Willkommen zu meinem ersten NGR-Special, welches sich um das Game Boy-Spiel Wizards & Warriors X: The Fortress of Fear“ dreht. Selbiges wurde von Rare entwickelt und kam 1990 unter dem Logo von Acclaim in den Handel. Da es den Publisher nicht mehr gibt und der Entwickler unter dem Dach von Microsoft nur noch ein Schatten einer früheren Zeit ist, wird es Zeit, einen Blick auf das Spiel zu werfen. Das möchte ich allerdings nicht anhand eines normalen Retro Reviews, sondern als Continue-Run machen, was bedeutet, dass das Review dann endet, wenn der Held beim Versuch die Welt zu retten endgültig gescheitert ist - Nicht ganz Retro halt.

Kapitel 1
Das Abenteuer des tapferen Ritters gegen den teuflischen Malik beginnt vor dessen Burg. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, dass auch die „Castlevania“-Reihe die Belmonts & Co. meist vor der Burg von Graf Dracula starten lässt. Drei Leben stehen dem tapferen Ritter zur Verfügung, von denen das erste, so viel sei verraten, allerdings erst im zweiten Kapitel fallen wird. Über die zerstörte Brücke geht es mit mutigen Sprüngen bis zum Burgtor. Fledermäuse müssen besiegt und fleischfressenden Fischen und Pfeilen ausgewichen werden. Am Ende des Abschnitts wartet ein saftiger Schinken zur Regeneration der Lebensenergie. Weiter geht es kämpfend durch den Burginnenhof, vorbei an Riesenschlangen und noch mehr Fledermäusen. Kanonenkugeln fliegen einem zudem nun um die Ohren. Bis man den ersten Turm erreicht hat, muss man sich noch zwischen zwei Schatztruhen entscheiden, die beispielsweise Lebensenergietränke, Schilde, Extra-Leben oder Diamanten enthalten. Danach geht es auf der Burgmauer zurück zum zweiten Turm. Schwertkämpfer und Fledermäuse begegnen einem dort. Die Fledermäuse begleiten mich übrigens bis zum Ableben meines tapferen Ritters. Vor dem Ende kann man zwei der vielen versteckten Räume finden, die man meist dadurch erreicht, dass die Mauern am jeweiligen Levelanfang oder -ende übersprungen werden. Vor dem Endgegnerkampf habe ich insgesamt fünf Leben auf dem Konto. Relativ schnell ist die Riesenfledermaus dann auch ausgeschaltet, außer etwas Lebensenergie hat der Kampf mich nichts gekostet.

Kapitel 2
Kapitel 1 beendet, in Kapitel 2 werde ich durch viele kleine Gefahren ein Leben verlieren. Die Fledermäuse sind schneller unterwegs. Spinnen sind hinzugekommen und Blut tropft von der Decke. Die Lebensenergie des tapferen Ritters neigt sich durch derartige ungewollte Berührungen dem Ende entgegen und schraubt mich zurück auf insgesamt vier Leben. Im zweiten Kapitel bekommt man die Lektionen beigebracht, die man immer beherzigen soll. Dazu zählt, dass man nie ohne Sprungstiefel herausgehen sollte. Sie findet man in Schatztruhen und verliert sie nach dem Ableben. Wer einmal stirbt, muss ein kurzes Stück zurückgehen und die wieder verschlossene Schatztruhe erneut öffnen, um über den riesigen Abgrund zu kommen. Ansonsten heißt es minus ein Leben. Auch unser tapferer Ritter muss diese Lektion bitter erlernen, allerdings beherzige ich die zweite wichtige Lektion: Gibt es zwei Wege, ist der obere Weg nicht nur der sichere Weg, sondern auch derjenige, bei dem man eher Bonusgegenstände, wie Extra-Leben, erhält. Im zweiten Kapitel bekommen Skelette und fliegende Schädel übrigens eine hohe Bedeutung und präzise, weite Sprünge werden Pflicht. Wer am Ende nicht genau timt, schafft den Sprung in den Riesenschädel nicht. ich halte mich ganz gut und gehe, aufgrund des Einsammeln eines Extra-Lebens in einer Schatztruhe, erneut mit +/- null heraus.

Kapitel 3
Kapitel 3 beendet dann meinen Traum, das Abenteuer vielleicht doch erfolgreich abzuschließen. Die Ritter sind auf Äxte umgestiegen, von denen einige auch durch die Luft fliegen und rotierend an Wänden hängen. Drachen speien Feuerkugeln und das Timing und die Präzision bei den Sprüngen zieht noch einmal an. Trotzdem komme ich irgendwie durch die Gegnerhorden, wobei ich insgesamt drei Leben dabei verliere, Äxten auszuweichen beziehungsweise die mit Äxten bewaffneten Ritter zu erledigen. Das eingesammelte Extra-Leben verliere ich stattdessen durch einen zu hektisch und zu unpräzise ausgeführten Sprung. Irgendwie erreiche ich mit dem letzten verbliebenen Leben doch noch den fliegenden Totenschädel am Kapitelende, der allerdings das Ende meines tapferen Ritters sein wird. Zu hektisch bin ich dieses Kapitel angegangen, zu sehr hatten die ersten beiden Kapitel zu gut funktioniert... am Ende ist alles vorbei. - Continues gibt es übrigens nicht. - Trösten kann mich nur die Tatsache, dass ich „Wizards & Warriors X: The Fortress of Fear“ in den 90er Jahren bereits einmal durchgespielt habe, auch wenn mir das Ende nicht in Erinnerung geblieben ist. Außerdem konnte mich die Musik wieder begeistern, auch wenn das Level- und Gegnerdesign mittlerweile sehr altbacken ist.

Fazit
Noch einmal in die Welt von „Wizards & Warriors X: The Fortress of Fear“ einzusteigen hat durchaus Spaß gemacht, auch wenn man sich an dem Fantasy-Abenteuer durchaus die Zähne ausbeißen kann. Im Endeffekt ist es von Vorteil, wenn man weiß, in welchen Schatztruhen was enthalten ist und wie Gegner am besten besiegt werden können. Das war mir nur noch in einigen Fällen präsent. Außerdem muss man immer die Ruhe behalten. Die Zeit läuft nicht mit und falsche Entscheidungen sind in der Regel sofort tödlich. Beherzigt das und ihr könnt das Ende erreichen. Für ein paar Euro kann man das Spiel (Modul) bereits bei ebay ersteigern.
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