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Die Gaming-Industrie und Fans legen dieser Tage ihre Hoffnungen für die Zukunft von Nintendo gänzlich in die kommende Konsole Nintendo Switch. Auch wenn die Vorgänger-Konsole Wii U und insbesondere ihre Spiele bei vielen Fans einen hohen Stellenwert genießen, muss sie als großer Fehlschlag verbucht werden. Damit Switch nicht das selbe Schicksal ereilt, muss Nintendo sich Fehler eingestehen und insbesondere aus diesen lernen. Kurz vor der großen Switch-Präsentation am Freitag wollen wir auf vier mögliche Fehler eingehen, die Nintendo mit Switch auf keinen Fall begehen darf. Klappe ab!

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Die richtige Botschaft

Bis heute konnte mir Nintendo nicht recht erklären, warum der Bildschirm des Wii U GamePads der nächste große Wurf nach der Bewegungssteuerung der Wii sein sollte. Anfängliche Spiele wie ZombiU oder Nintendo Land konnten wohl noch am besten Gebrauch vom zweiten Bildschirm machen und den Begriff asymmetrisches Gameplay prägen. Schnell gingen die Ideen aber aus. Die Entwickler schienen teils hilflos überfordert daran den zusätzlichen Bildschirm in ihre Spiele einzubauen. Der Gipfel der Hilflosigkeit wurde wohl mit Retro Studios Donkey Kong Country: Tropical Freeze erreicht, in dem der Bildschirm einfach einen schwarzen Bildschirm anzeigt und nichts anderes tut als die Laufzeit des ohnehin kleinen Akkus aufzubrauchen. Wenn schon Nintendo selbst nicht weiß wozu der Bildschirm gut ist, wie sollen es dann die Käufer verstehen?

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Ich muss zugeben, dass ich gerne Gebrauch vom Off TV-Feature der Wii U gemacht habe. Das heißt, den Fernseher auslassen und einzig auf dem GamePad daddeln. Allerdings war auch diese Funktion nicht vollends durchdacht, denn was bringt mir die Funktion, wenn ich stets im Radius meiner Konsole bleiben muss? Das hat auch Nintendo begriffen und in meinen Augen mit dem Hybrid-Ansatz aus Heimkonsole und Handheld den Ansatz konsequent weiterverfolgt. Allerdings gilt es nun dieses Konzept auch dies an die Kunden weiterzutragen. Mit dem Ankündigungsvideo zu Switch ist Nintendo dies schon sehr gut gelungen: Rein, raus – zuhause und unterwegs spielen, um das Konzept salopp zusammenzufassen. Nintendo muss nun aber aufpassen die Botschaft weiterhin so simpel zu halten. Kein großes Controller-Chaos bitte, keine sperrigen Begriffe wie Off TV-Play, die man erst einmal ausführlich erklären muss. Der Name Switch ist da schon recht gut gewählt und fasst das Konzept in einem Wort zusammen. Und bitte auch keine nicht weiter benannte Action-Figur mehr, bitte!

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Konstantes Lineup

Erinnert ihr euch noch an die ersten Monate nach dem Launch der Wii U? Oder des 3DS? Beide Male passierte Nintendo das, was bei einer neuen Konsole auf keinen Fall auftreten darf: Es erscheinen keine Spiele. Stellt euch die folgende Situation vor: Ihr habt euch voller Vorfreude eine neue Konsole gekauft, dazu zwei oder drei Spiele, die euch angesprochen haben. In den ersten Wochen macht ihr beinahe nichts anderes als Zeit mit dem Controller in der Hand zu verbringen und in Windeseile habt ihr die Spiele durchgezockt. Und nun? Weit und breit kein Spiel in Sicht auf das ihr euch als nächstes freuen könnt. Statt dass ihr viele weitere Stunden mit eurer teuer erworbenen Konsole verbringt, könnt ihr dabei zusehen wie der toll zierende, schwarze Klavierlack immer mehr Staub ansammelt.

Gerade zu Anfang muss Nintendo sicherstellen, dass Fans in den nächsten Monaten genügend Gründe geliefert bekommen, um Switch bereits am Anfang zu kaufen. Gerade in Hinblick auf die verkorksten Monate nach dem Launch von 3DS und Wii U werden Fans sowieso viel vorsichtiger sein und lieber erst einmal abwarten, statt die Konsole direkt am ersten Tag zu kaufen. Portierungen von älteren Spielen wie Mario Kart 8 oder Splatoon können eine Strategie sein. Genau so muss Nintendo sich aber überlegen, ob es nicht sinnvoll ist fertige Spiele lieber noch wenige Monate länger zurückzuhalten, um den Spielefluss konstant zu halten. Vieles hängt aber auch davon ab, wie stark Switch von den Drittentwicklern unterstützt wird. Die Liste an Partner ist zwar lang und gleichermaßen beeindruckend, allerdings brauch Switch feste Ankündigungen und keine zurückhaltenden Standard-Floskeln.

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Einstiegspreis

Wenn uns vergangene Konsolen-Generationen etwas gelehrt haben, dann dass der Preis ein entscheidender Faktor für den Erfolg ist. Mit ihrem wuchtigen Anfangspreis war die PlayStation 3 zunächst ein Ladenhüter, drehte nach der Preissenkung aber ordentlich auf und konnte schlussendlich über 86 Millionen Einheiten absetzen. Auch Nintendo musste diese Erkenntnis schmerzhaft lernen: Nach dem ernüchternden Verkaufszahlen des 3DS, wurde der Preis nach bereits fünf Monaten um bis zu 40 Prozent gesenkt. Als Ergebnis konnte sich der 3DS in den USA innerhalb der ersten neun Monate öfter als die Wii verkaufen. Der Einstiegspreis muss daher nachvollziehbar sein und vor allem in Relation zur Konkurrenz durch Xbox One und PlayStation 4 stehen.

Konkurrenzfähigkeit

Switch muss sich nicht durch Pixelanzahl und Teraflops mit der Konkurrenz messen können. Nintendo hat im letzten Jahrzehnt nur zu deutlich gemacht, dass man einen eigenen Markt bedienen und nicht um Käufer mit der Konkurrenz buhlen möchte. Durch ein erstklassiges, wenn nicht sogar das beste First Party-Lineup aller großen Hersteller, ist Nintendo dies tatsächlich möglich. Trotzdem darf Nintendo nicht zu weit auf die Spur des Außenseiters abkommen. Der durchschnittliche Käufer hat unter seinem Fernseher nur Platz für eine Konsole. Der Gebrauch als Handheld könnte für Switch immerhin eine Chance sein neben PS4 und Xbox One angeschafft zu werden. Dennoch: Standards, die auf den anderen Konsolen herrschen, müssen zumindest in gewisser Weise auch auf Switch gegeben sein. Dazu gehören gängige Online-Funktionen, Media-Anwendungen und gängige Annual-Marken, wie FIFA, Call of Duty oder Assassin's Creed.

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Fazit

Auch wenn vieles schief gehen kann, habe ich das Gefühl, dass die Zeichen für Switch gut stehen. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass Nintendo aktuell so etwas wie eine Renaissance erlebt: Pokémon GO, Mini NES und Super Mario Run. Lange war Nintendo nicht mehr so in aller Munde wie im vergangenen Jahr. Bekannte in meinem Umfeld haben mich im letzten Jahr unabhängig von einander gefragt, wo sie noch ein Mini NES kaufen können. Andere haben sich glatt einen 2DS zugelegt, nur um Pokémon Sonne & Mond nach dem großen Pokémon GO-Hype spielen zu können. Und auch die Ankündigung von Switch war ein Thema – wohlgemerkt bei Leuten, die keinen großen Nintendo-Bezug haben. Sofern Nintendo es gelingt die vier angesprochenen Aspekte zu berücksichtigen, sollte Switch das Zeug dazu haben an alte Erfolge anzuknüpfen.

Ob Nintendo tatsächlich aus vergangenen Fehlern gelernt hat, erfahren wir am kommenden Freitag. In einem Live-Stream aus Tokio möchte Nintendo den Preis, Erscheinungstermin und das Lineup von Nintendo Switch vorstellen.