Im letzten Jahr stellten wir euch bereits vermehrt neue Anime-Serien aus dem Hause Universum Anime vor. Universum Anime hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Japan erfolgreiche Anime auch nach Deutschland zu holen. Dieses Mal widmen wir uns der Serie Angel Beats“, deren insgesamt dreizehn Episoden Universum Anime in den kommenden Monaten innerhalb von drei Einzel-DVDs veröffentlichen wird.

Im Mittelpunkt steht der Schüler Otonashi, der mit verlorenem Gedächtnis auf einem Schulgelände aufwacht. Die Situation, in der er sich nach seinem Aufwachen befindet, ist allerdings noch weitaus merkwürdiger. Vor ihm steht das Mädchen Yurippe, die völlig selbstverständlich mit einem Scharfschützengewehr auf ein anderes Mädchen in der Ferne zielt. Jenes Mädchen wird ihm zunächst als die aktuelle Schulsprecherin vorgestellt, von Yurippe aber als Engel bezeichnet. Doch damit der Merkwürdigkeiten noch nicht genug, denn Yurippe eröffnet Otonashi kurzerhand, dass er tot und sie Mitglied einer Rebellengruppe gegen Gott und den Engel sei. Otonashi reagiert natürlich ungläubig und spricht den vermeintlichen Engel gegen die Warnungen von Yurippe an und erkennt unter Schmerzen diesen Fehler. Ohne zu zögern sticht der Engel zu und trifft Otonashis Herz. Nachdem dieser jedoch unversehrt und kerngesund in einem Krankenhausbett aufwacht, muss er sich mit der Situation arrangieren und akzeptieren, dass er wirklich tot ist. Nach diesem traumatischen Erlebnis findet auch Otonashi zur Rebellentruppe. Zunächst noch verunsichert nimmt auch er an der ersten Widerstandsaktion teil, deren Ziel es ist die Essensmarken der anderen Schüler zu stehlen. Während diese durch einen Auftritt der Schulband abgelenkt werden, verteidigen sich die Rebellen mit brachialer Waffengewalt gegen die Schulsprecherin und klauen die Essensmarken.
Im späteren Verlauf der Serie fallen die diversen Aktionen der Truppe jedoch auch immer häufiger merkwürdig und komisch veranlagt aus. So gilt es bei einem Baseballspiel gut abzuschneiden, Testergebnisse erfolgreich zu manipulieren oder in das Zimmer der Schülersprecherin zu gelangen. Die Mischung zwischen den lustigen und actiongeladenen Szenen wird jedoch zusätzlich mit einem starken Dramatikpart verbunden, der die restlichen Umstände immer wieder in den Schatten zu stellen weiß. Otonashi muss feststellen, dass all seine Mitmenschen ein mehr oder minder tragisches Leben führten und einiges zu durchleiden hatten und diese Zwischenwelt ein Ort der Verarbeitung darstellen könnte.

Während man einen Großteil über die oft lustigen und auf Situationskomik basierenden Umständen lachen muss, gespannt die pompösen Feuergefechte der Rebellen verfolgt oder auch der rockigen Musik der Schulband lauscht, ist es vor allem die immer wieder auftauchende Dramaturgie, die „Angel Beats“ überzeugen lässt.
Abseits der Handlung weiß die Serie jedoch auch optisch zu überzeugen. Trotz der großen Vielzahl an Charakteren ist jeder individuell gezeichnet und hat seine ganz eigene Persönlichkeit. Die detailreiche Inszenierung wird zudem an einigen Stellen durch computergenerierte Animationen und Kamerafahrten unterstützt, die sich löblicherweise eher unauffällig verhalten.Ebenso kann die deutsche Synchronisation überzeugen, auch wenn die DVD zusätzlich die japanische Originalfassung mit Untertiteln enthält. Die Stimmen passen zu den Persönlichkeiten der Charaktere und gliedern sich gelungen ein, wie wir es von anderen Projekten, die von Universum Anime umgesetzt wurden bereits gewohnt sind. Zusätzlich findet sich zudem auch Bonusmaterial auf der DVD, wie den Audiokommentar gesprochen von den Charakteren oder das Opening und Ending ohne störende Texte.

Die erste Einzel-DVD enthält die ersten fünf Folgen der Serie und ist leider nicht als Blu-Ray-Variante erhältlich. Wer im übrigen alle drei DVDs ersteht und die beiliegenden Zettel an Universum Anime schickt, erhält eine Artbox zur Aufbewahrung der DVDs.
Fazit
Universum Anime bringt mit „Angel Beats“ wieder einmal eine spannende Anime-Serie auf den deutschen Markt, die sich in kein festes Genre eingliedert, sondern sehr abwechslungsreich ausfällt. Wer gerne nach einer dramatischen Situation durch diverse Lacher wieder aufgemuntert wird oder brachiale Action benötigt, wird an „Angel Beats“ sicherlich Gefallen finden. Auch die Synchronisierung und das nicht selbstverständliche Bonusmaterial konnten uns überzeugen. Einzig eine Blu-ray-Variante wäre wieder einmal wünschenswert gewesen.