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NO unterwegs - Monster Hunter Tri-Event in Hamburg

von

Johannes K.

Mmh! Der Tag beginnt mit Krönung Light, so viel Aroma! Nur halb so viel an Koffein, der tut mir gut! ...“ Ach, wäre ich nur ein Kaffee-Trinker und könnte mich von diesem Werbelied aus meiner Jugend verführen lassen. Aber nein, Kaffee darf mir ja nicht schmecken und so muss die kalte Dusche die müden Glieder um 5:30 Uhr an einem Mittwochmorgen wecken und das Blut in Wallung bringen. Immerhin wartet eine fünfeinhalb Stunden lange Zugfahrt nach Hamburg auf mich. Bummelbahnen sei Dank! Als Außenreporter vom Dienst nehme ich diese Zeiten natürlich gerne in Kauf, um unsere fantastischen Leser mit den neuesten und brandaktuellsten Informationen zu beliefern. Soweit meine optimistische Haltung zu Beginn meiner Reise.
Endlich im ersten der zwei verschieden Züge angekommen, musste zunächst der letzte Band einer netten Buchserie dran glauben, nachdem ich mich über mein Frühstück vom Bäcker hergemacht hatte. Allerdings ließ die Wirkung der Eisdusche relativ schnell nach, das Buch verschwand im Rucksack und die Augen genehmigten sich eine klitzekleine Pause. Bis ein beißender Menthol-Tabakgeruch meine Nase empfindlich und aus nächster Nähe traf und eine sofortige Einleitung aller verfügbaren Gegenmaßnahmen veranlasste. Die einzige Rettung vor meiner neuen älteren, Sitznachbarin, war meine bemerkenswert gutriechende Halsbedeckung, welche ich mir – sehr unauffällig versteht sich – über Mund und Nase zog, um wieder „frei“ atmen zu können. Nun verbrachte ich die nächste Stunde mit Atemübungen und Leseabschnitten.

In Hannover angekommen, wartete eine Wartezeit von geschlagenen 45 Warteminuten in der Wartehalle auf mich wartenden Passagier und was tat ich? Warten… allerdings erkundete ich während dieser Zeit die zahlreichen wunderbaren Geschäfte und Läden im und um den Bahnhof herum, welche selbstverständlich allesamt noch geschlossen waren und mich in der Kälte stehend verhöhnten. Aber die Zeit meiner Untertan wurde irgendwie erfolgreich überbrückt, sodass ich alsbald wieder in einem zu warmen und zu überfülltem Zug saß und erschöpft vor mich hin döste. Wie man es von der Deutschen Bahn kennt, haben Bummelbahnen keine Rechte und so durfte uns jeder beliebige Fernverkehrszug überholen, während wir die Gefängniskarte ziehen mussten und nicht mal über Los fahren durften.

Wundersamer weise hatten wir aber an einem Bahnhof einen Puffer von 20 Minuten, sodass dieser zwar nicht mehr vorhanden war, wir aber plötzlich wieder in der Zeit und pünktlich in Hamburg einfuhren. Als fauler Mensch hatte ich mir natürlich einen Fremdenführer organisiert, der mich am Bahnhof abholen und zu meinem Bestimmungsort bringen sollte. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten fanden wir uns dann auch endlich und machten uns auf den Weg. Irgendwann stellte meine Begleitung dann erstaunt fest, dass wir beim Fossilen Museum gelandet waren und nicht wie geplant beim Historischen Museum. Natürlich wusste ich aber die Adresse nicht auswendig, bis sie sich dann wieder während des Aktes des Laptop-Auspackens und -Hochfahrens wieder in meinem Kopf materialisierte und die ganze Auspackaktion überflüssig gemacht hat. Aber Lösungen kommen eben immer dann, wenn man sie nicht erwartet. Mein Fremdenführer wusste mit der Adresse auch etwas anzufangen und zu unser beider Glück war besagtes Gebäude auch direkt um die Ecke, also blieb noch Zeit für ein Tässchen Schoki und selbst dabei habe ich noch etwas gelernt. In Zukunft wird man aus meinem Mund nur noch „Hot Chocolate“ vernehmen, da „Heiße Schokolade“ in Hamburg auch gerne als „Weiße Schokolade“ verstanden wird, was mich derart verwirrte, dass ich das Getränk auch direkt zum „hier essen“ bestellte.

Irgendwie haben sich dann aber alle Missverständnisse aufgeklärt und nach einer gemütlichen Zeit in geselliger Runde ging es auf zum Museum (Anm. d. R.: Das sind diese Gebäude, in welchen ein Haufen alter Krimskrams rumsteht, den man gegen ein gewisses Entgelt besuchen und bestaunen darf. Und alte bedeutet in diesem Fall auch alt!). Dort angelangt ließ ich mich natürlich von Studentinnen irreleiten und fand mich in einem Vorlesungssaal wieder, statt bei einem Presseevent über Monster. Da ich natürlich Erfahrung mit derartigen Situationen habe, konnte ich meinen Fußspuren bis zum Ausgangspunkt zurückverfolgen und meinen anderen Urinstinkten folgend zu richtigen Zielpunkt bewegen. Anmelden, Kärtchen bekommen, essen und trinken, pausieren. Danach konnte ich mich dann aufraffen und schaute ein paar Vertretern der Presse dabei zu, wie sie sich an „Monster Hunter Tri“ versuchten. Denn darum ging besagtes Event in Hamburg, auf dessen Weg ich mich am Anfang gemacht hatte. Nachdem ich die Versuche meiner Kollegen mitleidig beobachtet hatte, empfand auch die Dame mit dem Mikrofon, dass es so nicht weitergehen konnte und eröffnete die Show.

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Die Show selbst bestand aus einer Präsentation, die von Ryozo Tsujimoto (Producer) und Kaname Fujioka (Creative Director) des Spieles gehalten wurde und für die wenigen, die komischer Weise kein Japanisch verstanden, gab es sogar eine Übersetzung ins Englische. Viel Neues erfahren hat man allerdings nicht, auch wenn die beiden japanischen Capcom-Mitarbeiter sehr sympathisch waren und später auch noch schwarze Wiis und Poster signierten. Nach der Präsentation folgte noch eine kleine Einführung in die Monsterkunde, welche von dem Experten Rainer Engel gehalten wurde, der Monster selbst modelliert, malt und sich eben damit beschäftigt. Neuheiten sind aber auch dabei nicht herumgekommen und so konnte man sich nach einer Weile wieder auf die Konsolen stürzen und für den Wettbewerb trainieren, bei dem es eine der signierten Wiis zu gewinnen gab. Dazu musste man mit einem Partner ein Monster in der besten Zeit schlagen. Mein Partner war ein Kollege von Wiitower, welcher mit seinem Schwert und Schild nicht genügend Unterstützung liefern konnte, während meine Hammer-Amazone zwischenzeitlich unbedingt ins Gras beißen musste. Letztendlich kamen wir nur auf eine Zeit von 3:39 Minuten, was leider eine Minute zu langsam war und uns den Sieg gekostet und die Wiis in ewige Ferne hat rücken ließ. Diese signierte schwarze Wii als „Wii Sports Resort“-Bundle hätte ich im Falle unseres Sieges unserer Userschaft als Gewinnspiel zur Verfügung gestellt und natüüüüüürlich nicht selbst behalten!

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Am Ende konnte ich noch das ein oder andere Poster ergattern, nur um mich nach meinem Abschied von Nintendo und den Entwicklern direkt draußen in den Schnee fallen zu lassen. Nun haben sie eine ganz besondere Note und den Duft von Hamburg, sowie den Hauch von Verruchtheit. Was ich allerdings damit machen soll muss ich mir noch überlegen. Aber auch während ich hier wieder im Zug sitze und das Erlebte festhalte, komme ich einfach auf keine gute Idee. Die Fahrt zurück ist dann Gott sei Dank ziemlich unspektakulär verlaufen. Die Dreiviertelstunde in Hannover habe ich dann nicht in den mittlerweile geöffneten Geschäften verbracht, sondern trotzig mein Buch im McDoof weitergelesen. Mein Laptop-Akku war leider leer und der Rest konnte erst daheim bei Freunden geschrieben werden. Wo ich letztendlich um 23:30 Uhr landete. Mein Tag ist zu Ende und ich hoffe ihr hattet Spaß dabei und seid auch in Zukunft wieder an meiner Seite!

Euer Außenreporter Tobi