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Das versteckte Killer-Feature von Switch: die HD-Vibration!

von

Sebastian Zeitz

Wenn man über Nintendo Switch spricht oder sich ein Video dazu anschaut, dann ist meist das erste, was man sieht, die Möglichkeit, in drei verschiedenen Formen spielen zu können. Damit das auch funktioniert, sind die Joy-Con einer der großen Eckpfeiler innerhalb der Switch-Ökonomie. Die kleinen Controller haben aber auch ein weiteres Feature, das auf den ersten Blick eher müde belächelt wird: HD-Vibration. Warum es aber das Killer-Feature schlechthin für mich ist und was sich eigentlich dahinter verbirgt, möchte ich mit dem folgenden Artikel erläutern.

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Eiswürfel im Glas fühlen

Im Rahmen der Präsentation hat Nintendo den Joy-Con näher vorgestellt. Das kleine Teil ist nicht nur zum Anstecken an Switch gedacht, sondern kann auch einzeln für Bewegungssteuerung oder auch gemütliches Tabletop-Gaming verwendet werden. Aber inmitten all dieser Funktionen wurde auch HD-Vibration vorgestellt, was wie ein Gimmick erscheint und spielerisch wahrscheinlich kaum Mehrwert bringt. Rumble ist schon seit Jahrzehnten so etabliert in Videospielen, dass man es manchmal gar nicht mehr bemerkt, dass überhaupt der Controller vibriert.

Doch was macht die HD-Vibration nun genau? In der Präsentation wurde gezeigt, dass man fühlen kann, wie viele Eiswürfel in einem Glas sich befinden und ob Wasser eingefüllt wurde. Das hört sich total merkwürdig an, aber es soll eben durch Rumble und Sound dem Spieler das Gefühl geben, wirklich ein gefülltes Glas in der Hand zu halten.

Kugeln zählen

Als ich in Frankfurt zum Switch Preview-Event angekommen war, habe ich schon gar nicht mehr groß über die Funktion nachgedacht. Dann war es soweit und wir begaben uns an den Stand für das 1-2-Switch“-Minispiel Ball Count. In diesem Moment wurde mir klar, was HD-Vibration eigentlich wirklich bedeutet. Da stehe ich nun fünfzehn Minuten später, habe den Joy-Con in der Hand und bekomme das Gefühl, als würden Kugeln durch den Controller rollen, die ich realistisch spüre. Es ging sogar so weit, dass die Immersion mich dazu gebracht hat, kurz zu denken, dass der Controller schwerer oder leichter geworden ist, was natürlich rein faktisch nicht möglich ist, aber zeigt, dass HD-Vibration ein neues Spielgefühl ist, was ich zumindest so noch nie hatte. 

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Versteckte Innovation

Ab diesem Punkt war mir einfach klar, dass Nintendo es geschafft hat, eine Innovation in Nintendo Switch zu unterbringen, die viel weniger Aufmerksamkeit bekommt, als sie eigentlich verdient hat. Natürlich sind die gezeigten Anwendungen noch recht simpel und man kann das Potenzial nur erahnen, da Titel wie „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ es gar nicht verwenden. In „Mario Kart 8 Deluxe“ hingegen gab es schon das Gefühl, dass sich an der Vibration was getan hat, und man konnte durch die Vibration auch merken, in welche Richtung man driftet und von wo man getroffen wird.

Immersion trotz klassischem Gaming

Nintendo hat in der Vergangenheit versucht, Innovation immer durch Gimmicks zu erschaffen, die das klassische Gaming aufbrechen. In einer Zeit mit VR, 3D und anderen Hilfsmitteln, die eine möglichst hohe Immersion erzielen wollen, hilft Nintendo mit HD-Vibration auch die Immersion beim klassischen Gaming weiter voranzutreiben. Dazu kommt die TouchSense-Technologie des Touchscreens. Diese Funktion wurde von Nintendo noch gar nicht vorgestellt, jedoch wurde per Pressemitteilung bekannt gegeben, dass die Technik verwendet wird. Dadurch wird man ein haptisches Feedback bekommen, wenn man zum Beispiel Knöpfe auf dem Touchscreen drückt. Hinzu kommen auch noch andere Funktionen des Joy-Con, wie die Infrarot-Kamera, die bisher noch keine Anwendung bekommen hat.

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Fazit

Die bisherige Implementierung ist zwar noch sehr simpel, aber ich bin mir sicher, dass die HD-Vibration, sobald die Spieler es ausprobieren konnten, ein sehr beliebtes, vielleicht aber nicht oft genutztes Feature sein wird. In Kombination mit der TouchSense-Technologie hat Nintendo ein ganz heißes Eisen im Feuer, das die Videospielwelt um eine neue Innovation bereichert, die hoffentlich zum Standard wird. Denn nicht nur das klassische Gaming, sondern auch VR kann von noch mehr Immersion dadurch profitieren. Noch nie hat es so viel Spaß gemacht, Kugeln zu zählen.