegungssensor und Mikrofon werden die Herausforderungen bewältigt. Die Eingabe funktioniert durchgehend makelos und gibt keinen Grund zur Beanstandung. Durch das hohe Tempo der Minispiele ist manchmal nicht ganz ersichtlich, welche Aktion das Spiel gerade verlangt. Dabei handelt es sich jedoch nur um einen kleinen Makel und das Gameplay ist die große Stärke von „WarioWare Gold“

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Was gibt es zu tun?

Im Einzelspieler-Modus hangelt sich der Spieler an verschiedenen Spielesammlungen entlang, die mit einer Figur und Eingabetechnik in Verbindung stehen. In jedem Durchlauf hat der Spieler vier Leben, nach einer bestimmten Anzahl absolvierter Minispiele erhöht sich deren Tempo und Schwierigkeit und am Ende der Herausforderung wartet ein besonders herausforderndes Boss-Minispiel. Das Gameplay ist schnell, erfordert schnelle Reflexe und widerstandsfähige Lachmuskeln. Nach dem ersten Durchlauf werden noch einige weitere Spielmodi freigeschaltet, die durch einige Modifikationen den Spielverlauf auflockern. Besonders sticht der Mehrspieler-Modus für zwei Spieler aus der Masse heraus. Zwei Spieler, die beide das Spiel besitzen müssen, können gegeneinander antreten und ihre Reflexe unter Beweis stellen. Während die neuen Modi durchaus in Ordnung gehen, ist der Mehrspieler-Modus der heimliche Star. Die Beschränkung auf zwei Spieler ist jedoch ein wenig enttäuschend und lässt einen Ableger für Switch auf der Wunschliste auftauchen.

Langzeitmotivation?

Nach jedem Abschluss eines der verschiedenen Spielmodi verdient der Spieler Münzen. Diese können zum einen für Extraleben im Einzelspielermodus oder Souvenirs ausgegeben werden. Hinter dem Oberbegriff Souvenirs befinden sich Sammelkarten, Minispiele, Musikstücke oder Trivia-informationen über Nintendo. Zudem lockt der Titel mit verschiedenen Missionen an. Diese umfassen Aufgaben wie „Erreiche Punktzahl X im Spielmodus Y“ oder „schalte alle Minispiele der Sorte X frei“. Die Belohnungen für die Münzen sind eigentlich sinnlos und echte Motivation lässt sich nur durch die Jagd nach Highscores ziehen.

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Was steckt unter der Haube?

Neben den technischen Faktoren, die bereits genannt wurden, bleiben natürlich noch einige Faktoren. Die Optik des Einspieler-Modus kann durch einen charmanten Comic-Stil überzeugen. Der abwechslungsreiche Look der Minispiele wird keine Revolution auslösen, gefällt aber durch die serientypische Note. Der Soundtrack hat viele treibende Stücke, die nach wenigen Minuten die Gehörgänge besetzen und perfekt den rasanten Spielablauf ergänzen. Die Bildrate bleibt konstant und behindert zu keinem Zeitpunkt den Spielspaß.

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Unsere Wertung

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Fazit

WarioWare Gold“ spielt die Stärken des typischen Gameplays der Serie vollständig auf Nintendos kleiner Konsole aus. Die Minispiele verbinden fordernde Geschicklichkeitsaufgaben mit absurdem Humor. Auch der Umfang stimmt und lässt die fehlende Langzeitmotivation und die enttäuschende Präsentation verschmerzen.