Nintendo-Online LogoNintendo-Online.de
AccountSuchen
Placeholder image
reports

Professor Layton und seine lustigen Fälle Band 1

von

Philipp G.

Level-5 ist ein japanischer Entwickler und mittlerweile auch äußerst erfolgreicher Publisher zahlreicher interessanter Spiele. Zuletzt wurde das außergewöhnliche Fußball-Rollenspiel Inazuma Eleven“ in Deutschland veröffentlicht. Zudem war das Studio für die letzten beiden Hauptteile der „Dragon Quest“-Reihe verantwortlich. Mit „Professor Layton“ konnte Level-5 allerdings ohne Frage die größten Erfolge in Europa verbuchen. Nach insgesamt drei lokalisierten Spielen der Adventureserie im Westen durften die Fans im vergangenen Jahr auch das erste Spielfilmabenteuer des Professors miterleben. Im März erschien nun der erste Manga des englischen Gentlemans über Tokyopop in Deutschland. Wie sich Luke und Layton den Fällen in Mangaform stellen, haben wir für euch herausgefunden.

Image 26959


In „Professor Layton und seine lustigen Fälle: Band 1“ erlebt man in zehn Kurzgeschichten einige der amüsanteren Erlebnisse der Detektivgruppe aus London. So löst man unter anderem mit Layton, seinem Lehrling Luke und der schüchternen Flora das Geheimnis einer versteckten Bombe, eines mysteriösen Geisterhauses oder dem Diebstahl einer wertvollen Diamantenkrone. Die Stimmung der Geschichten hebt sich deutlich von der bekannten Atmosphäre aus den Nintendo DS-Spielen ab und ist um einiges alberner gehalten. Der Humor ist dabei am ehesten mit der „Dr. Slump“-Serie von Akira Toriyama zu vergleichen und dementsprechend recht kindisch.

Während nun also die Geschichten etwas vom typischen „Layton“-Stil abweichen, werden die Zeichnungen aus der Feder von Naoki Sakura der Serie gerecht. Selbstverständlich ging man ein wenig freier mit der Gestaltung der bekannten Figuren um, Fans werden aber mit Sicherheit nicht enttäuscht sein. Da ist es schon etwas ärgerlicher, dass einige der kurzen Fälle nicht wirklich in das Universum der Reihe passen. Die Charaktere verhalten sich zum Teil deutlich anders, als man es von ihnen erwartet hätte, was gerade am Verhältnis zwischen Layton und Luke deutlich wird. Des Weiteren decken sich einige Dialoge nicht mit der Geschichte aus „Professor Layton und die verlorene Zukunft“, was auf den japanischen Erscheinungstermin des Mangas zurückzuführen ist. Somit gibt es zig Ungereimtheiten, was die Hintergrundgeschichte angeht und Charaktere, die sich schon aus Schulzeiten kennen, wissen scheinbar nichts über den anderen.

Aufgelockert werden die Kurzgeschichten durch 25 Rätsel, die sich mitten in den Kapiteln, aber auch dazwischen verstecken. Einige der Aufgaben erinnern an die der Spiele, sind aber in der Regel deutlich einfacher und innerhalb kürzester Zeit gelöst. Nichtsdestotrotz sorgen sie dafür, dass man den Manga nicht schon nach einer halben Stunde durchgelesen hat, sondern erhöhen den Mehrwert des Bandes. Nachdem ein Rätsel vorgestellt wurde, findet man zudem einige Seiten später die Lösung vor, die jederzeit verständlich erklärt wird.

Fazit:

„Professor Layton und seine lustigen Fälle: Band 1“ wird dem Ruf der prestigeträchtigen Serie zwar nicht ganz gerecht und weicht vom typischen Erzählstil deutlich ab, beschert den Anhängern des fleißigen Rätselteams aber einige Lacher. Die Ungereimtheiten in der Geschichte sind zwar ärgerlich, treten aber nicht derart häufig auf, so dass man sie mit einem zugedrückten Auge schon einmal verschmerzen kann. Ist man vom albernen Humor also nicht ganz abgeschreckt und Fan der Serie, sollte man sich den ersten Band der bisher als Trilogie geplanten Mangareihe einmal anschauen.

„Professor Layton und seine lustigen Fälle: Band 1“ erschien am 10. März 2011 über Tokyopop in Deutschland und kostet 6,50€. Teil 2 wird voraussichtlich ab Mitte Juni 2011 hierzulande erhältlich sein.