
Das die meisten Mangaka in Tokyo leben ist wahrscheinlich angesichts der Tatsache, dass in der japanischen Hauptstadt auch die meisten Verlage ihren Firmensitz haben, ebenso keine Besonderheit, wie die Tatsache, dass die meisten der bekannten Mangaka auch den ein oder anderen Künstlerpreis gewonnen haben. Auch auf Kentaro Katayama treffen diese beiden Tatsachen zu. Denpatekina Kanojo“ war seine erste eigene Mangareihe, mit seinem Freund Yamato Yamamoto hat er schließlich „Kure-nai“ erschaffen, welches nun auch bei uns in den Handel kommt.
Geschichte
Wer sich in der Unterwelt Feinde macht, braucht einen starken Verbündeten, um seine Probleme zu lösen. Dieser Verbündete ist Shinkuro Kurenai! Lasst euch nicht von seinem smarten Äußeren täuschen, denn Kurenai hat immer ein schlagendes Argument mehr als seine Gegner!
Qualität und Design
Shinkuro Kurenai könnte ein ganz normales Leben führen, wenn er bei einem Terroranschlag nicht seine gesamte Familie verloren und daraufhin beschlossen hätte stark zu werden, um nicht wieder einen geliebten Menschen zu verlieren. Ein jahrelanges hartes Training hat ihn stark genug gemacht, um neben dem Besuch der Seiryo Highschool auch noch als Leibwächter zu arbeiten. Der erste Band von „Kure-nai“ erzählt nicht nur einzelne Episoden aus der Kindheit von Kurenai, sondern auch drei der Aufträge mit denen er sein Geld verdient. Seine Aufträge bekommt er von Murakami, einem Mädchen, das er seit seiner Kindheit kennt. Außerdem weicht ihm die siebenjährige Kuhoin, eine ehemalige Klienten, so gut wie nie von der Seite. Dass Ginko und Murasaki nicht die einzigen weiblichen Wesen im Leben von Kurenai sind, macht die Sache nicht einfacher. Trotzdem bleibt er immer ein Experte und wirft sich für seine Schützlinge, die in der Regel weiblicher oder tierischer Natur sind, auch schon einmal in Kugeln. Die Geschichte erinnert ein klein wenig an die amerikanische Erfolgsserie „Human Target“, immerhin steht jedes mal der aktuelle Fall im Mittelpunkt und nebenbei werden noch einige vergangene und gegenwärtige Nebenhandlungen erzählt. Das macht die Geschichten unglaublich spannend, zumal auch die Besorgnis, dass die siebenjährige Murasaki ein nerviger Nebencharakter sein könnte, absolut unbegründet ist. Sie ist ein wichtiges Element der Geschichte und sorgt zusammen mit den anderen weiblichen Charakteren für den gewissen „Love Hina“-Flair bei den Missionen. Über den Klee loben kann man übrigens auch die Zeichnungen von Yamato Yamamoto. Die Zeichnungen sind einfach nur erstklassig, die Charaktere sind einem auf Anhieb sympathisch und gehen einem manchmal wirklich nah. Das schwarz/rote Design mit Kurenai und Murasaki wirkt wild und gibt die Action des ersten Bandes gut wieder.
Fazit
In den letzten Monaten überzeugten vor allem Mangareihen aus den Bereich Drama, wie „Tag X“, „Tokyo Inferno“ oder „Die Wolke“. Nun hat es allerdings mal wieder ein Manga aus dem Bereich „Action“ geschafft auf Anhieb zu begeistern. „Kure-nai“ ist spannend, abwechslungsreich, witzig und bietet jede Menge Stoff für weitere Missionen des Leibwächters und seinen etwas eigenartigen Begleiterinnen und Mitbewohnerinnen. Das kann in diesem Jahr nicht mehr übertroffen werden, wodurch „Kure-nai“ schon jetzt den Titel als „Beste neue Mangareihe in 2010“ verdient hat.